Es gibt mittlerweile viele Bausätze, die Kindern und Erwachsenen die Welt der Elektronik näher bringen. Dank der immer günstigeren Technik, sind diese Kits aber längst nicht mehr auf das gute alte UKW-Radio begrenzt.
Das Internet of Things liegt im Trend und wird sicherlich auch nicht wieder verschwinden. So ist es nur logisch, dass sich auch ältere Kinder und Heranwachsende mit diesem spannenden Thema beschäftigen möchten.
Ein besonders interessanter Bausatz in diesem Bereich ist Spencer – der DIY Sprachassistent von CircuitMess.
Spencer ist ein Sprachassistent, der eine Vielzahl von Anweisungen verstehen und ebenso viele Fragen beantworten kann. Du kannst ihn z.B. nach der Uhrzeit fragen, oder wie das Wetter draußen ist. Oder ihn bitten, dir einen Witz zu erzählen. Der Fokus liegt hier auf Spaß – viele deiner Fragen wird Spencer mit einem launischen Kommentar beantworten. Trotzdem ist er immer wieder für einen Überraschung gut.
Allerdings: Aktuell (Stand Mai 2021) versteht und spricht Spencer nur Englisch. Da die Gespräche jedoch recht einfach gehalten sind, sollten auch größere Kinder (der Bausatz ist ab 11 Jahren) mit ihrem Schulenglisch gut zurecht kommen.
Was kann ich lernen?
Du steckst den Bausatz nicht einfach nur zusammen und fertig. Um Spencer aufbauen zu können, musst du ein paar wenige Bauteile verlöten – deshalb ist ein Lötkolben unbedingt erforderlich. Das Löten hält sich aber in Grenzen und ist auch recht einfach gehalten. Du musst lediglich ein paar Stiftleisten, Widerstände, Kondensatoren etc. auf die Platinen löten. Schiefgehen kann hier eigentlich nichts.
Abgesehen vom Löten lernst du auch deine eigenen Programme zu erstellen. CircuitMess hat hierfür einen eigenen Code-Editor erstellt, mit dem du grafisch – also ohne tatsächlich Code zu schreiben – sogenannte Sketches für den Spencer programmieren kannst.
Die Bedienung erinnert hier stark an den beliebten Editor Scratch. Du kannst damit z.B. deinen Spencer so programmieren, dass er dir auch Knopfdruck zuhört und nachspricht, was er verstanden hat.
Was ist der CircuitMess Spencer eigentlich?
Spencer ist im Prinzip ein kleiner Kasten aus Acryl-Glas mit einem großen roten Knopf darauf. 🙂 In ihm schlummert aber recht aktuelle Technik.
An der Frontseite verleiht im ein großen Panel mit LEDs ein Gesicht. Hier kannst du Animationen laufen lassen oder auch die Uhrzeit anzeigen.
Angetrieben wird Spencer von einem ESP32 – ein Microcontroller, der für seinen Bereich recht leistungsstark ist und sich auch mit deinem WLAN verbinden kann. Apropos Internet: Um Spencer sinnvoll verwenden zu können, solltest du Zugriff auf ein WLAN-Netzwerk haben.
Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Lautsprecher, über den dir Spencer antworten kann. Fehlt noch der große rote Knopf – diesen drückst du, um Fragen zu stellen und Anweisungen zu geben. Natürlich kannst du ihn in deinen eigenen Programmen auch anderweitig einsetzen.
Das ist im Bausatz enthalten
Du findest im Karton natürlich alle benötigten Teile:
- Zwei Platinen mit LEDs und dem ESP32
- Widerstände, Kondensatoren, LED etc. zum selbst verlöten
- Die Box aus Acrylglas
- Lautsprecher und Knopf
- Schrauben und Muttern
- Das passende USB-Kabel
Nicht enthalten ist das Werkzeug. Du benötigst du noch einen Lötkoblen samt Lötzinn, einen Saitenschneider und einen Kreuzschraubendreher.
Auch ein Netzteil ist nicht dabei – du kannst deinen Spencer zwar über USB von deinem Computer aus mit Strom versorgen. Falls du das nicht möchtest, benötigst du noch ein handelsübliches 5V-Netzeil mit USB-Port.
Spencer aufbauen
Für den Aufbau solltest du dir ungefähr zwei Stunden Zeit nehmen, um dich in aller Ruhe dem Löten widmen zu können. Denn damit fängt alles an.
CircuitMess hat eine sehr gute Anleitung bereitgestellt, die dich Schritt für Schritt mit vielen Bildern durch den Aufbau führt. Du findest die Anleitung hier. Auch diese Anleitung ist auf Englisch – allerdings sehr einfach geschrieben, sodass sie dir keine Probleme bereiten sollte.
Wie gesagt, beginnst du mit dem Löten. Hier ist alles klar beschrieben und auf den Platinen beschriftet. Damit finden sich auch Löteinsteiger gut zurecht, zumal die Lötstellen sehr gut zugänglich sind und weit entfernt von sensiblen Teilen liegen.
Die Gefahr, dass du beim Löten also etwas kaputt machst, ist sehr gering.
Nach dem Löten folgt der Zusammenbau. Auch das macht aufgrund der Einfachheit recht viel Spaß. Alle Teile passen perfekt zusammen, sodass sich die Fummelei stark in Grenzen hält.
Die Maker von CircuitMess haben hier ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass zu keiner Zeit auch nur ein Hauch Frust aufkommt. 🙂
CircuitBlocks installieren
Nachdem du deinen Spencer zusammengebaut hast, wird es Zeit für etwas Code! Auf dem ESP32 ist bereits eine sogenannte Firmware vorinstalliert. Sobald du deinen neuen Sprachassistenten per USB mit Strom versorgst, startet er mit einer Begrüßung und dem Hinweis, dass er dein Zugangsdaten fürs Internet braucht.
Um diese Einstellung vorzunehmen – und Spencer danach auch neu zu programmieren – eignet sich der hauseigene Editor CircuitBlocks, den du hier herunterladen kannst. Sobald du CircuitBlocks installiert hast, erwartet dich eine aufgeräumte Oberfläche.
Oben rechts findest du die beiden Buttons Restore firmware und Spencer Settings. Mit ersterem kannst du deinen Spencer jederzeit wieder in den Anfangszustand versetzen. Hinter dem zweiten trägst du deine WLAN-Zugangsdaten ein und legst fest.
Wir möchten an dieser Stelle nicht zu tief in die Grundlagen von CircuitBlocks einsteigen, denn auch hierfür gibt es eine sehr gute Anleitung.
Dein erstes eigenes Programm
Diese Anleitung führt dich auch Schritt für Schritt durch die Basics und du “schreibst” deinen ersten eigenen Code für deinen CircuitMess Spencer. Allerdings “schreibst” du ihn nicht wirklich, sondern verwendest die Code-Blöcke auf der linken Seite. Du kannst dir aber jederzeit den Code, der hieraus in der Programmiersprache C++ generiert wird, anzeigen lassen.
Mit den Beispiel-Programmen in der Anleitung zauberst du zunächst Animationen auf das LED-Panel und lässt verschiedene Sound abspielen. Anschließend wird es allerdings schon spannender: Mit wenigen Blöcken bringst du Spencer dazu, dir zuzuhören und das, was er gehört hat, nachzusprechen. Er versteht allerdings nur Englisch, wie gesagt.
Fazit
Dieser Bausatz vom jungen, kroatischen Unternehmen CircuitMess vereint mehrere interessant Aspekte des Bastelns mit Elektronik. Da wäre zum Einen das Löten, das seinen ganz eigenen Charme hat – allerdings hier auch Anfänger nicht überfordert. Allerdings hat natürlich nicht jede*r einen Lötkolben zu Hause – diese gibt es jedoch schon sehr günstig im Handel. Und wer weiß, vielleicht ist das ja nicht das letzte Lötprojekt.
Zum Anderen, dass Spencer zum Themenbereich Internet of Things gehört, also mit der Welt da draußen interagieren kann. CircuitMess spricht auch gerne davon, dass Bastler etwas über künstliche Intelligenz und Spracherkennung lernen. Das stimmt zwar im weitesten Sinne, wir hätten uns jedoch etwas mehr “Stoff” zu diesem Thema gewünscht.
Apropos, zu vielen Aspekten dieser Themen findest du Tutorials bei Pollux Labs.
Die Verarbeitung aller Bauteile ist exzellent und auch die Verpackung ist liebevoll gestaltet und hochwertig – was für den relativ hohen Preis auch gerechtfertigt ist.
Angehende Makerinnen und Maker finden im CircuitMess Spencer viel Anregung und eine Herausforderung, die gut zu bewältigen ist. Und auch nach dem Aufbau bietet das Programmieren und Ausprobieren noch viele Wochen Spaß – wenn das Thema denn begeistert.
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