Smart Home – Pollux Labs https://polluxlabs.net Arduino, ESP32 & ESP8266 | Projekte & Tutorials Mon, 17 Mar 2025 10:12:44 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 https://polluxlabs.net/wp-content/uploads/2020/05/cropped-pollux-labs-p-32x32.png Smart Home – Pollux Labs https://polluxlabs.net 32 32 Sprachmodelle mit Ollama auf dem Raspberry Pi nutzen https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/sprachmodelle-mit-ollama-auf-dem-raspberry-pi-nutzen/ Fri, 07 Mar 2025 11:31:10 +0000 https://polluxlabs.net/?p=19301 Sprachmodelle mit Ollama auf dem Raspberry Pi nutzen Weiterlesen »

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KI-Sprachmodelle wie ChatGPT, Claude, Gemini, Deepseek etc. sind angekommen und unterstützen bei vielen Anwendungen – von der Frage, warum der Himmel eigentlich blau ist, bis zur Unterstützung beim Programmieren. Und auch bei vielen Projekten hier bei Pollux Labs kommt ihre künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Einige dieser Modell kannst du nur über die zugehörige Webseite oder über eine API verwenden – zum Beispiel OpenAIs ChatGPT oder auch Claude von Anthropic. Andere kannst du hingegen auch lokal installieren – und damit kostenlos und ohne Preisgabe deiner Daten nutzen. Wie du Sprachmodelle mit Ollama lokal verwendest, liest du auch bei uns. Hier ist es allerdings so, dass du schon einen recht modernen und leistungsfähigen Computer benötigst, um eine zufriedenstellende Antwortgeschwindigkeit zu erreichen.

Aber immer wieder kommt die Frage auf, ob man ein Sprachmodell auch auf einem Raspberry Pi verwenden könnte. Prinzipiell ist das kein Problem, der Knackpunkt ist jedoch die Hardware: Ein Raspi ist für die Modelle, die du vielleicht schon im Browser genutzt hast, einfach nicht leistungsstark genug. Es gibt jedoch auch Modellversionen, die so stark reduziert wurden, dass du sie auch auf einem relativ schwachen Computer einsetzen kannst – also auch auf dem Raspberry Pi.

Wie das funktioniert und mit welchen Einschränkungen du rechnen musst, erfährst du in diesem Artikel.

Das passende Raspberry Pi Modell

An einem Raspberry Pi 5 mit mindestens 8GB RAM führt leider kein Weg vorbei. Die 4er-Reihe ist leider nicht leistungsstark genug. Installiere am besten ein frisches Betriebssystem: Raspberry Pi OS (64-bit). Falls du den Raspberry Pi Imager verwendest, aktiviere auch gleich SSH, um von einem anderen Computer auf deinen Raspberry Pi zugreifen zu können. Du kannst ihn aber natürlich auch an einen Monitor anschließen und das Terminal des Raspi verwenden. Wie du SSH verwendest, erfährst du in diesem Projekt.

Update: Weiter unten liest du, wie gut Sprachmodelle auf dem Raspberry Pi mit 16GB RAM funktionieren.

Sobald du auf den Raspberry Pi zugreifen kannst, bzw. darauf ein Terminal offen hast, aktualisiere zunächst das Betriebssystem:

sudo apt update
sudo apt upgrade

Anschließend benötigst du cURL (ein Werkzeug, das häufig verwendet wird, um HTTP-Anfragen zu senden und Daten von Webservern abzurufen oder an diese zu senden). Oft ist es bereits installiert, aber um sicherzugehen, verwende diesen Befehl im Terminal:

sudo apt install curl

Ollama auf dem Raspberry Pi installieren

Nun kann es direkt mit der Installation von Ollama weitergehen. Dieses Programm benötigst du, um Sprachmodelle herunterzuladen und dann auf deinem Raspberry Pi auszuführen.

___STEADY_PAYWALL___

Zum Einsatz kommt hierfür ein sogenannter „One-liner“, mit dem du da Installationsscript herunterlädst und direkt ausführst. Wenn du möchtest (in der Regel ist das empfehlenswert), wirf einen Blick in den Code des Scripts.

curl -fsSL https://ollama.com/install.sh | sh

Sobald die Installation abgeschlossen ist, kannst du die Ollama-Version mit diesem Befehl einsehen:

ollama --version

Aktuell (März 2025) ist das die Version 0.5.13

Ollama Version im Terminal

Sprachmodelle laden und starten

Zeit für dein erstes Sprachmodell auf dem Raspberry Pi.

Deepseek-r1

Zunächst ein Test mit Deepseek-r1 – dieses Modell ist bei Ollama in einer ganzen Reihe von Versionen verfügbar: bis zu einer Größe von 671 Milliarden Parametern, das satte 404 GB Platz (und sehr teure Hardware) benötigt. Für den Raspberry Pi soll es zunächst das kleinste Modell mit 1.5 Milliarden Parametern sein.

Installiere dieses Sprachmodell und starte es direkt mit diesem Befehl:

ollama run deepseek-r1:1.5b

Die Installation des 1,1 GB großen Modells dauert etwas, aber dann siehst du im Terminal die Eingabemöglichkeit für deine Frage:

Ich habe als erstes die Frage „Warum ist der Himmel blau?“ gestellt. Eine Besonderheit von Deepseek-r1 ist, dass das Modell zunächst „denkt“, bevor es eine Antwort ausspuckt. Diesem Denkprozess kannst du folgen, denn er erscheint Zeichen für Zeichen in deinem Terminal, zwischen den beiden Tags <think> </think>.

Bei meinem Test, hat Deepseek allerdings aufs Denken verzichtet und die folgende, leider völlig abstruse Antwort geliefert:

Ich verstehe, dass du den Begriff „Himmel“ und die Farbcode „blau“ vermutlich verwechseln kannst. In deutscher Sprachkultur wird der **Himmel** eine vierteltnälle (eine von der Erde manch Zeitendatum backstependen seebaren Stile) genannt, die als ein abgeschlossenes, wissenshares Gravität generally vermutlich ist. 

Die Geschwindigkeit hierbei war allerdings in Ordnung – kein Vergleich zum Browser, aber schnell genug. Für dieses Sprachmodell reicht also tatsächlich ein Raspberry Pi aus.

Ein zweiter Versuch, diesmal auf Englisch. Auch hier verzichtet Deepseek aufs Denken, antwortet aber richtig (zumindest soweit ich das beurteilen kann):

Antwort von Deepseek auf die Frage "Why is the Sky blue?"

Die Unterstützung für die deutsche Sprache ist offensichtlich wenn, nur unzureichend in diesem kleinen Modell vorhanden.

Übrigens, Deepseek versteht hier im Terminal auch Folgefragen – nicht wie bei der Nutzung über die API. Du kannst also auch eine Art Konversation mit dem Modell führen.

Wenn du das Sprachmodell verlassen möchtest, tippe einfach /bye ein. Anschließend landest du wieder bei der Eingabeaufforderung deines Raspis. Wenn du das Modell wieder starten möchtest, verwende erneut den obigen Befehl. Die Installation entfällt dann natürlich.

TinyLlama

Das Sprachmodell TinyLlama ist ein für limitierte Hardware angepasstes Modell mit 1,1 Milliarden Parametern, das auf Metas Llama-Modell mit 3 Milliarden Parametern basiert. Um es zu installieren und zu testen, verwende den folgenden Befehl:

ollama run tinyllama

Auch hier ist eine Konversation auf Englisch brauchbar. Die Geschwindigkeit ist jedoch mit Deepseek vergleichbar, genauso wie die Qualität:

Antwort von TinyLlama auf die Frage "Why is the Sky blue?"

Phi-3

Noch ein dritter Test. Phi-3 ist ein Sprachmodell von Microsoft mit 3,3 Milliarden Parametern – also doppelt bis dreimal so groß wie Deepseek-r1 und TinyLlama. So installierst du es:

ollama run phi3

Dieses Modell kannst du nun auch auf Deutsch befragen. Warum der Himmel blau ist, beantwortet es folgendermaßen:

Antwort von Phi-3 auf die Frage "Warum ist der Himmel blau?"

Abstriche musst du hierfür allerdings bei der Geschwindigkeit machen, dein Raspberry Pi hat mit diesem Modell ganz schön zu arbeiten. Dafür sind auch Folgefragen wie „Und warum ist er abends rot?“ möglich. Phi-3 weiß dann immer noch, dass du dich auf die Farbe des Himmels beziehst.

Gemma 3 1B

Das kleinste Modell benötigt gerade einmal 815MB auf deinem Raspberry Pi. Da es damit auch für das 8GB-Modell geeignet sein sollte, erwarte ich auf dem Raspi mit doppelt so viel Arbeitsspeicher eine entsprechende Leistungsteigerung. Installiere das Modell:

ollama run gemma3:1b 

Die obligatorische Frage, warum der Himmel blau ist, kommt tatsächlich flott. Und sie ist auch recht kompetent, hier der Anfang:

Der Himmel ist blau aus einem faszinierenden physikalischen Phänomen namens **Rayleigh-Streuung**. Hier ist eine einfache Erklärung:

1. Sonnenlicht und seine Farben: Sonnenlicht erscheint uns weiß, aber es besteht tatsächlich aus allen Farben des Regenbogens (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo, Violett).

2. Die Atmosphäre: Die Erde ist von einer dichten Atmosphäre umgeben, die aus Gasmolekülen wie Stickstoff und Sauerstoff besteht.

3. Die Rayleigh-Streuung: Wenn Sonnenlicht in die Atmosphäre eintritt, trifft es auf diese Gasmoleküle.  Die Farben des Lichts werden in unterschiedlichen Winkeln gestreut. Die Rayleigh-Streuung ist besonders effektiv bei kürzeren Wellenlängen des Lichts, also den blauen und violetten Farben.

Und hier ist noch längst nicht Schluss. Die Ausführungen gehen noch weiter und beinhalten auch Überlegungen zu Sonnenauf- und -untergang sowie den Wolken. Auch am Deutsch lässt sich nicht mäkeln, die Antwort ist einwandfrei formuliert.

Gemma 3 4B

Weiter zum nächstgrößeren Modell mit 4 Billionen Parametern. Dieses benötigt bereits 3,3GB Platz. Lade und starte es mit:

ollama run gemma3:4b

Hier benötigst du schon etwas mehr Geduld, für die Antwort benötigt Gemma 3 dreimal so lang wie beim kleineren Modell. Sehr viel kompetenter ist sie dabei nicht (aber gut, die Antwort des kleineren Modells war ja schon in Ordnung). Hier der Anfang der Antwort:

Der Himmel ist blau aufgrund eines Phänomens namens **Rayleigh-Streuung**. Hier ist eine einfache Erklärung:

1. **Sonnenlicht ist weiß:** Sonnenlicht, das die Erde erreicht, ist eigentlich eine Mischung aus allen Farben des Regenbogens.

2. **Lichtwellen und die Atmosphäre:** Die Erdatmosphäre besteht aus winzigen Teilchen wie Stickstoff- und Sauerstoffmolekülen. Wenn Sonnenlicht auf diese Moleküle trifft, wird es in verschiedene Richtungen gestreut – ähnlich wie ein Glasglas Licht bricht.

Gemma 3 gibt es auch noch mit 12 und 27 Billionen Paramtern – allerdings erübrigt sich hier ein weiterer Test, denn die Ausführung dürfte entweder noch um einiges langsamer sein, oder sogar unmöglich.

Fazit

Es ist also durchaus möglich, Ollama und damit verschiedene KI-Sprachmodelle auf dem Raspberry Pi zu verwenden. Abstriche musst du allerdings hinsichtlich der Eingabesprache (Deutsch), der Geschwindigkeit und sicherlich auch bei der Qualität der Antworten machen.

Nichtsdestotrotz ist das ein spannender Ansatz, den du in einem Projekt einsetzen kannst!

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Update fürs ESP32 Internetradio: Songs in Spotify speichern https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/update-fuers-esp32-internetradio-songs-in-spotify-speichern/ Tue, 25 Feb 2025 11:07:00 +0000 https://polluxlabs.net/?p=19195 Update fürs ESP32 Internetradio: Songs in Spotify speichern Weiterlesen »

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Hast du schon einmal einen Song im Radio gehört, den du dir merken wolltest, damit du ihn später auf Spotify hören kannst? Vielleicht hast du dich auf dein Gedächtnis verlassen oder Stift und Papier verwendet. Aber es geht auch eleganter:

In diesem Projekt baust du dir eine Erweiterung für das ESP32 Internetradio, mit der du per Knopfdruck den Song, der gerade im Radio läuft, in deinen Lieblingssongs auf Spotify speicherst.

Für dieses Update benötigst du:

Da du deinen Raspberry Pi per SSH (mehr dazu später) programmieren wirst, benötigst du noch einen weiteren Computer, auf dem du eine Konsole bzw. Terminal verwenden kannst. Die Software für das Internetradio schreibst du in Python – hier bietet sich ein Editor wie z.B. Visual Studio Code an. Es reicht aber auch ein einfacher Texteditor. Die SD-Karte mit dem Betriebssystem für den Raspberry Pi erstellst du am besten mit dem kostenlosen Tool Raspberry Pi Imager.

Den Raspberry Pi vorbereiten

Bevor du dein erstes Bauteil anschließt, musst du deinen Raspberry Pi vorbereiten, indem du das Betriebssystem und die benötigten Python-Pakete und -Bibliotheken installierst. Lass uns das Schritt für Schritt durchgehen:

Das Betriebssystem installieren

Um das Betriebssystem zu konfigurieren und auf eine SD-Karte zu schreiben, gehe wie folgt vor:

  • Lade den Raspberry Pi Imager von der offiziellen Website herunter
  • Starte den Imager und wähle dein Modell (in diesem Projekt ist das ein Raspberry Pi Zero 2) sowie „Raspberry Pi OS Lite (64-bit)“ aus. Das findest du unter Raspberry Pi OS (other) und kommt ohne grafische Oberfläche, da wir diese nicht brauchen.
  • Wähle deine SD-Karte als Ziel
Raspberry Pi Imager Einstellungen

  • Klicke im nächsten Screen auf Einstellungen bearbeiten und
    • Setze einen Benutzernamen und Passwort
    • Konfiguriere dein WLAN (SSID und Passwort)
    • Aktiviere SSH im Reiter Dienste (Passwort zur Authentifizierung verwenden)
  • Übernimm deine Einstellungen mit einem Klick auf Ja und schreibe das Image auf die SD-Karte

Verbinde dich per SSH mit dem Raspberry Pi

Sobald der Raspberry Imager fertig ist, stecke die SD-Karte in den entsprechenden Slot des Raspi und starte ihn. Jetzt benötigst du etwas Geduld – der erste Start mit dem neuen Betriebssystem kann einige Minuten dauern. Öffne auf deinem Computer das Terminal bzw. die Konsole und verbinde dich mit dem folgenden Befehl – wobei du „pi“ durch den Benutzernamen ersetzen musst, den du zuvor im Raspberry Pi Imager vergeben hast.

sudo ssh pi@raspberrypi.local

Sobald dein Raspberry Pi bereit ist, wirst du zweimal aufgefordert, das Passwort einzugeben, das du im Pi Imager festgelegt hast.

Installiere die benötigten Pakete

Nun kannst du die Pakete und Bibliotheken installieren, die du für das Internetradio benötigst. Doch zunächst kümmerst du dich um das Update des Betriebssystems:

sudo apt update
sudo apt upgrade

Anschließend benötigst du Pip, mit dem du gleich die Bibliothek installierst, mit der du Spotify verwendest.

sudo apt install python3-pip

Eine virtuelle Umgebung einrichten

Mit der Einführung des Betriebssystems Bookworm wurde es erforderlich, Python-Bibliotheken in einer virtuellen Umgebung zu installieren. Durch deren Installation in einem geschützten Bereich soll verhindert werden, dass die systemweite Python-Installation verändert wird. Um eine virtuelle Umgebung einzurichten, verwende diese Befehle:

sudo apt install python3-venv
python3 -m venv RadioSpotify --system-site-packages

Leider musst du die virtuelle Umgebung jedes Mal neu aktivieren, sobald du deinen Raspberry Pi neu gestartet hast. Später im Projekt wirst du das automatisieren, jetzt musst du es allerdings erst einmal noch manuell tun. Das geht mit diesem Befehl:

source RadioSpotify/bin/activate

Übrigens, deaktivieren kannst du sie einfach mit dem Befehl deactivate. Jetzt, wo deine virtuelle Umgebung also läuft, kannst du mit der Installation der folgenden Python-Bibliothek fortfahren:

pip3 install spotipy

Spotify vorbereiten

Damit dein ESP32 Internetradio bzw. dein Raspberry Pi einen Song bei Spotify suchen und deiner Playlist hinzufügen kann, benötigst du dort eine selbsterstellte App. Diese ist schnell eingerichtet:

Eine neue App im Spotify Entwickler-Konto erstellen

In den Feldern App name und App description kannst einen Namen und eine kurze Beschreibung deiner Wahl eintragen. In das Feld Redirect URIs musst du allerdings die Adresse http://localhost:8080 eintragen. Klicke anschließend auf Save.

Klicke nun auf dem nächsten Screen auf Settings. Dort findest du deine Client ID und Client Secret. Beide Schlüssel benötigst du gleich im Python-Script für den Raspberry Pi.

Client ID und Client Secret im Spotify Entwicklerkonto

Und das war es auch schon an dieser Stelle. Später wirst du deinen Raspberry Pi bei Spotify authentifizieren, um die Verbindung zwischen den beiden abschließend einzurichten.

Das Python-Script für das Radio

Der Code für das Raspberry Pi Internetradio ist der folgende. Kopiere ihn und erstelle ein neues Script namens radiospotify.py

___STEADY_PAYWALL___

import sys
import os
import fcntl
from http.server import HTTPServer, BaseHTTPRequestHandler
from urllib.parse import urlparse, parse_qs
import time
import json
import spotipy
from spotipy.oauth2 import SpotifyOAuth
import logging

from http.server import HTTPServer, BaseHTTPRequestHandler
import webbrowser
# Set up logging
logging.basicConfig(level=logging.DEBUG, format='%(asctime)s - %(levelname)s - %(message)s')
# Spotify API credentials
SPOTIPY_CLIENT_ID = 'deine_client_id'
SPOTIPY_CLIENT_SECRET = 'dein_client_secret'
SPOTIPY_REDIRECT_URI = 'http://localhost:8080'
SCOPE = 'user-library-modify'
# Define cache path in user's home directory
CACHE_PATH = os.path.expanduser('~/.spotify_token_cache')
# Global variable to store the authentication code
auth_code = None
class AuthHandler(BaseHTTPRequestHandler):
    def do_GET(self):
        global auth_code
        query_components = parse_qs(urlparse(self.path).query)
        if "code" in query_components:
            auth_code = query_components["code"][0]
            self.send_response(200)
            self.send_header('Content-type', 'text/html')
            self.end_headers()
            self.wfile.write(b"Authentication successful! You can close this window.")
            logging.info("Received authentication code")
        else:
            self.send_response(400)
            self.send_header('Content-type', 'text/html')
            self.end_headers()
            self.wfile.write(b"Authentication failed! No code received.")
def wait_for_auth_code(port=8080):
    server = HTTPServer(('', port), AuthHandler)
    server.handle_request()  # Handle one request then close
    return auth_code
def initialize_spotify():
    global auth_code
    auth_manager = SpotifyOAuth(
        client_id=SPOTIPY_CLIENT_ID,
        client_secret=SPOTIPY_CLIENT_SECRET,
        redirect_uri=SPOTIPY_REDIRECT_URI,
        scope=SCOPE,
        cache_path=CACHE_PATH,
        open_browser=False
    )
    # Try to get cached token
    token_info = auth_manager.get_cached_token()
    if not token_info or auth_manager.is_token_expired(token_info):
        auth_url = auth_manager.get_authorize_url()
        print(f"\nPlease visit this URL to authorize the application:\n{auth_url}\n")
        # Start local server to receive the auth code
        received_code = wait_for_auth_code()
        if received_code:
            # Get and cache the token
            token_info = auth_manager.get_access_token(received_code)
            logging.info("New authentication token obtained and cached")
        else:
            logging.error("No authentication code received")
            return None
    return spotipy.Spotify(auth_manager=auth_manager)
class SpotifyServerHandler(BaseHTTPRequestHandler):
    def log_message(self, format, *args):
        logging.info(f"{self.client_address[0]}:{self.client_address[1]} - {format%args}")
    def do_GET(self):
        self.send_response(200)
        self.send_header('Content-type', 'application/json')
        self.end_headers()
        parsed_path = urlparse(self.path)
        params = parse_qs(parsed_path.query)
        logging.info(f"Received GET request with params: {params}")
        response = {"message": "Received GET request", "params": params}
        if 'song' in params:
            song_title = params['song'][0]
            spotify_response = self.save_to_spotify(song_title)
            response.update(spotify_response)
        self.wfile.write(json.dumps(response).encode())
    def do_POST(self):
        content_length = int(self.headers['Content-Length'])
        post_data = self.rfile.read(content_length).decode('utf-8')
        self.send_response(200)
        self.send_header('Content-type', 'application/json')
        self.end_headers()
        logging.info(f"Received POST data: {post_data}")
        params = parse_qs(post_data)
        response = {"message": "Received POST request", "data": params}
        if 'song' in params:
            song_title = params['song'][0]
            spotify_response = self.save_to_spotify(song_title)
            response.update(spotify_response)
        self.wfile.write(json.dumps(response).encode())
    def save_to_spotify(self, song_title):
        global sp
        if sp is None:
            logging.error("Spotify client is not initialized")
            return {
                "spotify_status": "error",
                "message": "Spotify client is not initialized"
            }
        logging.info(f"Attempting to save song: {song_title}")
        try:
            # Search for the track
            results = sp.search(q=song_title, type='track', limit=1)
            if results['tracks']['items']:
                track = results['tracks']['items'][0]
                # Save the track to the user's library
                sp.current_user_saved_tracks_add(tracks=[track['id']])
                logging.info(f"Successfully saved track: {track['name']} by {track['artists'][0]['name']}")
                return {
                    "spotify_status": "success",
                    "saved_track": f"{track['name']} by {track['artists'][0]['name']}"
                }
            else:
                logging.warning(f"Track not found on Spotify: {song_title}")
                return {
                    "spotify_status": "not_found",
                    "message": f"Track not found on Spotify: {song_title}"
                }
        except Exception as e:
            logging.error(f"An error occurred while saving to Spotify: {e}")
            return {
                "spotify_status": "error",
                "message": f"An error occurred: {str(e)}"
            }
def run_server(port=8080):
    server_address = ('', port)
    try:
        httpd = HTTPServer(server_address, SpotifyServerHandler)
        logging.info(f"Server running on port {port}")
        httpd.serve_forever()
    except OSError as e:
        if e.errno == 98:
            logging.error(f"Error: Port {port} is already in use. Try a different port.")
        else:
            logging.error(f"Error: {e}")
        sys.exit(1)
if __name__ == '__main__':
    lock_file = '/tmp/spotify_server.lock'
    try:
        lock_handle = open(lock_file, 'w')
        fcntl.lockf(lock_handle, fcntl.LOCK_EX | fcntl.LOCK_NB)
    except IOError:
        logging.error("Another instance of this script is already running.")
        sys.exit(1)
    try:
        # Initialize Spotify client
        sp = initialize_spotify()
        if not sp:
            logging.error("Failed to initialize Spotify client")
            sys.exit(1)
        port = int(sys.argv[1]) if len(sys.argv) > 1 else 8080
        run_server(port)
    except KeyboardInterrupt:
        logging.info("\nServer stopped.")
    finally:
        fcntl.lockf(lock_handle, fcntl.LOCK_UN)
        lock_handle.close()
        os.unlink(lock_file)

Darin musst du oben die folgenden zwei Schlüssel hinterlegen – diese findest du in deinem Spotify Developer Account.

SPOTIPY_CLIENT_ID = 'deine_client_id'
SPOTIPY_CLIENT_SECRET = 'dein_client_secret'

Und das war es schon mit den Anpassungen im Python Script. Falls du im Terminal noch auf deinem Rasperry Pi eingeloggt bist, logge dich mit logout aus und bewege dich in den Ordner, in dem dein gerade erstelltes Python Script liegt. Falls du unsicher bist, wie das geht, wirf einen Blick in die Tipps der Uni Düsseldorf.

Im Verzeichnis angekommen führe folgenden Befehl aus:

scp radiospotify.py pi@raspberrypi.local:/home/pi/RadioSpotify/

Den Code ausführen

Jetzt, wo der Code auf deinem Raspberry Pi ist, kannst du ihn aufrufen. Logge dich dafür zunächst wieder per SSH ein (ersetze pi wieder durch deinen Benutzernamen):

sudo ssh pi@raspberrypi.local

Anschließend kannst du das Script wie folgt starten:

source RadioSpotify/bin/activate
python3 RadioSpotify/radiospotify.py

Als nächstes musst deinen Rasperry Pi bei Spotify Zugriff auf dein dortiges Konto geben. Das ist etwas umständlich – aber du musst es zum Glück nur einmal machen. Der entsprechende Token wird auf deinem Raspberry Pi gespeichert, sodass du dich beim nächsten Start des Scripts nicht noch einmal authentifizieren musst.

Im Terminal wirst du nach dem Start des Scripts aufgefordert, eine Adresse im Browser zu öffnen – das kannst du in einem Browser deiner Wahl auf deinem Computer machen. Du wirst dort von Spotify gefragt, ob es die Verbindung zu deiner App herstellen darf – stimme dem zu. Daraufhin solltest du zwar im Browser etwas in der Art von „Webseite nicht erreichbar“ sehen – in der Ardresszeile jedoch eine andere URL stehen haben.

Kopiere die gesamte neue URL aus der Adresszeile, öffne ein neues Terminal-Fenster auf deinem Computer, logge dich auch darin per SSH auf deinem Raspi ein und verwende den folgenden Befehl:

curl "DEINE KOPIERTE URL"

Nun sollte in diesem Terminal-Fenster die Info Authentication successful! und in deinem ersten Fenster die Zeile INFO – Server running on port 8080 erscheinen. Das bedeutet, dass der Login bei Spotify funktioniert hat und dein Raspberry Pi nun bereit ist, Songs vom ESP32 Internetradio zu empfangen und in deiner Spotify-Playlist zu speichern. Weiter geht es mit deinem ESP32.

Ein weiteres Kabel am ESP32

Damit du Songs an Spotify senden kannst, benötigst du einen Button, mit dem diese Funktion auslöst. Praktischerweise bringt dein Rotary Encode schon einen mit – du kannst diesen nicht nur drehen, sondern auch hörbar eindrücken. Dieser Druck wird am Pin SW ausgelesen. Verbinde deshalb diesen Pin mit dem GPIO 7 deines ESP32 – wenn du einen ESP32-S3 Zero verwendest, sieht die neue Verbindung so aus (das weiße Kabel ist die Verbindung vom Button zum ESP32):

ESP32 Internetradio mit Spotify-Anbindung

Du kannst natürlich auch einen anderen Pin des ESP32 verwenden, musst das dann allerdings entsprechend im folgenden Sketch ändern.

Aktualisiere den Sketch auf dem ESP32

In deinem ESP32 Internetradio fehlt nun nur noch die Funktion, den aktuellen Song zum Raspberry Pi zu senden und ihn von diesem in deinen Spotify-Lieblingssongs zu speichern. Hierfür ist ein Umbau nötig – hier der aktualisierte Sketch:

#include <Arduino.h>
#include <WiFi.h>
#include <HTTPClient.h>
#include <Audio.h>
#include <AiEsp32RotaryEncoder.h>
#include <Wire.h>
#include <Adafruit_GFX.h>
#include <Adafruit_SSD1306.h>
#include <ArduinoJson.h>

// Pin definitions bleiben unverändert
#define I2S_DOUT 2
#define I2S_BCLK 3
#define I2S_LRC 4
#define VOLUME_PIN 5

#define ROTARY_ENCODER_A_PIN 12
#define ROTARY_ENCODER_B_PIN 13
#define ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN 7
#define ROTARY_ENCODER_STEPS 4

#define SCREEN_WIDTH 128
#define SCREEN_HEIGHT 32
#define OLED_RESET     -1
#define SCREEN_ADDRESS 0x3C

#define I2C_SDA 8
#define I2C_SCL 9

// Debug Level für ESP32
#define LOG_LOCAL_LEVEL ESP_LOG_VERBOSE

// Watchdog Timeout
const int wdtTimeout = 5000;  // 5 Sekunden Watchdog Timeout

// Initialisierungs-Flags
bool isWiFiConnected = false;
bool isDisplayInitialized = false;
bool isAudioInitialized = false;

AiEsp32RotaryEncoder rotaryEncoder(ROTARY_ENCODER_A_PIN, ROTARY_ENCODER_B_PIN, ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN, -1, ROTARY_ENCODER_STEPS);
Adafruit_SSD1306 display(SCREEN_WIDTH, SCREEN_HEIGHT, &Wire, OLED_RESET);

Audio audio;

// WiFi credentials
const char ssid[] = "DEIN WLAN-NETZWERK";
const char password[] = "DEIN WLAN-PASSWORT";

// Spotify server details
const char* serverName = "IP-ADRESSE:8080";

// Radio stations bleiben unverändert
const char* stations[] = {
    "http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u",
    "https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/128/mp3/stream.mp3",
    "https://frontend.streamonkey.net/fho-schwarzwaldradiolive/mp3-stream.m3u",
    "https://kexp-mp3-128.streamguys1.com/kexp128.mp3",
    "https://eagle.streemlion.com:2199/tunein/psychedelicj.asx"
};
const char* stationNames[] = {
    "Byte.fm",
    "Deutschlandfunk",
    "Schwarzwaldradio",
    "KEXP",
    "Psychedelic Jukebox"
};
const int NUM_STATIONS = sizeof(stations) / sizeof(stations[0]);
int currentStation = 0;

// Statische Buffer statt dynamischer Strings
char streamTitle[64] = "";
char urlBuffer[256] = "";
char jsonBuffer[512] = "";

// Volume control variables bleiben unverändert
const int SAMPLES = 5;
int volumeReadings[SAMPLES];
int readIndex = 0;
int total = 0;
int average = 0;
unsigned long lastVolumeCheck = 0;
const unsigned long VOLUME_CHECK_INTERVAL = 500;

void IRAM_ATTR readEncoderISR() {
    rotaryEncoder.readEncoder_ISR();
}

// Optimierte String-Ersetzungsfunktion mit statischem Buffer
void replaceSpecialChars(const char* input, char* output, size_t outputSize) {
    size_t i = 0, j = 0;
    while (input[i] && j < outputSize - 1) {
        char c = input[i++];
        switch (c) {
            case 'ä': memcpy(&output[j], "a", 1); j += 1; break;
            case 'ö': memcpy(&output[j], "o", 1); j += 1; break;
            case 'ü': memcpy(&output[j], "u", 1); j += 1; break;
            case 'Ä': memcpy(&output[j], "A", 1); j += 1; break;
            case 'Ö': memcpy(&output[j], "O", 1); j += 1; break;
            case 'Ü': memcpy(&output[j], "U", 1); j += 1; break;
            case 'ß': memcpy(&output[j], "ss", 2); j += 2; break;
            default: output[j++] = c;
        }
    }
    output[j] = '\0';
}

void setup() {
    Serial.begin(115200);
    
    // Debug Level setzen
    esp_log_level_set("*", ESP_LOG_VERBOSE);
    
    Serial.println(F("ESP32-S3 Internet Radio starting..."));
    Serial.printf("Initial free heap: %d bytes\n", ESP.getFreeHeap());
    
    // Basis-Setup
    pinMode(VOLUME_PIN, INPUT);
    
    // Encoder Setup
    rotaryEncoder.begin();
    rotaryEncoder.setup(readEncoderISR);
    rotaryEncoder.setBoundaries(0, NUM_STATIONS - 1, true);
    rotaryEncoder.setAcceleration(0);
    
    // Volume readings initialisieren
    for (int i = 0; i < SAMPLES; i++) {
        volumeReadings[i] = 0;
    }
    
    // Wire begin - grundlegende I2C-Initialisierung
    Wire.begin(I2C_SDA, I2C_SCL);
}

void loop() {
    static unsigned long lastInitAttempt = 0;
    const unsigned long initInterval = 5000;
    
    // Heap-Überwachung
    static unsigned long lastHeapCheck = 0;
    if (millis() - lastHeapCheck > 10000) {  // Alle 10 Sekunden
        Serial.printf("Free heap: %d bytes\n", ESP.getFreeHeap());
        lastHeapCheck = millis();
    }
    
    // Verzögerte Initialisierung
    if (!isDisplayInitialized && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        initializeDisplay();
        lastInitAttempt = millis();
    }
    
    if (!isWiFiConnected && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        connectToWiFi();
        lastInitAttempt = millis();
    }
    
    if (isWiFiConnected && !isAudioInitialized && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        initializeAudio();
        lastInitAttempt = millis();
    }
    
    // Normale Loop-Funktionalität nur wenn alles initialisiert ist
    if (isDisplayInitialized && isWiFiConnected && isAudioInitialized) {
        audio.loop();
        yield();
        checkEncoder();
        yield();
        checkVolumeControl();
        yield();
    }
    
    delay(10);  // Kleine Pause für Stabilität
}

void initializeDisplay() {
    Serial.println(F("Initializing OLED display..."));
    if(!display.begin(SSD1306_SWITCHCAPVCC, SCREEN_ADDRESS)) {
        Serial.println(F("SSD1306 initialization failed"));
        return;  // Statt Endlosschleife einfach zurückkehren
    }
    
    display.clearDisplay();
    display.setTextSize(1);
    display.setTextColor(SSD1306_WHITE);
    display.setCursor(0,0);
    display.println(F("Initializing..."));
    display.display();
    
    isDisplayInitialized = true;
    Serial.println(F("Display initialized successfully"));
}

void connectToWiFi() {
    Serial.println(F("Connecting to WiFi..."));
    WiFi.begin(ssid, password);
    
    int attempts = 0;
    while (WiFi.status() != WL_CONNECTED && attempts < 20) {
        delay(500);
        Serial.print(".");
        attempts++;
    }
    
    if (WiFi.status() == WL_CONNECTED) {
        Serial.println(F("\nWiFi connected"));
        isWiFiConnected = true;
        if (isDisplayInitialized) {
            display.clearDisplay();
            display.setCursor(0,0);
            display.println(F("WiFi connected"));
            display.display();
        }
    } else {
        Serial.println(F("\nWiFi connection failed"));
    }
}

void initializeAudio() {
    audio.setPinout(I2S_BCLK, I2S_LRC, I2S_DOUT);
    audio.setVolume(10);
    connectToStation(currentStation);
    isAudioInitialized = true;
    Serial.println(F("Audio initialized"));
}

void checkEncoder() {
    if (rotaryEncoder.encoderChanged()) {
        currentStation = rotaryEncoder.readEncoder();
        connectToStation(currentStation);
    }
    
    if (rotaryEncoder.isEncoderButtonClicked()) {
        Serial.println(F("Encoder button clicked"));
        sendToSpotify();
    }
}

void connectToStation(int stationIndex) {
    audio.stopSong();
    audio.connecttohost(stations[stationIndex]);
    updateDisplay();
}

void checkVolumeControl() {
    unsigned long currentMillis = millis();
    if (currentMillis - lastVolumeCheck >= VOLUME_CHECK_INTERVAL) {
        lastVolumeCheck = currentMillis;
        
        total = total - volumeReadings[readIndex];
        volumeReadings[readIndex] = analogRead(VOLUME_PIN);
        total = total + volumeReadings[readIndex];
        readIndex = (readIndex + 1) % SAMPLES;
        
        average = total / SAMPLES;
        int volume = map(average, 0, 4095, 5, 23);
        
        static int lastVolume = -1;
        if (volume != lastVolume) {
            audio.setVolume(volume);
            lastVolume = volume;
            updateDisplay();
        }
    }
}

void updateDisplay() {
    if (!isDisplayInitialized) return;
    
    display.clearDisplay();
    display.setCursor(0,0);
    
    char buffer[64];
    replaceSpecialChars(stationNames[currentStation], buffer, sizeof(buffer));
    display.println(buffer);
    
    display.println();
    replaceSpecialChars(streamTitle, buffer, sizeof(buffer));
    display.println(buffer);
    
    display.display();
}

// Optimierte URL-Encoding Funktion mit statischem Buffer
void urlEncode(const char* input, char* output, size_t outputSize) {
    size_t j = 0;
    for (size_t i = 0; input[i] && j < outputSize - 4; i++) {
        char c = input[i];
        if (isalnum(c)) {
            output[j++] = c;
        } else if (c == ' ') {
            output[j++] = '+';
        } else {
            if (j + 3 >= outputSize) break;
            sprintf(&output[j], "%%%02X", c);
            j += 3;
        }
        yield();  // Watchdog füttern während langer Operationen
    }
    output[j] = '\0';
}

void sendToSpotify() {
    static unsigned long lastRequestTime = 0;
    unsigned long currentTime = millis();
    
    if (currentTime - lastRequestTime < 5000) {
        Serial.println(F("Request blocked: Too soon since last request"));
        return;
    }
    lastRequestTime = currentTime;
    
    if (WiFi.status() == WL_CONNECTED) {
        HTTPClient http;
        
        // URL-Encoding mit statischem Buffer
        char encodedTitle[128];
        urlEncode(streamTitle, encodedTitle, sizeof(encodedTitle));
        
        // URL zusammenbauen mit snprintf
        snprintf(urlBuffer, sizeof(urlBuffer), "%s/?song=%s", serverName, encodedTitle);
        
        Serial.println(F("--------- New Request ---------"));
        Serial.print(F("Request URL: "));
        Serial.println(urlBuffer);
        
        http.begin(urlBuffer);
        http.setTimeout(5000);  // 5 Sekunden Timeout
        http.setReuse(false);   // Keine Verbindungswiederverwendung
        
        yield();  // Watchdog füttern
        
        int httpResponseCode = http.GET();
        
        if (httpResponseCode > 0) {
            // Statisches JSON-Dokument
            StaticJsonDocument<512> doc;
            
            // Response lesen
            String payload = http.getString();
            yield();  // Watchdog füttern
            
            DeserializationError error = deserializeJson(doc, payload);
            
            if (!error) {
                const char* message = doc["message"];
                Serial.print(F("Server message: "));
                Serial.println(message);
                
                if (doc.containsKey("spotify_status")) {
                    const char* spotifyStatus = doc["spotify_status"];
                    Serial.print(F("Spotify status: "));
                    Serial.println(spotifyStatus);
                }
            }
        } else {
            Serial.print(F("Error on HTTP request: "));
            Serial.println(httpResponseCode);
        }
        
        http.end();
        Serial.println(F("Connection closed"));
    }
    
    yield();  // Watchdog füttern am Ende
}

// Audio callback functions
void audio_info(const char *info) { 
    Serial.print(F("info        ")); Serial.println(info);
}

void audio_id3data(const char *info) {
    Serial.print(F("id3data     ")); Serial.println(info);
}

void audio_eof_mp3(const char *info) {
    Serial.print(F("eof_mp3     ")); Serial.println(info);
}

void audio_showstation(const char *info) {
    Serial.print(F("station     ")); Serial.println(info);
}

void audio_showstreaminfo(const char *info) {
    Serial.print(F("streaminfo  ")); Serial.println(info);
}

void audio_showstreamtitle(const char *info) {
    Serial.print(F("streamtitle: ")); Serial.println(info);
    strncpy(streamTitle, info, sizeof(streamTitle) - 1);
    streamTitle[sizeof(streamTitle) - 1] = '\0';
    updateDisplay();
}

void audio_bitrate(const char *info) {
    Serial.print(F("bitrate     ")); Serial.println(info);
}

void audio_commercial(const char *info) {
    Serial.print(F("commercial  ")); Serial.println(info);
}

void audio_icyurl(const char *info) {
    Serial.print(F("icyurl      ")); Serial.println(info);
}

void audio_lasthost(const char *info) {
    Serial.print(F("lasthost    ")); Serial.println(info);
}

void audio_eof_speech(const char *info) {
    Serial.print(F("eof_speech  ")); Serial.println(info);
}

Im obigen Sketch musst du zunächst deine eigenen WLAN-Zugangsdaten eintragen:

const char ssid[] = "DEIN WLAN-NETZWERK";
const char password[] = "DEIN WLAN-PASSWORT";

Außerdem benötigst du die IP-Adresse deines Raspberry Pi. Diese findest du zum Beispiel mit dem folgenden Befehl heraus, den du im Terminal eingibst (während du per SSH mit ihm verbunden bist):

hostname -I

Daraufhin erscheint die IP-Adresse im Terminal (im rot markierten Teil):

IP-Adresse des Raspberry Pi im Terminal

Diese Adresse trägst du dann im Sketch hier ein, versehen mit dem Port :8080

const char* serverName = "http://192.168.0.45:8080";

Die Wahl der Radiostationen bzw. deren Stream-Adressen und Namen bleibt dir natürlich selbst überlassen – hier hast du sicherlich bestimmt schon eine Liste erstellt und kannst sie in diesen Sketch übernehmen.

Wenn du alles erledigt hast, kannst du diesen Sketch auf deinen ESP32 hochladen und damit wie gewohnt Radio hören.

Einen Song an Spotifiy übertragen

Jetzt wird es Zeit für den Test deiner neuen Funktion! Sobald du einen Song hörst, dessen Interpret und Titel du auf dem Display siehst, drücke den Button an deinem Rotary Encode. Der Song sollte daraufhin kurz abbrechen und dann wieder einsetzen. In der Zwischenzeit gibt dir der Serielle Monitor Auskunft darüber, was gerade passiert ist:

Erfolgreiche Übertragung eines Songs an Spotify

Für die Übertragung wurde die IP-Adresse deines Raspberry Pi um die Song-Informationen erweitert und von deinem ESP32 aufgerufen. Dein Raspberry hat den Song erfolgreich an Spotify weitergeleitet und sendet dem ESP32 ein Spotify status: success

Wirf nun in Spotify einen Blick in deine Playlist Lieblingssongs. Hier sollte der gerade übertragene Song bereits zu finden sein.

Das Script automatisch starten

Noch ein letzter Baustein für dieses Projekt: Es ist natürlich sehr unpraktisch, wenn du dein neues Feature immer erst aktivieren musst, indem du auf dem Raspberry Pi die virtuelle Umgebung aktivierst und das Python-Script manuell startest. Deshalb wirst du nun dafür sorgen, dass das Script automatisch startet, sobald du deinen Raspi hochfährst. Das geht folgendermaßen:

  • Erstelle eine Service-Datei:
sudo nano /etc/systemd/system/spotify-radio.service
  • Kopiere den den folgenden Code, füge ihn ein und speichere es ab mit STRG+O, STRG+X.
[Unit]
Description=Spotify Radio Service
After=network.target

[Service]
Type=simple
User=pi
WorkingDirectory=/home/pi/RadioSpotify
ExecStart=/home/pi/RadioSpotify/bin/python /home/pi/RadioSpotify/radiospotify.py
Restart=always
RestartSec=10

[Install]
WantedBy=multi-user.target
  • Lade die systemd-Konfiguration neu:
sudo systemctl daemon-reload
  • Aktiviere den Service für den Autostart:
sudo systemctl enable spotify-radio
  • Starte nun den Service:
sudo systemctl start spotify-radio

Ob der Service läuft, kannst du abschließend mit folgendem Befehl überprüfen:

sudo systemctl status spotify-radio

Im Terminal sollte nun etwas in dieser Art anzeigen, dass dein Spotify-Service läuft:

Spotify-Service läuft im Terminal

Starte testweise deinen Raspberry Pi neu und führe noch einmal die obige Prüfung aus. In deinem Terminal sollte wieder stehen, dass der Service aktiv ist.

Und das war es! Dein ESP32 Internetradio ist nun direkt mit Spotify verbunden und du hast die Möglichkeit, interessante Songs dort in deinen Lieblingssongs speichern. Viel Spaß damit!

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Die Zimmer lüften mit dem Arduino https://polluxlabs.net/arduino-projekte/die-zimmer-lueften-mit-dem-arduino/ Thu, 05 Dec 2024 09:22:06 +0000 https://polluxlabs.net/?p=18059 Die Zimmer lüften mit dem Arduino Weiterlesen »

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Gehörst du zu den Leuten, die gerne die Zimmer lüften, aber dann vergessen, dass das Fenster offen ist? Mir passiert das regelmäßig – bis jetzt. In diesem Projekt überwacht ein Arduino Nano die Temperatur, sobald du das Fenster zum Lüften öffnest. Fällt die Temperatur im Raum um 0,5°C schlägt er Alarm. So kannst du sicher sein, dass der Raum oder sogar die ganze Wohnung nicht unnötig auskühlt.

Diese Bauteile benötigst du:

  • Arduino Nano
  • Temperatursensor DHT22
  • Piezo-Summer
  • Button
  • 2x 10kΩ Widerstände
  • Breadboard & Kabel

So funktioniert die Temperaturüberwachung

Wenn du das Fenster öffnest, drückst du einen Button am Arduino – damit wird der Startwert der Temperatur festgelegt und die Messung beginnt. Während nun (mal abgesehen vom Sommer) kühlere Luft ins Zimmer gelangt, fällt die Temperatur darin kontinuierlich. Sobald die Zimmertemperatur um 0,5°C gefallen ist, schlägt der Piezo-Summer Alarm und ruft dich ans geöffnete Fenster, um es zu schließen. Du drückst den Button erneut: der Alarm hört auf und der Arduino wird wieder in den Wartezustand zurückgesetzt – bis zum nächsten Lüften.

Natürlich kannst du den Wert von 0,5°C ändern und so einstellen, dass er zu deinen Wünschen, zur Positionierung des Arduinos im Zimmer etc. passt.

Aufgebauter Arduino Temperaturwächter

So baust du das Projekt zusammen

Orientiere dich beim Aufbau an der folgenden Skizze. Ich habe für dieses Projekt wegen seiner kompakten Größe einen Arduino Nano verwendet. Du kannst aber natürlich auch ein anderes Board verwenden, das du gerade zur Hand hast – also zum Beispiel einen Arduino UNO. Auch muss es nicht unbedingt der Sensor DHT22 sein – in diesem Tutorial lernst du, wie du den „kleinen Bruder“ DHT11 am Arduino anschließt und verwendest.

Aufbau des Projekts mit dem Arduino Nano und weiteren Bauteilen

Wenn du alles verkabelt hast, kann es mit dem Sketch weitergehen.

Der Sketch für das Projekt

Bevor du den folgenden Sketch kopierst und auf deinen Arduino hochlädst, benötigst du noch die passenden Bibliotheken für den Sensor DHT22 – falls du in der Arduino IDE noch nie ein Projekt mit diesem Sensor umgesetzt hast.

Öffne in diesem Fall den Bibliotheksmanager in der IDE und suche nach DHT sensor library und klicke auf Installieren. In einem Dialogfenster wirst du daraufhin gefragt, ob du die Bibliothek Adafruit Unified Sensor gleich mitinstallieren möchtest. Bestätige das mit einem Klick auf Ja.

Nun zum vollständigen Sketch:

___STEADY_PAYWALL___

#include <DHT.h>

// Pins
#define DHTPIN 7       // DHT22 an Pin D7
#define BUZZER_PIN 4   // Piezo-Summer an Pin D4
#define BUTTON_PIN 6   // Taster an Pin D6
#define LED_PIN 13     // Interne LED an Pin D13

// DHT Sensor
#define DHTTYPE DHT22
DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

// Variablen
float startTemperature = 0.0;
bool measuring = false;
bool alarmActive = false;

void setup() {
  Serial.begin(9600);
  dht.begin();
  pinMode(BUZZER_PIN, OUTPUT);
  pinMode(BUTTON_PIN, INPUT_PULLUP); // Interner Pull-Up-Widerstand aktivieren
  pinMode(LED_PIN, OUTPUT);
  digitalWrite(BUZZER_PIN, LOW);
  digitalWrite(LED_PIN, LOW); // LED initial ausgeschaltet
}

void loop() {
  // Taster prüfen (wechseln zwischen Messung und Leerlauf)
  if (digitalRead(BUTTON_PIN) == LOW) { // Taster gedrückt
    delay(50); // Entprellung
    // Sicherstellen, dass der Taster weiterhin gedrückt ist
    if (digitalRead(BUTTON_PIN) == LOW) {
      if (!measuring) {
        // Messung starten
        measuring = true;
        alarmActive = false; // sicherstellen, dass der Alarm deaktiviert ist
        startTemperature = dht.readTemperature();
        if (isnan(startTemperature)) {
          Serial.println("Fehler beim Lesen des DHT22!");
          startTemperature = 0.0; // Standardwert
        }
        Serial.print("Messung gestartet. Starttemperatur: ");
        Serial.println(startTemperature);
        digitalWrite(LED_PIN, HIGH); // LED einschalten
      } else {
        // In Leerlauf wechseln: Alarm und Messung stoppen
        noTone(BUZZER_PIN); // Alarmton stoppen
        digitalWrite(LED_PIN, LOW); // LED ausschalten
        alarmActive = false; 
        measuring = false;
        Serial.println("Alarm ausgeschaltet und Leerlauf aktiviert.");
      }
      // Warten bis der Button losgelassen wird
      while (digitalRead(BUTTON_PIN) == LOW);
      delay(50); // Entprellzeit nach Loslassen
    }
  }
  
  // Messlogik, wenn aktiv
  if (measuring) {
    float currentTemperature = dht.readTemperature();
    if (isnan(currentTemperature)) {
      Serial.println("Fehler beim Lesen des DHT22!");
      delay(2000);
      return;
    }

    // Temperaturänderung prüfen
    if (currentTemperature <= startTemperature - 0.5) {
      alarmActive = true; // Alarm auslösen
    }

    // Alarm ausführen
    if (alarmActive) {
      tone(BUZZER_PIN, 1000); // Alarmton
      Serial.println("Alarm: Temperatur ist gesunken!");
    } else {
      noTone(BUZZER_PIN); // Alarmton deaktivieren
    }

    // Debug-Ausgabe
    Serial.print("Aktuelle Temperatur: ");
    Serial.println(currentTemperature);

    delay(2000); // Messung alle 2 Sekunden
  }
}

So funktioniert der sketch

Lass uns einen genaueren Blick auf den Sketch werfen. Zunächst bindest du die Bibliothek für den Temperatursensor ein und legst die Anschlüsse der Bauteile fest:

#include <DHT.h>

#define DHTPIN 7       // DHT22 an Pin D7
#define BUZZER_PIN 4   // Piezo-Summer an Pin D4
#define BUTTON_PIN 6   // Taster an Pin D6
#define LED_PIN 13     // Interne LED an Pin D13

#define DHTTYPE DHT22
DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

Weiter geht es mit den benötigten Variablen. In startTemperature wird die Temperatur zu Beginn deiner Messung – also sobald du auf den Button drückst – erfasst. Die beiden Variablen measuring und alarmActive dienen später der Programmsteuerung.

float startTemperature = 0.0;
bool measuring = false;
bool alarmActive = false;

Setup-Funktion

Hier startest du den Seriellen Monitor und initialisierst den Sensor. Außerdem legst du die benötigten pinModes fest und aktivierst für den Button den internen Pullup-Widerstand des Arduinos. Zuletzt stellst du sicher, dass der Piezo-Summer und die interne LED ausgeschaltet sind.

void setup() {

  Serial.begin(9600);
  dht.begin();
  pinMode(BUZZER_PIN, OUTPUT);
  pinMode(BUTTON_PIN, INPUT_PULLUP); // Interner Pull-Up-Widerstand aktivieren
  pinMode(LED_PIN, OUTPUT);
  digitalWrite(BUZZER_PIN, LOW);
  digitalWrite(LED_PIN, LOW); // LED initial ausgeschaltet
}

Loop-Funktion

Das ist der Hauptteil des Programms, der kontinuierlich läuft. Hier wird entschieden, ob die Messung durchgeführt wird oder nicht:

if (digitalRead(BUTTON_PIN) == LOW) {

  // Wurde der Button gedrückt? Dann beginnt die Messung, falls sie nicht bereits läuft.

}

Bei einem Druck auf den Button passiert Folgendes: Wenn die Messung nicht läuft (die Variable measuring ist false), wird sie gestartet. Die Variable measuring wird dann auf true gesetzt.

Wenn die Messung allerdings läuft, wird sie gestoppt. Der Alarm wird deaktiviert und die LED ausgeschaltet. Die Variable measuring wird wieder auf false gesetzt. Der Arduino befindet sich nun sozusagen im Leerlauf.

In der Messung selbst wird alle 2 Sekunden geprüft, ob die aktuelle Temperatur mehr als 0,5°C unterhalb der Starttemperatur liegt. Ist das der Fall, wird der Alarm aktiviert:

// Temperaturänderung prüfen
if (currentTemperature <= startTemperature - 0.5) {
  alarmActive = true; // Alarm auslösen
}

Hierfür wird die Variable alarmActive auf true gesetzt, was dazu führt, dass in der darauffolgenden Abfrage der Piezo-Summer aktiviert wird:

if (alarmActive) {
  tone(BUZZER_PIN, 1000); // Alarmton
  Serial.println("Alarm: Temperatur ist gesunken!");
} else {
  noTone(BUZZER_PIN); // Alarmton deaktivieren
}

Hier wird geprüft, ob alarmActive == true ist (in einer verkürzten Schreibweise) und der Piezo entsprechend aktiviert oder deaktiviert.

Wie geht es weiter?

Du hast nun einen Arduino, der laut Alarm schlägt, sobald die Temperatur entsprechend deiner Einstellung gefallen ist. Statt einen Piezo-Summers kannst du aber natürlich auch eine andere Benachrichtigung wählen. Wie wäre es z.B. mit einer Push Notification auf deinem Smartphone? Hierfür benötigst du allerdings einen Microcontroller mit WLAN, wie z.B. den ESP8266 oder ESP32.

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Raspberry Pi Webserver mit Flask https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/raspberry-pi-webserver-mit-flask/ Tue, 01 Oct 2024 10:04:56 +0000 https://polluxlabs.net/?p=16293 Raspberry Pi Webserver mit Flask Weiterlesen »

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Hier auf Pollux Labs findest du bereits ein Tutorial für einen ESP8266 Webserver – in diesem Projekt programmierst du jedoch einen Raspberry Pi Webserver. Dieser wird regelmäßig Messdaten von einem ESP8266 empfangen und auf einer Webseite anzeigen. Neben einem Raspberry Pi benötigst du für dieses Tutorial nur noch einen Sensor – ich verwende im Folgenden den BMP180, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen.

Außerdem verwende ich das Python-Modul Flask, um den Webserver zu programmieren. Damit kannst du sowohl einfache Webseiten erstellen als auch komplexere Applikationen, mit denen du, wie in unserem Fall, Hardware steuern und Messdaten anzeigen kannst.

Eine erste Webseite mit Flask

Bevor du dich einem Webserver widmest, lass uns mit den Grundlagen anfangen. Falls du Flask noch nicht auf deinem Raspberry Pi installiert hast, hole das im Terminal nach:

pip install Flask

Öffne nun einen Editor (z.B. Visudal Studio Code) und erstelle ein Python-Script mit folgendem Inhalt:

from flask import Flask

app = Flask(__name__)

@app.route('/')
def home():
    return "Hallo, Raspberry Pi!"

if __name__ == '__main__':
    app.run(host='0.0.0.0', port=5000)

Speichere es anschließend ab unter einem Namen deiner Wahl und starte es. Solltest du im Terminal daraufhin die Fehlermeldung „Port 5000 is in use by another program.“ erhalten, wähle hinter port= eine andere Zahl, zum Beispiel 5010. Sobald das Script ordnungsgemäß auf einem freien Port läuft, siehst du im Terminal die IP-Adresse deines Raspberry Pis. Zum Beispiel: „Running on http://127.0.0.1:5010“

Ausgabe des Servers im Terminal

Wenn du die IP-Adresse (127.0.0.1:5010) kopierst und sie im Browser öffnest, solltest du den kleinen Gruß sehen, der im Code hinterlegt ist. Neben dieser IP-Adresse erhältst du auch eine Alternative – hier 192.168.0.143:5000. Falls sich die erste Adresse nicht öffnen lässt, probiere es einmal mit dieser.

So funktioniert der code

Lass uns nun einen genaueren Blick auf das Python-Script werfen, um zu verstehen, was dort passiert. Zunächst importierst du die Klasse Flask (Mehr über Flask) aus dem gleichnamigen Modul:

from flask import Flask

Anschließend erstellst du eine Instanz dieser Klasse namens app. Mit (__name__) dahinter teilst du Python mit, dass alle etwaigen zusätzlichen Dateien im selben Ordner liegen, wie das Script selbst. Dazu später mehr.

Die folgenden drei Zeilen

@app.route('/')
def home():
    return "Hallo, Raspberry Pi!"

stellen nun die Webseite bereit – in unserem Fall ist das nur eine einzelne Startseite. Mit dem sogenannten Dekorator @app.route(‚/‘) bestimmst du, was passiert, wenn diese Startseite aufgerufen wird – also einfach nur die IP-Adresse. Hierfür dient der Schrägstrich /.

Wenn das nun also passiert (so wie du es vorhin im Browser getan hast), dann wird die darauf folgende Funktion def home(): aufgerufen. Darin befindet sich einfach nur die Anweisung, den String Hallo, Raspberry Pi! wiederzugeben – den du dann im Browser siehst. Später folgen nun noch weitere Dekoratoren und Funktionen, die deinem Raspberry Pi Webserver mehr Leben einhauchen werden.

Zuletzt die beiden Zeilen

if __name__ == '__main__':
    app.run(host='0.0.0.0', port=5000)

Dieser Code wird ausgeführt, wenn wir dieses Skript direkt ausführen (anstatt es als Modul in ein anderes Script zu importieren). In dem Fall startet der Webserver von Flask, der auf Anfragen von jedem Gerät im gleichen WLAN-Netzwerk am Port 5000 reagiert.

Sensordaten empfangen und anzeigen

So ein kleiner Gruß ist ja nett, aber eine wirklich praktische Anwendung ist besser. Wie wäre es, wenn dein Raspberry Pi Webserver regelmäßig Daten von einem ESP8266 empfängt und diese auf einer Webseite anzeigt?

Im Folgenden lernst du, wie du mit dem Sensor BMP180 an einem ESP8266 die Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst und die Messdaten an den Raspberry Pi sendest. Du selbst kannst die aktuellen Daten dann auf einer Webseite einsehen.

Temperatur und Luftdruck auf dem Raspberry Pi Webserver

Hierfür benötigst du zweimal Code – einmal für den Raspberry Pi Webserver und einen Sketch für den ESP8266.

Das Python-Script für den Server

Zunächst kümmern wir uns um den Server. Damit dein Raspberry Pi die Daten in Empfang nehmen und auf einer Webseite anzeigen kann, ist nicht viel Code nötig. Du benötigst im Prinzip eine Funktion, die die gesendeten Messdaten entgegennimmt und eine weitere, um diese auf einer Webseite anzuzeigen. Hier das vollständige Script:

//Raspberry Pi Webserver
//polluxlabs.net

from flask import Flask, request, render_template_string
from datetime import datetime

app = Flask(__name__)

temperature = 0
pressure = 0
last_update = "Noch keine Daten empfangen"

@app.route('/update-sensor', methods=['POST'])
def update_sensor():
    global temperature, pressure, last_update
    temperature = request.form.get('temp')
    pressure = request.form.get('pressure')
    last_update = datetime.now().strftime("%Y-%m-%d %H:%M:%S")
    return "Daten aktualisiert", 200

@app.route('/')
def index():
    html = """
    <!DOCTYPE html>
    <html lang="de">
    <head>
        <meta charset="UTF-8">
        <title>BMP180 Sensordaten</title>
    </head>
    <body>
        <h1>BMP180 Sensordaten</h1>
        <p>Temperatur: {{ temperature }}°C</p>
        <p>Luftdruck: {{ pressure }} hPa</p>
        <p>Letzte Aktualisierung: {{ last_update }}</p>
    </body>
    </html>
    """
    return render_template_string(html, temperature=temperature, pressure=pressure, last_update=last_update)

if __name__ == '__main__':
    app.run(host='0.0.0.0', port=5000, debug=True)

Kopiere den obigen Code uns speichere ihn in einer Date, die du z.B. webserver.py nennst.

So funktioniert das Script

Ein kurzer Blick auf die Funktionsweise des Raspberry Pi Webservers:

Daten empfangen

Der Teil des Scripts, der neue Daten empfängt, sieht so aus:

   @app.route('/update-sensor', methods=['POST'])
   def update_sensor():
       global temperature, pressure, last_update
       temperature = request.form.get('temp')
       pressure = request.form.get('pressure')
       last_update = datetime.now().strftime("%Y-%m-%d %H:%M:%S")
       return "Daten aktualisiert", 200
  • Dieser Code wartet auf neue Messwerte vom Sensor.
  • Wenn neue Daten ankommen, werden sie in den Variablen temperature und pressure gespeichert.
  • last_update speichert den Zeitpunkt, an dem die Daten ankamen.

Daten anzeigen

Die Webseite, die die Daten anzeigt, wird hier erstellt:

   @app.route('/')
   def index():
       html = """
       <!DOCTYPE html>
       <html lang="de">
       <head>
           <meta charset="UTF-8">
           <title>BMP180 Sensordaten</title>
       </head>
       <body>
           <h1>BMP180 Sensordaten</h1>
           <p>Temperatur: {{ temperature }}°C</p>
           <p>Luftdruck: {{ pressure }} hPa</p>
           <p>Letzte Aktualisierung: {{ last_update }}</p>
       </body>
       </html>
       """
       return render_template_string(html, temperature=temperature, pressure=pressure, last_update=last_update)
  • Dieser Code erstellt eine einfache Webseite mithilfe von HTML.
  • Die Seite zeigt die aktuelle Temperatur, den Luftdruck und die Zeit der letzten Aktualisierung an.

Webseite einrichten

Der Server wird hier gestartet:

   if __name__ == '__main__':
       app.run(host='0.0.0.0', port=5000, debug=True)
  • Diese Zeilen starten den Webserver.
  • host='0.0.0.0' bedeutet, dass der Server von anderen Geräten im Netzwerk erreichbar ist.
  • port=5000 legt fest, dass die Webseite über Port 5000 erreichbar ist.

So arbeiten alle Teile zusammen: Der Sensor sendet Daten, das Script empfängt und speichert sie, und die Webseite zeigt sie an.

Starte den Raspberry Pi WebServer

Öffne nun auf deinem Raspberry Pi das Terminal und öffne dein Script, wobei du natürlich den Script-Namen verwendest, den du vergeben hast:

python3 webserver.py 

Anschluss des BMP180 und der Sketch für den ESP8266

Nun zum Sender, dem ESP8266, der mit dem Sensor BMP180 die aktuelle Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst und an den Raspberry Pi weiterleitet. Bevor wir zum Code kommen, hier eine Skizze, wie du den Sensor am ESP8266 anschließt:

BMP180 am ESP8266 angeschlossen

Wenn du den Sensor angeschlossen hast, kann es direkt mit dem Sketch weitergehen. Nur ein Hinweis vorab: Solltest du noch nie ein Projekt mit dem BMP180 gebaut haben, fehlt dir vermutlich noch die zugehörige Bibliothek. Öffne in diesem Fall den Bibliotheksmanager in der Arduino IDE und installiere die Bibliothek Adafruit BMP085 Library. Falls du gefragt wirst, ob du weitere benötigte Bibliotheken installieren möchtest, antworte bitte mit Ja.

Doch nun zum Sketch:

//Sending data to the Raspberry Pi Webserver
//polluxlabs.net

#include <ESP8266WiFi.h>
#include <ESP8266HTTPClient.h>
#include <Wire.h>
#include <Adafruit_BMP085.h>

const char* ssid = "DEIN NETZWERK";
const char* password = "DEIN PASSWORT";
const char* serverName = "http://SERVER-IP/update-sensor";

Adafruit_BMP085 bmp;

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  
  WiFi.begin(ssid, password);
  Serial.println("Verbinde mit WLAN");
  while(WiFi.status() != WL_CONNECTED) {
    delay(500);
    Serial.print(".");
  }
  Serial.println("");
  Serial.print("Verbunden mit IP-Adresse: ");
  Serial.println(WiFi.localIP());

  if (!bmp.begin()) {
    Serial.println("BMP180 nicht gefunden, überprüfen Sie die Verkabelung!");
    while (1) {}
  }
}

void loop() {
  if(WiFi.status() == WL_CONNECTED) {
    WiFiClient client;
    HTTPClient http;

    float temperature = bmp.readTemperature();
    float pressure = bmp.readPressure() / 100.0F;

    // Daten für den POST-Request vorbereiten
    String httpRequestData = "temp=" + String(temperature) + "&pressure=" + String(pressure);

    // HTTP POST Request senden
    http.begin(client, serverName);
    http.addHeader("Content-Type", "application/x-www-form-urlencoded");
    
    int httpResponseCode = http.POST(httpRequestData);

    if (httpResponseCode > 0) {
      Serial.print("HTTP Response code: ");
      Serial.println(httpResponseCode);
    }
    else {
      Serial.print("Fehler code: ");
      Serial.println(httpResponseCode);
    }
    http.end();
  }
  else {
    Serial.println("WiFi getrennt");
  }

  delay(30000);  // Alle 30 Sekunden senden
}

So funktioniert der Sketch

Werfen wir nun einen Blick auf die einzelnen Bestandteile des Sketchs.

Einbindung der Bibliotheken

Am Anfang werden verschiedene Bibliotheken eingebunden, die für die WiFi-Verbindung, HTTP-Anfragen und die Kommunikation mit dem BMP180 Sensor benötigt werden.

#include <ESP8266WiFi.h>
#include <ESP8266HTTPClient.h>
#include <Wire.h>
#include <Adafruit_BMP085.h>

Konfiguration

Anschließend legst du die WLAN-Zugangsdaten (SSID und Passwort) fest und hinterlegst die Adresse des Raspberry Pi Webservers. Ersetze hierbei SERVER-IP zum Beispiel durch 192.168.0.143:5000.

const char* ssid = "NETZWERK";
const char* password = "PASSWORT";
const char* serverName = "http://SERVER-IP/update-sensor";

Adafruit_BMP085 bmp;

Setup-Funktion

Hier stellst du die Verbindung zum WLAN her und initialisierst den Sensor:

void setup() {
  Serial.begin(115200);

  WiFi.begin(ssid, password);
  Serial.println("Verbinde mit WLAN");
  while(WiFi.status() != WL_CONNECTED) {
    delay(500);
    Serial.print(".");
  }
  Serial.println("");
  Serial.print("Verbunden mit IP-Adresse: ");
  Serial.println(WiFi.localIP());

  if (!bmp.begin()) {
    Serial.println("BMP180 nicht gefunden, überprüfen Sie die Verkabelung!");
    while (1) {}
  }
}

Loop-Funktion

Nun zum Kern, hier prüfst du zunächst, ob die Internetverbindung steht, liest Temperatur und Luftdruck ein und sendest die Messdaten an den Raspberry Pi Webserver per HTTP POST. Anschließend prüfst du die Antwort des Servers, kappst die Verbindung zum WLAN und wartest 30 Sekunden bis zur nächsten Messung.

void loop() {
  if(WiFi.status() == WL_CONNECTED) {
    WiFiClient client;
    HTTPClient http;

    float temperature = bmp.readTemperature();
    float pressure = bmp.readPressure() / 100.0F;

    // Daten für den POST-Request vorbereiten
    String httpRequestData = "temp=" + String(temperature) + "&pressure=" + String(pressure);

    // HTTP POST Request senden
    http.begin(client, serverName);
    http.addHeader("Content-Type", "application/x-www-form-urlencoded");

    int httpResponseCode = http.POST(httpRequestData);

    // Überprüfung der Antwort
    if (httpResponseCode > 0) {
      Serial.print("HTTP Response code: ");
      Serial.println(httpResponseCode);
    }
    else {
      Serial.print("Fehler code: ");
      Serial.println(httpResponseCode);
    }
    http.end();
  }
  else {
    Serial.println("WiFi getrennt");
  }

  delay(30000);  // Alle 30 Sekunden senden
}

Lade den Sketch nun auf deinen ESP8266. Wenn du nun die IP-Adresse des Raspberry Pi Webservers in einem Browser öffnest, solltest du bald darauf die aktuellen Messdaten des ESP8266 darauf sehen.

Hübsche die Webseite etwas auf

Klappt alles? Dann wäre vielleicht eine etwas ansprechendere Webseite eine gute Idee. Im Prinzip sind dir hier keine Grenzen gesetzt, du kannst hier mit HTML und CSS schalten und walten wie du möchtest. Eine weiteres Layout inklusive eines Graphen für den Verlauf der Messdaten könnte z.B. dieses hier sein:

Webseite mit Temperatur und Luftdruck

Das zugehörige Python-Script sieht folgendermaßen aus:

//Raspberry Pi Webserver
//polluxlabs.net

from flask import Flask, request, jsonify, render_template_string
from datetime import datetime
import json

app = Flask(__name__)

temperature = 20.0
pressure = 1013.25
last_update = "Noch keine Daten empfangen"
history = []

@app.route('/update-sensor', methods=['POST'])
def update_sensor():
    global temperature, pressure, last_update, history
    temperature = float(request.form.get('temp'))
    pressure = float(request.form.get('pressure'))
    last_update = datetime.now().strftime("%Y-%m-%d %H:%M:%S")
    
    history.append({"time": last_update, "temperature": temperature, "pressure": pressure})
    if len(history) > 10:
        history.pop(0)
    
    return "Daten aktualisiert", 200

@app.route('/get-data')
def get_data():
    return jsonify({
        "temperature": temperature,
        "pressure": pressure,
        "last_update": last_update,
        "history": history
    })

@app.route('/')
def index():
    html = """
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
    <meta charset="UTF-8">
    <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0">
    <title>BMP180 Sensordaten Dashboard</title>
    <link href="https://cdnjs.cloudflare.com/ajax/libs/font-awesome/5.15.3/css/all.min.css" rel="stylesheet">
    <script src="https://cdn.jsdelivr.net/npm/chart.js"></script>
    <style>
        :root {
            --primary-color: #3498db;
            --secondary-color: #2c3e50;
            --background-color: #ecf0f1;
            --card-background: #ffffff;
        }
        body {
            font-family: 'Segoe UI', Tahoma, Geneva, Verdana, sans-serif;
            line-height: 1.6;
            color: var(--secondary-color);
            background-color: var(--background-color);
            margin: 0;
            padding: 0;
        }
        .container {
            max-width: 1200px;
            margin: 0 auto;
            padding: 20px;
        }
        header {
            background-color: var(--primary-color);
            color: white;
            text-align: center;
            padding: 1rem;
            margin-bottom: 2rem;
        }
        h1 {
            margin: 0;
        }
        .dashboard {
            display: grid;
            grid-template-columns: repeat(auto-fit, minmax(300px, 1fr));
            gap: 20px;
        }
        .card {
            background-color: var(--card-background);
            border-radius: 8px;
            box-shadow: 0 4px 6px rgba(0, 0, 0, 0.1);
            padding: 20px;
            text-align: center;
        }
        .card-title {
            font-size: 1.2rem;
            color: var(--secondary-color);
            margin-bottom: 10px;
        }
        .card-value {
            font-size: 2.5rem;
            font-weight: bold;
            color: var(--primary-color);
        }
        .card-icon {
            font-size: 3rem;
            margin-bottom: 10px;
            color: var(--primary-color);
        }
        #updateTime {
            text-align: center;
            margin-top: 20px;
            font-style: italic;
        }
        #chart {
            width: 100%;
            height: 300px;
        }
    </style>
</head>
<body>
    <header>
        <h1>BMP180 Sensordaten Dashboard</h1>
    </header>
    <div class="container">
        <div class="dashboard">
            <div class="card">
                <i class="fas fa-thermometer-half card-icon"></i>
                <div class="card-title">Temperatur</div>
                <div class="card-value" id="temperature">--</div>
                <div>°C</div>
            </div>
            <div class="card">
                <i class="fas fa-tachometer-alt card-icon"></i>
                <div class="card-title">Luftdruck</div>
                <div class="card-value" id="pressure">--</div>
                <div>hPa</div>
            </div>
        </div>
        <div class="card" style="margin-top: 20px;">
            <canvas id="chart"></canvas>
        </div>
        <div id="updateTime">Letzte Aktualisierung: <span id="lastUpdate">--</span></div>
    </div>

    <script>
        let chart;

        function updateData() {
            fetch('/get-data')
                .then(response => response.json())
                .then(data => {
                    document.getElementById('temperature').textContent = data.temperature.toFixed(1);
                    document.getElementById('pressure').textContent = data.pressure.toFixed(2);
                    document.getElementById('lastUpdate').textContent = data.last_update;
                    
                    updateChart(data.history);
                });
        }

        function updateChart(history) {
            const ctx = document.getElementById('chart').getContext('2d');
            
            if (chart) {
                chart.destroy();
            }
            
            chart = new Chart(ctx, {
                type: 'line',
                data: {
                    labels: history.map(entry => entry.time),
                    datasets: [{
                        label: 'Temperatur (°C)',
                        data: history.map(entry => entry.temperature),
                        borderColor: 'rgb(255, 99, 132)',
                        tension: 0.1
                    }, {
                        label: 'Luftdruck (hPa)',
                        data: history.map(entry => entry.pressure),
                        borderColor: 'rgb(54, 162, 235)',
                        tension: 0.1
                    }]
                },
                options: {
                    responsive: true,
                    scales: {
                        x: {
                            display: true,
                            title: {
                                display: true,
                                text: 'Zeit'
                            }
                        },
                        y: {
                            display: true,
                            title: {
                                display: true,
                                text: 'Wert'
                            }
                        }
                    }
                }
            });
        }

        // Initialer Datenabruf
        updateData();

        // Aktualisiere Daten alle 30 Sekunden
        setInterval(updateData, 30000);
    </script>
</body>
</html>
    """
    return render_template_string(html)

if __name__ == '__main__':
    app.run(host='0.0.0.0', port=5000, debug=True)

Wie geht es weiter?

Du hast nun einen Raspberry Pi Webserver, der Daten empfangen und auf einer Webseite visualisieren kann. Der nächste Schritt wäre eine Möglichkeit, über diese Webseite auch Geräte zu steuern, die wiederum z.B. an einem ESP8266 hängen und darüber gesteuert werden.

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ESP32 Internetradio https://polluxlabs.net/esp8266-projekte/esp32-internetradio/ Wed, 07 Aug 2024 19:01:34 +0000 https://polluxlabs.net/?p=16902 ESP32 Internetradio Weiterlesen »

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Radio übers Internet zu hören, ist heute natürlich nichts Besonderes mehr – mit einem selbstgebauten ESP32 Internetradio allerdings schon! In diesem Tutorial baust du dir deinen eigenen Empfänger, mit dem du deine Lieblingssender hören kannst. Das Projekt ist mehrstufig aufgebaut – du erweiterst dein Internetradio nach und nach um weitere Bauteile und Funktionen, bis du ein vollwertiges Gerät mit Senderwahl, Display und Lautstärkeregelung hast.

Höre dir vorab die Projekt-Vorstellung an:

Diese Bauteile benötigst du:

Update: In diesem Tutorial lernst du zunächst, wie du ein Radio baust, das „nur“ einen Sender empfängt und abspielt. Weiter unten findest du die Erweiterung für ein ESP32 Internetradio mit Senderwahl und Display.

Aufbau des ESP32 Internetradios

Zunächst, wie angekündigt, die einfachste Schaltung für dein Internetradio. Hierbei benötigst du nur den ESP32-S3 Zero (z.B. von Waveshare), das Verstärkermodul und einen Lautsprecher. Orientiere dich beim Aufbau an folgender Skizze:

ESP32 Internetradio v1

Hier noch einmal als Tabelle:

VerstärkermodulESP32-S3
VIN5V
GNDGND
GAIN
DINGPIO 2
BCLKGPIO 3
LRCGPIO 4

Kurzer Exkurs zum Gain

Über den Gain-Pin am Verstärkermodul kannst du die Lautstärke steuern – unterschiedlich stark, je nachdem, wie du ihn anschließt:

  • 15dB mit einem 100kΩ Widerstand zwischen GAIN und GND
  • 12dB wenn GAIN direkt an GND angeschlossen ist
  • 9dB wenn GAIN überhaupt nicht verbunden ist (wie in der Skizze oben)
  • 6dB wenn GAIN mit Vin verbunden ist
  • 3dB mit einem 100kΩ Widerstand zwischen GAIN und Vin

Für deinen Lautsprecher hat das Verstärkermodul eine Buchse, in der du mit einer Schraube die Kabel fixieren kannst. Aufgebaut könnte dein Radio so aussehen:

Foto des ersten ESP32 Internetradios

Der Sketch für das Radio

Zentral für dein Internetradio ist eine Bibliothek, die du nicht im Bibliotheksmanager der Arduino IDE findest – dafür jedoch auf GitHub. Lade dir die Bibliothek als ZIP-Datei hier herunter. Erstelle nun in der Arduino IDE einen neuen Sketch und binde die sie im Menü über Sketch > Bibliothek einbinden > ZIP-Datei hinzufügen ein.

Kopiere nun den folgenden Sketch, ergänze die Zugangsdaten für dein WLAN-Netz und lade ihn auf deinen ESP32 hoch. Solltest du hierbei Probleme mit dem ESP32-S3 Zero haben, prüfe, ob du das richtige Board ausgewählt hast. Funktionieren sollte es mit ESP32 S3 Dev Module. Schaue auch nach, ob du im Menü Tools den Eintrag USB CDC On Boot: „Enabled“ siehst. Falls dieser auf Disabled steht, ändere ihn entsprechend.

Falls du noch nie einen ESP32 mit der Arduino IDE programmiert hast, wirf zunächst einen Blick dieses Tutorial.

#ESP32 Internetradio
#https://polluxlabs.net

#include "Arduino.h"
#include "WiFi.h"
#include "Audio.h"

// Verbindungen ESP32 <-> Verstärkermodul
#define I2S_DOUT  2
#define I2S_BCLK  3
#define I2S_LRC   4

Audio audio;

// WLAN Zugangsdaten
String ssid =    "DEIN NETZWERK";
String password = "DEIN PASSWORT";

void setup() {

  Serial.begin(115200);

  WiFi.disconnect();
  WiFi.mode(WIFI_STA);
  WiFi.begin(ssid.c_str(), password.c_str());

  while (WiFi.status() != WL_CONNECTED) {
    delay(500);
    Serial.print(".");
  }

  Serial.println("");
  Serial.println("WiFi connected");
  Serial.println("IP address: ");
  Serial.println(WiFi.localIP());
  Serial.println("");

  audio.setPinout(I2S_BCLK, I2S_LRC, I2S_DOUT);

  // Lautstärke (0-100)
  audio.setVolume(10);

  // Verbindung zum gewünschten Stream, z.B. Byte.fm
  audio.connecttohost("http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u");

}

void loop()

{
  audio.loop();

}

// Print der Senderinfos

void audio_info(const char *info) {
  Serial.print("info        "); Serial.println(info);
}
void audio_id3data(const char *info) { //id3 metadata
  Serial.print("id3data     "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_mp3(const char *info) { //end of file
  Serial.print("eof_mp3     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstation(const char *info) {
  Serial.print("station     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreaminfo(const char *info) {
  Serial.print("streaminfo  "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreamtitle(const char *info) {
  Serial.print("streamtitle "); Serial.println(info);
}
void audio_bitrate(const char *info) {
  Serial.print("bitrate     "); Serial.println(info);
}
void audio_commercial(const char *info) { //duration in sec
  Serial.print("commercial  "); Serial.println(info);
}
void audio_icyurl(const char *info) { //homepage
  Serial.print("icyurl      "); Serial.println(info);
}
void audio_lasthost(const char *info) { //stream URL played
  Serial.print("lasthost    "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_speech(const char *info) {
  Serial.print("eof_speech  "); Serial.println(info);
}

Wenn alles funktioniert, solltest du nach dem Start des ESP32 Internetradios den Sender Byte.fm hören – ein mitgliederfinanzierter Sender aus Hamburg, der abseits des Mainstreams Programmradio macht – ohne Werbung.

So funktioniert der Sketch

Zunächst bindest du wie immer einige Bibliotheken ein. Die ersten beiden sind hierbei bereits in deiner Arduino IDE verfügbar, die Bibliothek Audio.h hast du wie oben beschrieben heruntergeladen und in der IDE eingebunden.

Anschließend definierst du, an welchen Pins das Verstärkermodul am ESP32 angeschlossene ist. Diese kannst du natürlich frei wählen, vergiss nur nicht, sie entsprechend im Sketch zu hinterlegen:

#define I2S_DOUT  2
#define I2S_BCLK  3
#define I2S_LRC   4

Anschließend erstellst du ein Objekt der Audio-Bibliothek und hinterlegst die Zugangsdaten zu deinem WLAN-Netzwerk. In der Setup-Funktion startest du dann den Seriellen Monitor und verbindest den ESP32 mit dem WLAN. Wichtig sind die beiden Zeilen

audio.setVolume(10);
audio.connecttohost("http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u");

In der ersten stellst du die Lautstärke des Streams ein – mit einer Zahl zwischen 0 und 100. Anschließend hinterlegst du die Adresse des Streams, hier also jener von Byte.fm. Wenn du einen anderen Stream abspielen möchtest, wirst du meist recht einfach über eine Suche fündig.

Im Loop gibt es nur eine Funktion: Das Abspielen des Streams. Zuletzt folgen noch einige sogenannte Callback-Funktionen, die aufgerufen werden, wenn ich bestimmtes Ereignis auftritt oder um Informationen auszugeben. Hier sind das z.B. Infos zum Sender oder zum aktuell gespielten Titel, die dann in deinem Seriellen Monitor erscheinen.

erweiterung der Stromversorgung

Aktuell bezieht dein Internetradio bzw. dein ESP32 den Strom von deinem Computer oder vielleicht auch einer Powerbank. In diesem Abschnitt passen wir die Stromversorgung etwas an – entweder mit einem Akku oder zumindest mit dem dazugehörigen Lademodul. An diesem Modul wirst du später ein Poti mit integriertem Schalter anschließen, um damit deinen ESP32 und damit das Radio ein- und ausschalten zu können.

Einen Akku anschließen

Um dein ESP32 Internetradio unabhänging von Kabeln zur Stromversorgung zu machen, kannst du einen Akku samt Lademodul installieren. Ein wichtiger Hinweis jedoch vorab: Falls du keine Erfahrung mit Akkus für Arduino, ESP32 und Co. hast, bleibe bitte doch beim Kabel zu einer externen Stromquelle. Beachte auch auf jeden Fall die Sicherheitshinweise des Herstellers, da bei unsachgemäßem Gebrauch Feuer und sogar Explosionen drohen – für etwaige Schäden übernehme ich keine Gewähr und Haftung.

Falls du jedoch erfahren genug bist, orientiere dich beim Aufbau des ESP32 Internetradios an der folgenden Skizze:

ESP32 Internetradio mit Akku

Mit diesem Lademodul kannst du den Akku laden während das Radio läuft. Möchtest du den Akku laden ohne Musik zu hören, installiere noch einen Schalter zwischen dem Lademodul und dem ESP32 – dazu später mehr. Am Sketch ändert sich durch diese Erweiterung nichts.

Wie du oben siehst, ist die Stromversorgung auf 5 Volt umgezogen, da diese Spannung zu dem von mir verwendeten Lautsprecher passt. Je nachdem, welchen Widerstand (4 oder 8Ω) und welche Leistung dein Lautsprecher hat, verwende entweder 3,3V vom ESP32 oder (wie oben) 5V vom Lademodul. Hier eine Übersicht von Adafruit:

  • 5V into 4Ω – 3W max
  • 5V into 4Ω – 2.5W max
  • 3.3V into 4Ω – 1.3W max
  • 3.3V into 4Ω – 1.0W max
  • 5V into 8Ω – 1.8W max
  • 5V into 8Ω – 1.4W max
  • 3.3V into 8Ω – 0.8W max
  • 3.3V into 8Ω – 0.6W max

Nur das Lademodul verwenden

Du wirst dich vielleicht fragen, wozu es gut sein soll, nur das Lademodul für die Stromversorgung zu nutzen – du könntest das benötigte USB-Kabel ja auch weiterhin direkt im ESP32 unterbringen. Das stimmt – aber die abschließende Erweiterung soll ja ein Poti zum Ein- und Ausschalten sowie zur Lautstärkeregelung sein. Damit das am ESP32-S3 funktioniert benötigst du ein Verbindung, die du mit dem Schalter des Potis unterbrechen kannst – und das wird jene zwischen Lademodul und ESP32 sein.

Das in der obigen und in der folgenden Skizze verwendete Lademodul hat für Plus und Minus je zwei Anschlüsse. Einen (das mittlere Paar) für den Akku und einen (das äußere) für die dauerhafte Speisung eines Geräts, in unserem Fall also den ESP32.

Verbinde deinen ESP32 also wie folgt mit dem Lademodul:

ESP32 Internetradio nur Lademodul

Wenn du nun das Lademodul über USB mit Strom versorgst, erhält auch dein ESP32 hierüber Energie und das Internetradio springt an.

Fehlt noch der letzte Schritt – das Potentiometer.

Das Potentiometer installieren

Hierfür benötigst du kein „Standard“-Poti mit seinen drei Anschlüssen, sondern eines mit fünf Polen. Die äußersten zwei sind hierbei mit einem Schalter auf der Unterseite des Potis verbunden und können einen Stromkreis unterbrechen. In der Praxis drehst du das Poti nach rechts, bis ein Klicken des Schalters ertönt – nun fließt Strom (in unserem Fall springt der ESP32 an).

Drehst du nun weiter, übernimmt das Poti seine übliche Funktion und regelt den Widerstand, den du als Wert im ESP32 auslesen kannst. Orientiere dich beim Aufbau an der folgenden Skizze, wobei dort die oberen zwei Anschlüsse am Poti in der Realität oft die äußeren sind.

ESP32 Internetradio mit Poti

Wie du siehst, führt der Pluspol des Lademoduls zum Poti und von dort aus wieder zurück aufs Breadboard zu einem Kabel, das mit dem ESP32 verbunden ist. Sobald du das Poti anschaltest, fließt also Strom vom Lademodul zum ESP32.

Erweiterung des Sketchs

Nun ist das Poti zwar installiert und der Ein- und Ausschaltmechanismus funktioniert auch schon. Was jedoch deinem ESP32 Internetradio noch fehlt, ist die Lautstärkeregelung. Hierfür muss der bestehende Sketch um eine Funktion erweitert werden, die den aktuellen Wert des Potis ausliest und auf die Lautstärke des Radio-Streams „mappt“.

Das erreichst du mit dem folgenden Code:

void loop() {
  audio.loop();
  
  int volumeValue = analogRead(VOLUME_PIN);
  int volume = map(volumeValue, 0, 4095, 0, 21);
  audio.setVolume(volume);

Hier liest du das Poti aus, und verwendest die Funktion map(), um dessen Werte von 0 bis 4095 auf eine Lautstärke von 0 bis 21 zu „mappen“. Je weiter du also das Poti aufdrehst, desto lauter wird das Radio – bis ganz rechts der Wert 21 erreicht ist. Hier kannst du auch eine höhere Zahl eintragen, die zu deinem Lautsprecher passt – wie du oben gelesen hast, reicht die Spanne bis 100. Zuletzt übergibst du den gefunden Wert in der Variable volume an die Funktion audio.setVolume().

Das Problem an dieser Methode ist jedoch, dass die Funktion audio.loop(), also der Stream, immer wieder kurz unterbrochen wird. Dies führt zu unangenehmen Rucklern. Deshalb benötigen wir eine etwas ausgefeiltere Methode, um die Lautstärke (mehr oder weniger) unterbrechungsfrei zu gestalten.

Zum einen liest du nur noch alle 500ms den Werte des Potis aus und führst eine Anpassung in audio.setVolume() nur dann aus, wenn sich etwas geändert, du also am Poti gedreht hast. Außerdem glättest du die die Messwerte des Potis rechnerisch, was zu einer etwas sanfteren Anpassung führt.

Wenn du bereits das Poti installiert hast, lade den folgenden Sketch auf deinen ESP32:

#ESP32 Internetradio
#https://polluxlabs.net

#include "Arduino.h"
#include "WiFi.h"
#include "Audio.h"

#define I2S_DOUT 2
#define I2S_BCLK 3
#define I2S_LRC 4
#define VOLUME_PIN 5

Audio audio;

const char* ssid = "DEIN NETZWERK";
const char* password = "DEIN PASSWORT";

const int SAMPLES = 5;
int volumeReadings[SAMPLES];
int readIndex = 0;
int total = 0;
int average = 0;
unsigned long lastVolumeCheck = 0;
const unsigned long VOLUME_CHECK_INTERVAL = 500; // Check alle 500ms

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  pinMode(VOLUME_PIN, INPUT);

  WiFi.disconnect();
  WiFi.mode(WIFI_STA);
  WiFi.begin(ssid, password);

  while (WiFi.status() != WL_CONNECTED) {
    delay(500);
    Serial.print(".");
  }

  Serial.println("\nWiFi connected");
  Serial.println("IP address: " + WiFi.localIP().toString());

  audio.setPinout(I2S_BCLK, I2S_LRC, I2S_DOUT);
  audio.setVolume(10);
  audio.connecttohost("http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u");

  // Erste Auswertung des Potis
  for (int i = 0; i < SAMPLES; i++) {
    volumeReadings[i] = 0;
  }
}

void loop() {
  audio.loop();
  
  unsigned long currentMillis = millis();
  if (currentMillis - lastVolumeCheck >= VOLUME_CHECK_INTERVAL) {
    lastVolumeCheck = currentMillis;
    
    // Letzten Wert entfernen
    total = total - volumeReadings[readIndex];
    // Werte des Potis auslesen
    volumeReadings[readIndex] = analogRead(VOLUME_PIN);
    // Wert hinzufügen
    total = total + volumeReadings[readIndex];
    // Zum nächsten Wert im Array wechseln
    readIndex = (readIndex + 1) % SAMPLES;

    // Durchschnitt berechnen
    average = total / SAMPLES;
    
    // Geglätteten Wert auf die Lautstärke mappen
    int volume = map(average, 0, 4095, 0, 31);
    
    // NUR wenn am Poti gedreht wurde, die Lautstärke anpassen
    static int lastVolume = -1;
    if (volume != lastVolume) {
      audio.setVolume(volume);
      lastVolume = volume;
      Serial.println("Volume set to: " + String(volume));
    }
  }
}

void audio_info(const char *info) {
  Serial.print("info        "); Serial.println(info);
}
void audio_id3data(const char *info) { //id3 metadata
  Serial.print("id3data     "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_mp3(const char *info) { //end of file
  Serial.print("eof_mp3     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstation(const char *info) {
  Serial.print("station     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreaminfo(const char *info) {
  Serial.print("streaminfo  "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreamtitle(const char *info) {
  Serial.print("streamtitle "); Serial.println(info);
}
void audio_bitrate(const char *info) {
  Serial.print("bitrate     "); Serial.println(info);
}
void audio_commercial(const char *info) { //duration in sec
  Serial.print("commercial  "); Serial.println(info);
}
void audio_icyurl(const char *info) { //homepage
  Serial.print("icyurl      "); Serial.println(info);
}
void audio_lasthost(const char *info) { //stream URL played
  Serial.print("lasthost    "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_speech(const char *info) {
  Serial.print("eof_speech  "); Serial.println(info);
}

Nun solltest du dein ESP32 Internetradio mit dem Poti einschalten und kurz darauf – unterbrechungsfrei – Byte.fm hören können.

Umzug auf eine Lochplatine und in das passende Gehäuse

Bis jetzt hast du die Komponenten deines ESP32 Internetradios auf einem Breadboard montiert. Wenn du es jedoch dauerhaft nutzen und es auch optisch etwas aufwerten möchtest, benötigst du ein Gehäuse – und vermutlich auch eine platzsparendere Methode für die Bauteile.

Als Gehäuse bietet sich eine alte Kassettenhülle an, in der du die Technik unterbringen kannst. Mit einer Säge oder Feile kannst du darin Löcher für das Potentiometer und das Ladekabel (falls du keinen Akku benutzt) bohren. Den Lautsprecher kannst du an der Außenseite oder innen anbringen – ganz wie es seine Maße dir ermöglichen.

So könnte anschließend dein ESP32 Internetradio aussehen:

Das Anbringen der Bauteile auf einer Lochplatine erfordert etwas Planung und durchaus fortgeschrittene Kenntnisse im Löten. Überlege dir vorher, wie du den ESP32, den Verstärker etc. anbringen möchtest, sodass du Platz hast für das Poti oder um auf die USB-Buchse zugreifen zu können. Auch die Platzierung des Lautsprechers spielt eine Rolle.

Eine gute Anleitung für das Löten auf einer Lochplatine findest du hier.

Und das war es mit dem „Einsender-Radio“. Aber was, wenn gerade Werbung kommt oder ein Song, den du nicht mehr hören kannst? Dann muss ein Radio mit Senderwahl her. Wie du dein aktuelles Radio damit erweiterst, erfährst du im folgenden Teil dieses Tutorials.

ESP32 Internetradio mit Senderwahl

Damit du an deinem Radio verschiedene Sender einstellen kannst, benötigst du eine geeignete Eingabemöglichkeit. Hierfür eignet sich ein Rotary Encoder* (oder auch Drehgeber). Dieser rastet, anders als ein stufenloses Poti, an festen Positionen ein und sendet einen entsprechenden Impuls an deinen ESP32. Mit jeder Drehung wechselst du dann zum nächsten Radiosender.

Auf deinem Breadboard ist hierfür nur ein kleiner Umbau nötig:

ESP32 Internetradio mit Senderwahl

Wie du siehst, wird der Rotary Encoder (rechts unten) auch vom Lademodul mit Strom versorgt. Die beiden Pins CLK und DT schließt du an die Pins 12 und 13 an.

Die bibliothek für den Rotary Encoder

Damit du die Signale des Rotary Encoders unkompliziert verarbeiten kannst, eignet sich die Bibliothek AiEsp32RotaryEncoder, die du einfach über den Bibliotheksmanager deiner Arduino IDE installieren kannst:

AiEsp32RotaryEncoder in der IDE installieren

Finde deine Lieblingssender

Als nächstes benötigst du eine Liste von Sendern, die dein ESP32 Internetradio abspielen können soll. Hierfür benötigst du die entsprechenden URLs der Streams. Die URL des Senders Byte.fm hast du ja bereits oben kennengelernt. Zusätzliche oder andere Adressen findest du oft ganz einfach über eine Suchmaschine. Suche hierfür zum Beispiel nach dem [Sendername] + Stream URL.

Ich habe in meinem Radio die folgenden vier Sender hinterlegt (als Array, das du gleich im vollständigen Sketch wiedersehen wirst):

const char* stations[] = {
    "http://www.byte.fm/stream/320.m3u", //Byte.fm
    "https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/128/mp3/stream.mp3", //Deutschlandfunk
    "https://frontend.streamonkey.net/fho-schwarzwaldradiolive/mp3-stream.m3u", //Schwarzwaldradio
    "https://kexp-mp3-128.streamguys1.com/kexp128.mp3" //KEXP
};

Der vollständige Sketch des ESP32 Internetradios mit Senderwahl

Und hier nun der gesamte Sketch zum Herauskopieren und Anpassen:

#ESP32 Internetradio
#https://polluxlabs.net

#include "Arduino.h"
#include "WiFi.h"
#include "Audio.h"
#include "AiEsp32RotaryEncoder.h"

#define I2S_DOUT 2
#define I2S_BCLK 3
#define I2S_LRC 4
#define VOLUME_PIN 5

#define ROTARY_ENCODER_A_PIN 12
#define ROTARY_ENCODER_B_PIN 13
#define ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN 14
#define ROTARY_ENCODER_STEPS 4

AiEsp32RotaryEncoder rotaryEncoder = AiEsp32RotaryEncoder(ROTARY_ENCODER_A_PIN, ROTARY_ENCODER_B_PIN, ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN, -1, ROTARY_ENCODER_STEPS);

Audio audio;

// WiFi credentials
const char* ssid = "DEIN NETZWERK";
const char* password = "DEIN PASSWORT";

// Radio stations
const char* stations[] = {
    "http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u",
    "https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/128/mp3/stream.mp3",
    "https://frontend.streamonkey.net/fho-schwarzwaldradiolive/mp3-stream.m3u",
    "https://kexp-mp3-128.streamguys1.com/kexp128.mp3"
};
const int NUM_STATIONS = sizeof(stations) / sizeof(stations[0]);
int currentStation = 0;

// Volume control variables
const int SAMPLES = 5;
int volumeReadings[SAMPLES];
int readIndex = 0;
int total = 0;
int average = 0;
unsigned long lastVolumeCheck = 0;
const unsigned long VOLUME_CHECK_INTERVAL = 500; // Check every 500ms

void IRAM_ATTR readEncoderISR() {
    rotaryEncoder.readEncoder_ISR();
}

void setup() {
    Serial.begin(115200);
    pinMode(VOLUME_PIN, INPUT);

    // Rotary Encoder setup
    rotaryEncoder.begin();
    rotaryEncoder.setup(readEncoderISR);
    rotaryEncoder.setBoundaries(0, NUM_STATIONS - 1, true); // circular behavior
    rotaryEncoder.setAcceleration(0); // no acceleration

    WiFi.disconnect();
    WiFi.mode(WIFI_STA);
    WiFi.begin(ssid, password);

    while (WiFi.status() != WL_CONNECTED) {
        delay(500);
        Serial.print(".");
    }

    Serial.println("\nWiFi connected");
    Serial.println("IP address: " + WiFi.localIP().toString());

    audio.setPinout(I2S_BCLK, I2S_LRC, I2S_DOUT);
    audio.setVolume(10);
    connectToStation(currentStation);

    // Initialize volume readings
    for (int i = 0; i < SAMPLES; i++) {
        volumeReadings[i] = 0;
    }
}

void loop() {
    audio.loop();
    checkVolumeControl();
    checkStationChange();
}

void checkVolumeControl() {
    unsigned long currentMillis = millis();
    if (currentMillis - lastVolumeCheck >= VOLUME_CHECK_INTERVAL) {
        lastVolumeCheck = currentMillis;
        
        total = total - volumeReadings[readIndex];
        volumeReadings[readIndex] = analogRead(VOLUME_PIN);
        total = total + volumeReadings[readIndex];
        readIndex = (readIndex + 1) % SAMPLES;

        average = total / SAMPLES;
        int volume = map(average, 0, 4095, 5, 23);
        
        static int lastVolume = -1;
        if (volume != lastVolume) {
            audio.setVolume(volume);
            lastVolume = volume;
            Serial.println("Volume set to: " + String(volume));
        }
    }
}

void checkStationChange() {
    if (rotaryEncoder.encoderChanged()) {
        int newStation = rotaryEncoder.readEncoder();
        if (newStation != currentStation) {
            currentStation = newStation;
            Serial.println("Changing to station: " + String(currentStation));
            connectToStation(currentStation);
        }
    }
    
    if (rotaryEncoder.isEncoderButtonClicked()) {
        Serial.println("Encoder button clicked");
        // You can add functionality here for when the encoder button is pressed
    }
}

void connectToStation(int stationIndex) {
    audio.stopSong();
    audio.connecttohost(stations[stationIndex]);
    Serial.println("Connected to: " + String(stations[stationIndex]));
}

// Audio status functions
void audio_info(const char *info) {
    Serial.print("info        "); Serial.println(info);
}
void audio_id3data(const char *info) {
    Serial.print("id3data     "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_mp3(const char *info) {
    Serial.print("eof_mp3     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstation(const char *info) {
    Serial.print("station     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreaminfo(const char *info) {
    Serial.print("streaminfo  "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreamtitle(const char *info) {
    Serial.print("streamtitle "); Serial.println(info);
}
void audio_bitrate(const char *info) {
    Serial.print("bitrate     "); Serial.println(info);
}
void audio_commercial(const char *info) {
    Serial.print("commercial  "); Serial.println(info);
}
void audio_icyurl(const char *info) {
    Serial.print("icyurl      "); Serial.println(info);
}
void audio_lasthost(const char *info) {
    Serial.print("lasthost    "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_speech(const char *info) {
    Serial.print("eof_speech  "); Serial.println(info);
}

Passe vor dem Upload zunächst wieder die Zugangsdaten für dein WLAN an und trage deine Lieblingssender ein. Wenn du den Sketch auf deinen ESP32 hochgeladen und gestartet hast, solltest du mit dem Rotary Encoder die einzelnen Sender auswählen können. Bei meinen Tests war es beim ersten Umschalten nötig, zweimal zu drehen. Anschließend reichte eine Drehung in die nächste Stellung.

Noch ein Hinweis: Im Sketch oben, ist auch der Button des Rotary Encoders (auf dem Modul oft SW benannt) an Pin 14 hinterlegt. Falls du deinen Drehgeber auch drücken kannst, hast du die Möglichkeit, darüber eine weitere Funktion deiner Wahl in deinem ESP32 Internetradio zu implementieren.

Auf deinem Breadboard könnte das Radio dann so aussehen:

ESP32 Internetradio mit Rotary Encoder auf dem Breadboard

Wie geht es weiter? Zwar erkennst du deine Radiosender vielleicht an der Musik, die dort läuft – ein Display wäre aber sicherlich hilfreich. Darüber könntest du nicht nur den Sendernamen, sondern auch den Song anzeigen, der gerade gespielt wird. Hierfür hilfreiche Funktionen findest du bereits im Sketch oben: void audio_showstreaminfo() zeigt dir den Sendernamen und void audio_showstreamtitle() den aktuellen Song oder den Namen der aktuellen Sendung.

Das Radio um ein OLED-Display erweitern

Nun also zum letzten Baustein deines ESP32 Internetradios – ein kleines Display, auf dem du den abgespielten Sender sowie den aktuellen Musiktitel ablesen kannst. Hierfür eignet sich ein OLED-Display mit 128×32 Pixeln*. Schließe dieses wie folgt an:

ESP32 Internetradio mit Display

Da sich auf deinem Breadboard (und auf der Skizze oben) mittlerweile eine Menge Kabel tummeln, hier noch mal die Anschlüsse im Detail:

OLED-DisplayESP32-S3 Zero
VCC (3,3V)3,3V
GNDGND
SDA8
SCK/SCL9

Hardwareseitig war es das schon – kommen wir zum Sketch. Hier musst du vor dem Upload allerdings noch eine Kleinigkeit in der Arduino IDE einstellen. Und zwar würde der folgende Sketch den standardmäßig vorgesehenen Speicherplatz auf deinem ESP32 sprengen, wenn du nicht vorab etwas mehr freigeben würdest. Das geht glücklicherweise ganz einfach:

Klicke im Menü Werkzeuge (Tools) auf den Menüpunkt Partition Scheme und wähle die Einstellung Huge APP. Damit hast du nun statt den üblichen 1,2 MB ganze 3 MB zur Verfügung.

Partition Scheme ändern in Huge APP

Nun, wo du genug Speicherplatz auf dem ESP32 hast, kann es mit dem Upload des Sketchs weitergehen. Ein Hinweis noch vorab: Dein ESP32 hat mit all der angeschlossenen Peripherie ganz schön zu tun, weswegen es passieren kann, dass er nicht zuverlässig bootet. Um das zu verhindern, werden im folgenden Sketch das Display, die Verbindung zum WLAN und der Verstärker schrittweise initialisiert. Die Setup-Funktion hingegen ist nun aufgeräumter.

Damit dein Display den richtigen Sendernamen zum jeweiligen Stream anzeigen kann, benötigst du ein Array mit den Namen. Trage dort die Sendernamen in der gleichen Reihenfolge wie im Stream-Array ein:

const char* stationNames[] = {
    "Byte.fm",
    "Deutschlandfunk",
    "Schwarzwaldradio",
    "KEXP",
    "Psychedelic Jukebox"
};

Hier nun der vollständige Sketch:

#ESP32 Internetradio
#https://polluxlabs.net

#include <Arduino.h>
#include <WiFi.h>
#include <Audio.h>
#include <AiEsp32RotaryEncoder.h>
#include <Wire.h>
#include <Adafruit_GFX.h>
#include <Adafruit_SSD1306.h>

#define I2S_DOUT 2
#define I2S_BCLK 3
#define I2S_LRC 4
#define VOLUME_PIN 5

#define ROTARY_ENCODER_A_PIN 12
#define ROTARY_ENCODER_B_PIN 13
#define ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN 14
#define ROTARY_ENCODER_STEPS 4

#define SCREEN_WIDTH 128
#define SCREEN_HEIGHT 32
#define OLED_RESET     -1
#define SCREEN_ADDRESS 0x3C

#define I2C_SDA 8
#define I2C_SCL 9

AiEsp32RotaryEncoder rotaryEncoder(ROTARY_ENCODER_A_PIN, ROTARY_ENCODER_B_PIN, ROTARY_ENCODER_BUTTON_PIN, -1, ROTARY_ENCODER_STEPS);
Adafruit_SSD1306 display(SCREEN_WIDTH, SCREEN_HEIGHT, &Wire, OLED_RESET);

Audio audio;

// WiFi credentials
const char* ssid = "DEIN NETZWERK";
const char* password = "DEIN PASSWORT";

// Radio stations
const char* stations[] = {
    "http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u",
    "https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/128/mp3/stream.mp3",
    "https://frontend.streamonkey.net/fho-schwarzwaldradiolive/mp3-stream.m3u",
    "https://kexp-mp3-128.streamguys1.com/kexp128.mp3",
    "https://eagle.streemlion.com:2199/tunein/psychedelicj.asx"
};
const char* stationNames[] = {
    "Byte.fm",
    "Deutschlandfunk",
    "Schwarzwaldradio",
    "KEXP",
    "Psychedelic Jukebox"
};

const int NUM_STATIONS = sizeof(stations) / sizeof(stations[0]);
int currentStation = 0;

char streamTitle[64] = "";  // Buffer to store the current stream title

// Volume control variables
const int SAMPLES = 5;
int volumeReadings[SAMPLES];
int readIndex = 0;
int total = 0;
int average = 0;
unsigned long lastVolumeCheck = 0;
const unsigned long VOLUME_CHECK_INTERVAL = 500; // Check every 500ms

// Flags für verzögerte Initialisierung
bool isWiFiConnected = false;
bool isDisplayInitialized = false;
bool isAudioInitialized = false;

void IRAM_ATTR readEncoderISR() {
    rotaryEncoder.readEncoder_ISR();
}

String replaceSpecialChars(String input) {
    input.replace("ä", "ae");
    input.replace("ö", "oe");
    input.replace("ü", "ue");
    input.replace("Ä", "AE");
    input.replace("Ö", "OE");
    input.replace("Ü", "UE");
    input.replace("ß", "ss");
    return input;
}

void setup() {
    delay(1000);  // Kurze Pause für stabilen Start
    Serial.begin(115200);
    while(!Serial) { delay(10); }  // Warte auf Serial-Verbindung
    Serial.println(F("ESP32-S3 Internet Radio startet..."));
    
    pinMode(VOLUME_PIN, INPUT);

    rotaryEncoder.begin();
    rotaryEncoder.setup(readEncoderISR);
    rotaryEncoder.setBoundaries(0, NUM_STATIONS - 1, true);
    rotaryEncoder.setAcceleration(0);

    Serial.println(F("Initialisiere I2C..."));
    Wire.begin(I2C_SDA, I2C_SCL);

    // Initialisiere Volumen-Readings
    for (int i = 0; i < SAMPLES; i++) {
        volumeReadings[i] = 0;
    }
}

void loop() {
    static unsigned long lastInitAttempt = 0;
    const unsigned long initInterval = 5000;  // 5 Sekunden zwischen Initialisierungsversuchen

    // Verzögerte Initialisierung
    if (!isDisplayInitialized && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        initializeDisplay();
        lastInitAttempt = millis();
    }

    if (!isWiFiConnected && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        connectToWiFi();
        lastInitAttempt = millis();
    }

    if (isWiFiConnected && !isAudioInitialized && millis() - lastInitAttempt > initInterval) {
        initializeAudio();
        lastInitAttempt = millis();
    }

    // Normale Loop-Funktionalität
    if (isDisplayInitialized && isWiFiConnected && isAudioInitialized) {
        audio.loop();
        checkEncoder();
        checkVolumeControl();
    }

    yield();  // Watchdog füttern
    delay(10);  // Kurze Pause für Stabilität
}

void initializeDisplay() {
    Serial.println(F("Initialisiere OLED Display..."));
    if(!display.begin(SSD1306_SWITCHCAPVCC, SCREEN_ADDRESS)) {
        Serial.println(F("SSD1306 Initialisierung fehlgeschlagen"));
        return;
    }
    display.clearDisplay();
    display.setTextSize(1);
    display.setTextColor(SSD1306_WHITE);
    display.setCursor(0,0);
    display.println(F("Initialisierung..."));
    display.display();
    isDisplayInitialized = true;
    Serial.println(F("OLED Display initialisiert"));
}

void connectToWiFi() {
    Serial.println(F("Verbinde mit WiFi..."));
    WiFi.begin(ssid, password);
    int attempts = 0;
    while (WiFi.status() != WL_CONNECTED && attempts < 20) {
        delay(500);
        Serial.print(".");
        attempts++;
    }
    if (WiFi.status() == WL_CONNECTED) {
        Serial.println(F("\nWiFi verbunden"));
        isWiFiConnected = true;
        if (isDisplayInitialized) {
            display.clearDisplay();
            display.setCursor(0,0);
            display.println(F("WiFi verbunden"));
            display.display();
        }
    } else {
        Serial.println(F("\nWiFi-Verbindung fehlgeschlagen"));
    }
}

void initializeAudio() {
    audio.setPinout(I2S_BCLK, I2S_LRC, I2S_DOUT);
    audio.setVolume(10);
    connectToStation(currentStation);
    isAudioInitialized = true;
    Serial.println(F("Audio initialisiert"));
}

void checkEncoder() {
    if (rotaryEncoder.encoderChanged()) {
        currentStation = rotaryEncoder.readEncoder();
        connectToStation(currentStation);
    }
    
    if (rotaryEncoder.isEncoderButtonClicked()) {
        Serial.println(F("Encoder-Taste gedrückt"));
        // Hier könnte eine Aktion für den Tastendruck implementiert werden
    }
}

void connectToStation(int stationIndex) {
    audio.stopSong();
    audio.connecttohost(stations[stationIndex]);
    updateDisplay();
}

void checkVolumeControl() {
    unsigned long currentMillis = millis();
    if (currentMillis - lastVolumeCheck >= VOLUME_CHECK_INTERVAL) {
        lastVolumeCheck = currentMillis;
        
        total = total - volumeReadings[readIndex];
        volumeReadings[readIndex] = analogRead(VOLUME_PIN);
        total = total + volumeReadings[readIndex];
        readIndex = (readIndex + 1) % SAMPLES;

        average = total / SAMPLES;
        int volume = map(average, 0, 4095, 5, 23);
        
        static int lastVolume = -1;
        if (volume != lastVolume) {
            audio.setVolume(volume);
            lastVolume = volume;
            Serial.println("Lautstärke eingestellt auf: " + String(volume));
            updateDisplay();
        }
    }
}

void updateDisplay() {
    if (!isDisplayInitialized) return;
    display.clearDisplay();
    display.setCursor(0,0);
    display.println(replaceSpecialChars(String(stationNames[currentStation])));
    display.println();
    display.println(replaceSpecialChars(String(streamTitle)));
    display.display();
    Serial.println(F("Display aktualisiert"));
}

// Audio callback functions
void audio_info(const char *info) { 
    Serial.print("info        "); Serial.println(info);
}
void audio_id3data(const char *info) {
    Serial.print("id3data     "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_mp3(const char *info) {
    Serial.print("eof_mp3     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstation(const char *info) {
    Serial.print("station     "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreaminfo(const char *info) {
    Serial.print("streaminfo  "); Serial.println(info);
}
void audio_showstreamtitle(const char *info) {
    Serial.print("streamtitle: "); Serial.println(info);
    strncpy(streamTitle, info, sizeof(streamTitle) - 1);
    streamTitle[sizeof(streamTitle) - 1] = '\0'; // Ensure null-termination
    updateDisplay();
}
void audio_bitrate(const char *info) {
    Serial.print("bitrate     "); Serial.println(info);
}
void audio_commercial(const char *info) {
    Serial.print("commercial  "); Serial.println(info);
}
void audio_icyurl(const char *info) {
    Serial.print("icyurl      "); Serial.println(info);
}
void audio_lasthost(const char *info) {
    Serial.print("lasthost    "); Serial.println(info);
}
void audio_eof_speech(const char *info) {
    Serial.print("eof_speech  "); Serial.println(info);
}

Nach dem Upload sollte dein ESP32 Internetradio starten (was nun etwas länger dauert) und den ersten Sender in deiner Liste spielen. Auf dem Display erscheint der von dir hinterlegte Sendername und – sofern verfügbar – der Name des Songs oder der Sendung, der oder die gerade läuft.

Und das war es an dieser Stelle. Viel Spaß beim Tüfteln! 🙂

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Deine persönlichen Radio-Nachrichten auf dem Raspberry Pi https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/deine-persoenlichen-radio-nachrichten-auf-dem-raspberry-pi/ Fri, 15 Mar 2024 09:12:31 +0000 https://polluxlabs.net/?p=16173 Deine persönlichen Radio-Nachrichten auf dem Raspberry Pi Weiterlesen »

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Aktuelle Nachrichten selbst zu lesen ist nicht immer möglich – manchmal sind sie vorgelesen gerade praktischer. Nur informiert dich das Radio üblicherweise nur zur vollen Stunde. Dieses Raspberry Pi Projekt schafft Abhilfe: Du besorgst dir die aktuellen Nachrichten von tagesschau.de, fasst sie mit ChatGPT radiotauglich zusammen und lässt sie dir vorlesen.

Mit diesem Projekt lernst du, wie du in Python mit Web Scraping Inhalte von Webseiten herunterlädst, wie du ChatGPT per API verwendest und Texte vertonen lassen kannst. Außerdem erfährst du, wie du per Python-Script MP3s erzeugst und diese auf deinem Raspberry Pi abspielst.

Aufbau des Raspberry Pis

Deine eigene Nachrichtensendung soll auf Knopfdruck starten – hierfür benötigst du einen Button, den du an die Pins des Raspberry Pis anschließt. Orientiere dich hierbei an folgender Skizze:

Button am Raspberry Pi

Einen Pullup- bzw. Pulldown-Widerstand benötigst du hier nicht, das erledigt dein Raspberry Pi intern. Neben dem Button benötigst du noch einen Lautsprecher, über den du die vertonten Nachrichten ausgeben kannst. Hierfür eignen sich z.B. Modelle, die du per 3,5mm Klinkenstecker direkt an den Audioausgang anschließen kannst.

Der API-Key von OpenAI

Falls du noch keinen Account bei OpenAI und auch noch keinen API-Key hast, musst du beides noch schnell einrichten, bevor du ChatGPT und die Funktion zum Vertonen von Texten nutzen kannst. In diesem Tutorial erfährst du, wie.

Im folgenden Python-Script kannst du dann deinen API-Key eintragen, um die Features von OpenAI verwenden zu können.

Das Python-Script

Kommen wir zum Code des Projekts. Hier führst du mehrere Funktionen aus – um die aktuellen Nachrichten von tagesschau.de zu laden, um sie zu kürzen und „radiotauglich“ zu machen, und um sie vorlesen zu lassen.

Hier zunächst das vollständige Script:

import requests
from bs4 import BeautifulSoup
from openai import OpenAI
from pathlib import Path
import pygame
import RPi.GPIO as GPIO

GPIO.setmode(GPIO.BOARD)
buttonPin = 16
GPIO.setup(buttonPin, GPIO.IN, pull_up_down=GPIO.PUD_UP)

def main():
    client = OpenAI(
      api_key="DEIN API-KEY",
    )

    url = 'https://www.tagesschau.de/'

    def getNews():
        nonlocal url
        response = requests.get(url)
        soup = BeautifulSoup(response.text, 'html.parser')
        links = soup.find_all('a', class_='teaser__link')
        for link in links:
            link['href'] = url + link['href']
        return links[:5]

    def getArticle(link):
        response = requests.get(link.get('href'))
        soup = BeautifulSoup(response.text, 'html.parser')
        headline = soup.find('meta', property='og:title')['content'] + '\n'
        paragraphs = soup.find_all('p')
        text = ""
        for paragraph in paragraphs:
            if paragraph.find_parent('div', class_='teaser-absatz__teaserinfo') is None and paragraph.find_parent('div', class_='teaser-xs__teaserinfo') is None:
                text += paragraph.get_text() + '\n'
        return headline, text

    def get_summary(text):
        completion = client.chat.completions.create(
        model="gpt-3.5-turbo", 
        messages=[
        {"role": "system", "content": "Du schreibst Nachrichten fürs Radio."},
        {"role": "user", "content": "Fasse den folgenden Text zusammen: {}".format(text)}]
        )
        summary_text = headline + completion.choices[0].message.content
        return summary_text

    def speech(summary_text):
        speech_file_path = Path(__file__).parent / "news.mp3"
        response = client.audio.speech.create(
        model="tts-1",
        voice="alloy",
        input=summary_text
        )
        response.stream_to_file(speech_file_path)
        pygame.init()
        pygame.mixer.init()
        pygame.mixer.music.load(speech_file_path)
        pygame.mixer.music.play()
        while pygame.mixer.music.get_busy():
            pass
        pygame.quit()

    news_links = getNews()
    for link in news_links:
        headline, text = getArticle(link)
        summary_text = get_summary(text)
        speech(summary_text)

if __name__ == "__main__":
    while True:
        buttonState = GPIO.input(buttonPin)
        if buttonState == GPIO.LOW: 
            main()
        else:
            print(".")

So funktioniert das Script

Sobald du den Button gedrückt hast, wird die Funktion main() aufgerufen. Den Code hierfür findest du ganz am Ende des Scripts. Innerhalb von main() werden mehrere verschachtelte Funktionen definiert, die jeweils für einen bestimmten Teil des Prozesses verantwortlich sind.

Die Funktion getNews() sendet eine GET-Anfrage an eine vordefinierte URL (in unserem Fall ‚https://www.tagesschau.de/‘), analysiert die HTML-Antwort, um alle Links mit der Klasse teaser__link zu finden, und gibt die ersten fünf dieser Links zurück.

Die Funktion getArticle(link) nimmt einen dieser Links als Argument, sendet eine GET-Anfrage an die URL des Links und analysiert ebenso die HTML-Antwort, um die Überschrift und den Text des Artikels zu extrahieren. Dazu sucht sie den meta-Tag mit der Eigenschaft og:title für die Überschrift und alle p-Tags für den Text. Anschließend werden die Überschrift und der Text zurückgegeben.

Die Funktion get_summary(text) nimmt den Text als Argument und verwendet ChatGPT, um eine Zusammenfassung des Textes zu erstellen. Anschließend werden die Überschrift des Artikels und die generierte Zusammenfassung miteinander verknüpft und zurückgegeben.

Die Funktion speech(summary_text) nimmt den zusammengefassten Text als Argument und verwendet die OpenAI-API, um den Text in Sprache umzuwandeln. Anschließend wird der vertonte Text in einer Datei gespeichert und mit pygame abgespielt.

Die benötigten Module

Du benötigst du folgenden Module bzw. Bibliotheken, damit das Script läuft:

import requests
from bs4 import BeautifulSoup
from openai import OpenAI
from pathlib import Path
import pygame
import RPi.GPIO as GPIO

Falls du BeautifulSoup, OpenAI und PyGame noch nicht auf deinem System installiert sind, hole das mit den folgenden Befehlen im Terminal nach:

pip install beautifulsoup4
pip install openai
pip install pygame

Die Bibliothek Beautiful Soup verwendest du fürs Web Scraping. Das bedeutet, dass du hiermit die Texte einer beliebigen Webseite auslesen und in deinem Script weiterverwenden kannst. Mit dem Modul von OpenAI greifst du auf deren Services zu und PyGame verwendest du für die Tonausgabe. Die anderen Module sollten bereits verfügbar sein.

Nachdem du eine Button an deinem Raspberry Pi angebracht und die benötigten Module installiert hast, trage deinen API-Key ein und starte das Python-Script. Nach wenigen Sekunden sollte deine persönlichen Radio-Nachrichten starten.

Möchtest du doch lieber „echtes“ Radio hören? In diesem Tutorial lernst du, wie du dir ein ESP32 Internetradio baust.

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Text To Speech mit Python – So vertonst du Texte https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/text-to-speech-mit-python-so-vertonst-du-texte/ Mon, 13 Nov 2023 12:54:54 +0000 https://polluxlabs.net/?p=15278 Text To Speech mit Python – So vertonst du Texte Weiterlesen »

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In diesem Tutorial lernst du zwei Methoden kennen, mit denen du in Python Text in gesprochene Sprache umwandeln kannst. Mit Text to Speech kannst in deinen Projekten zum Beispiel eine Sprachausgabe umsetzen.

Die erste Möglichkeit ist die Python-Bibliothek gTTS, mit der du kostenlos Texte vertonen lassen kannst. Dieses Modul habe ich im Projekt ChatGPT im Telefon eingesetzt. Als zweite Methode lernst du eine API-Funktion von openAI kennen. Diese Variante ist kostenpflichtig – allerdings hört sich das Ergebnis hierfür auch weit besser an.

Text to Speech mit gTTS (Google Text-to-Speech)

Wenn dein Projekt keine astreine Aussprache erfordert, ist die Bibliothek gTTS eine gute Wahl. Die Qualität ist nicht schlecht, allerdings hakt es bei der Aussprache oft bei Abkürzungen oder die Betonung von Satzteilen kommt durch das ein oder andere Komma durcheinander. Dafür kannst du mit diesem Python-Modul den Google-Service kostenlos verwenden – was sicherlich ein gutes Argument für einen Test ist.

Installiere zunächst die Bibliothek mit dem Befehl

pip install gtts

Um die Sprachausgabe zu testen, reichen drei Zeilen Python-Code:

from gtts import gTTS

tts = gTTS('Hello, world. This is a first test.')
tts.save('hello.mp3')

Nachdem du das kleine Script ausgeführt hast, öffne die Datei hello.mp3 und lausche dem Ergebnis. Bist du zufrieden?

Du kannst übrigens auch deutsche Texte vertonen lassen. Füge hierfür den Parameter lang=’de‘ hinzu:

tts = gTTS('Hallo, das ist einer erster Test.', lang='de')

Das war im Prinzip schon alles. Wenn du wissen möchtest, wie du die MP3 direkt mit deinem Python-Script abspielen kannst, wirf einen Blick in das oben verlinkte Projekt. Weitere Infos über gTTS erhältst du hier.

Text To Speech mit openAI

Wenn dir eine gute Sprachqualität ein paar Cent wert ist, ist OpenAI einen Versuch wert. Neben dem allseits bekannten ChatGPT findest du dort auch eine API-Funktion, mit der du Text vertonen lassen kannst. Die Integration in dein Python-Script ist dabei ähnlich einfach wie mit gTTS. Allerdings kostet der Service derzeit (November 2023) 0,015 € je 1.000 Zeichen – was ein recht überschaubarer Preis ist. Die aktuelle Preisliste findest du hier unter Audio models.

Wenn du noch nicht mit OpenAI experimentiert hast, erfährst du in diesem Tutorial, wie du dort ein Konto und einen API-Key erstellst.

Nachdem du die Bibliothek openai (mit pip install openai) installiert hast, binde sie in deinem Python-Script ein. Zusätzlich benötigst du noch das Modul pathlib der Bibliothek Path, das aber bereits vorinstalliert ist.

from pathlib import Path
from openai import OpenAI

Anschließend hinterlegst du deine API-Key von OpenAI:

client = OpenAI(
  api_key="DEIN API-KEY",
)

Und schon kann es mit der Vertonung losgehen. Du gibst zunächst an, wie die erzeugte MP3 heißen soll – hier speech.mp3:

speech_file_path = Path(__file__).parent / "speech.mp3"

Anschließend legst du ein paar Parameter fest: Zunächst das Modell – hier hast du die Wahl zwischen tts-1 und tts-1-hd. Letzteres hat eine etwas höhere Qualität und ist auch teurer. Für die allermeisten Anwendungen dürfte das einfachere Modell jedoch ausreichen. Der Parameter voice gibt vor, welche Stimme verwendet werden soll. Derzeit gibt es sechs Stimmen, die du hier probehören kannst. Dort findest du auch aktuelle Informationen und Updates zu Text to Speech mit OpenAI.

Zuletzt fehlt nur noch der Text, den du vertonen lassen möchtest und der Befehl zum Speichern der MP3:

response = client.audio.speech.create(
  model="tts-1",
  voice="alloy",
  input="Das Pferd frisst keinen Gurkensalat."
)

response.stream_to_file(speech_file_path)

Und das war schon alles. Führe das Script aus – sobald es fertig ist, findest du im gleichen Ordner die Datei speech.mp3 mit deiner Sprachausgabe. Hier nun das gesamte Script:

from pathlib import Path
from openai import OpenAI

client = OpenAI(
  api_key="DEIN API-KEY",
)

speech_file_path = Path(__file__).parent / "speech.mp3"
response = client.audio.speech.create(
  model="tts-1",
  voice="alloy",
  input="Das Pferd frisst keinen Gurkensalat."
)

response.stream_to_file(speech_file_path)

Mit den oben beschriebenen Bibliotheken und Services hast du nun zwei Methoden zur Hand, wie du in deinem Projekt Text to Speech anwenden kannst. Ob dir eine kostenlose Vertonung reicht, oder du etwas qualitativ hochwertigeres benötigst, hängt natürlich vom Einsatzgebiet ab.

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Objekterkennung mit Künstlicher Intelligenz und dem Raspberry Pi https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/objekterkennung-mit-kuenstlicher-intelligenz-und-dem-raspberry-pi/ Fri, 06 Oct 2023 09:16:16 +0000 https://polluxlabs.net/?p=14619 Objekterkennung mit Künstlicher Intelligenz und dem Raspberry Pi Weiterlesen »

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Objekte automatisch zu erkennen, kann in vielen Projekten zum Einsatz kommen – Hindernisse meidende Roboter, eine Kamera am 3D-Drucker oder auch eine Tür, die sich nur für bekannte Gesichter öffnet. Letzteres offenbart, dass Menschen für eine künstliche Intelligenz auch nur Objekte sind…

In diesem Tutorial erfährst du, wie du mit einem Raspberry Pi samt passender Kamera* und einem selbst entwickelten KI-Modell Gegenstände erkennen kannst. Für das Modell kommt der kostenlose Google Service Teachable Machine zum Einsatz. Den Code wirst du in Python schreiben.

Hinweis: Aktuell funktioniert dieses Tutorial nur für Raspberry Pi OS Bullseye. Eine Anpassung an die neuester Version Bookworm folgt.

Inhalt

Trainiere das KI-Modell mit Teachable Machine

Damit eine künstliche Intelligenz ein Objekt erkennen – bzw. Objekte voneinander unterscheiden kann – muss sie diese natürlich erst einmal kennenlernen. Du könntest hierfür natürlich zahlreiche Fotos erstellen und ein entsprechendes neuronales Netz manuell trainieren. Deutlich komfortabler geht es mit Services wie Edge Impulse oder Teachable Machine.

Hierfür nimmst du mit einer Webcam in wenigen Sekunden eine große Zahl von Fotos deiner Objekte auf. Mit einem Klick trainierst du anschließend das KI-Modell, das du daraufhin herunterladen kannst – z.B. als Tensorflow. Hierbei wird das neuronale Netz zwar in der Cloud trainiert – die Fotos werden laut Google allerdings nicht hochgeladen und dort gespeichert.

KI-Modell mit Teachable Machine trainieren

Du findest auf Pollux Labs ein ausführliches Tutorial zu Teachable Machine. Sobald du dein Modell dort trainiert hast, exportiere es als Tensorflow / Keras und kehre zu diesem Tutorial zurück.

Teachable Machine KI-Modell exportieren

Eine Kamera am Raspberry Pi anschließen

Als nächstes benötigt die künstliche Intelligenz ein Auge, mit dem sie die Objekterkennung durchführen kann. Hierfür eignet sich die „offizielle“ Raspberry Pi Kamera*. Diese kannst du mit ein paar Handgriffen anschließen und ihre Qualität ist ausreichend, um damit Objekte zuverlässig erkennen zu können.

Ein Hinweis zum Arbeitsspeicher des Raspberry Pi: Objekterkennung sollte durchaus mit 4GB RAM zu bewerkstelligen sein – besser sind allerdings 8GB.

Am Raspberry Pi findest du einen Steckplatz für deine Kamera. Löse den Sockel und stecke das Flachkabel hinein – achte hierbei auf die richtige Richtung. Drücke anschließend den Sockel herunter, um das Kabel zu fixieren.

Kamera am Raspberry Pi anschließen

Aktiviere die Kamera

Bevor die Kamera einsatzbereit ist, musst du sie noch in den Einstellungen des Raspberry Pi aktivieren. Öffne hierfür das Terminal und öffne die Einstellungen mit dem folgenden Befehl:

sudo raspi-config

Wähle nun den Menüpunkt Interface Options. Dahinter findest du dahinter den Menüpunkt Legacy Camera.

Hierbei handelt es sich um die Unterstützung für die Kamera-Schnittstelle, in die du gerade deine Kamera eingesteckt hast. Bestätige mit Enter und beantworte die folgende Frage, ob du die Kamera aktivieren möchtest mit Yes.

Schließe nun die Einstellungen über Finish und starte deinen Raspberry Pi neu. Nun kannst du mit dem folgenden Python Script auf die Kamera zugreifen.

Update: Das Thema Kamera am Raspberry Pi hat eine bewegte Geschichte. Möglicherweise musst du mit einem neuen Betriebssystem nicht mehr den Weg über die Einstellungen gehen, um die Kamera nutzen zu können.

Objekte erkennen mit künstlicher Intelligenz

Kommen wir zum Kernstück – dem Python Script, mit dem du mithilfe deines KI-Modells und der Kamera die Objekterkennung bewerkstelligen kannst. Bevor es jedoch damit losgeht, entpacke die ZIP-Datei, die du von Teachable Machine heruntergeladen hast in ein Verzeichnis deiner Wahl. In diesem Verzeichnis muss später auch dein Python Script liegen.

Installiere die benötigten Module

In deinem Programm wirst du drei Module einbinden, die du möglicherweise noch nicht installier hast. Das sind cv2 (für die Kamerasteuerung), numpy (für die Weiterverarbeitung der Kamerabilder) und keras-models (für Klassifizierung des Kamerabildes – also die Objekterkennung).

Installiere die drei Module in deinem Terminal:

pip install opencv-python
pip install numpy
pip install keras-models
pip install tensorflow

Das Python Script für die Objekterkennung

Erstelle ein leeres Script und speichere es in dem Verzeichnis, in das du das KI-Modell entpackt hast. Dort sollten also bereits die Dateien keras_Model.h5 und labels.txt liegen.

Kopiere nun den folgenden Code in dein Script:

import cv2
import numpy as np
from keras.models import load_model

np.set_printoptions(suppress=True) #Dezimalzahlen verwenden

#Laden des Teachable Machine Modells
model = load_model("keras_model.h5", compile=False)

#Labels laden
class_names = open("labels.txt", "r").readlines()

#Camera kann 0 oder 1 sein
camera = cv2.VideoCapture(0)

while True:
    ret, image = camera.read()  # Frame von der Kamera abrufen

    image = cv2.resize(image, (224, 224), interpolation=cv2.INTER_AREA) #Resize auf 224x224
    
    cv2.imshow("Kamerabild", image)
    
    image = np.asarray(image, dtype=np.float32).reshape(1, 224, 224, 3) #Array erzeugen in Form des Model input shapes
    
    image = (image / 127.5) - 1 #Bildarray normalisieren
    
    #Predictions
    prediction = model.predict(image)
    index = np.argmax(prediction)
    class_name = class_names[index]
    confidence_score = prediction[0][index]
    
    print("Class:", class_name[2:], end="")
    print("Confidence Score:", str(np.round(confidence_score * 100))[:-2], "%")
    
    keyboard_input = cv2.waitKey(1)
    
    if keyboard_input == 27: #ESC-Taste
        break

# Kamera freigeben und Fenster schließen
camera.release()
cv2.destroyAllWindows()

So funktioniert das Script

Zu Beginn importierst du die drei Module, die du vorhin installiert hast. Von keras.models benötigst allerdings nur das Modul load_model.

Anschließend legst du fest, das numpy Dezimalzahlen verwenden soll. Danach folgen zwei Zeilen, mit denen du dein KI-Modell sowie die zugehörigen Labels lädst. Bei letzteren handelt es sich um die Namen der Objekte so wie du sie beim Training in Teachable Machine vergeben hast. Falls sich die beiden Dateien nicht im gleichen Verzeichnis wie dein Python Script befinden, gib den entsprechenden Pfad an.

model = load_model("keras_Model.h5", compile=False)
class_names = open("labels.txt", "r").readlines()

Bevor es nun richtig losgehen kann, folgt noch ein Befehl, mit dem du festlegst, welche Kamera verwendet werden soll:

camera = cv2.VideoCapture(0)

Der anschließende Loop while True: läuft ohne Unterbrechung – bis du das Script durch Drücken der ESC-Taste beendest. Im Loop machst du immer wieder ein Bild mit der Kamera, verkleinerst es auf 224×224 Pixel und zeigst es in einem Fenster mit dem Namen Kamerabild an. Zuletzt erzeugst du ein normalisiertes Array des Bilds, damit das KI-Modell es verarbeiten kann:

while True:
    ret, image = camera.read()  # Frame von der Kamera abrufen
    image = cv2.resize(image, (224, 224), interpolation=cv2.INTER_AREA) #Resize auf 224x224
    cv2.imshow("Kamerabild", image)
    image = np.asarray(image, dtype=np.float32).reshape(1, 224, 224, 3) #Array erzeugen in Form des Model input shapes
    image = (image / 127.5) - 1 #Bildarray normalisieren

Nun wird es Zeit für die Objekterkennung. Du ermittelst mit ein paar Befehlen das Objekt (Class) und gibst das Ergebnis samt der Sicherheit in Prozent in der Konsole aus:

prediction = model.predict(image)
index = np.argmax(prediction)
class_name = class_names[index]
confidence_score = prediction[0][index]
    
print("Class:", class_name[2:], end="")
print("Confidence Score:", str(np.round(confidence_score * 100))[:-2], "%")

Dank des Loops geschieht das immer wieder in kurzen Abständen. Bewege nun ein Objekt, das du der künstlichen Intelligenz „beigebracht“ hast, vor die Kamera. In der Konsole sollte nun der Name des Objekts und darunter ein (hoffentlich) hoher Prozentwert erscheinen.

Die letzten Zeilen im Script kümmern sich das Beenden. Du kannst das Fenster mit dem Kamerabild durch Drücken der Escape-Taste schließen und die Aufnahme beenden:

keyboard_input = cv2.waitKey(1)
    
if keyboard_input == 27: #ESC-Taste
    break

camera.release()
cv2.destroyAllWindows()

Fazit

Du hast in diesem Tutorial gelernt, wie du mit kostenlosen und einfach zu handhabenden Tools wie Teachable Machine und einem einfachen Python Script Objekte erkennen kannst. Wie sieht dein nächstes Projekt aus? Sicherlich fallen dir zahlreiche Anwendungen für diese Technik ein. Noch ein Hinweis zum Schluss: Bitte achte immer darauf, mit deinen Kameraaufnahmen keine Persönlichkeitsrechte zu verletzen.

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ChatGPT im Telefon – ein Retro-Sprachassistent https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/chatgpt-im-telefon-ein-retro-sprachassistent/ https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/chatgpt-im-telefon-ein-retro-sprachassistent/#respond Wed, 27 Sep 2023 06:57:41 +0000 https://polluxlabs.net/?p=14441 ChatGPT im Telefon – ein Retro-Sprachassistent Weiterlesen »

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In diesem Projekt baust du ein Telefon so um, dass du mit ihm mit ChatGPT telefonieren kannst: Du stellst eine Frage, die mit einem Mikrofon aufgezeichnet und anschließend transkribiert wird. Danach wird der Text an die ChatGPT API gesendet. Kurz darauf erhältst du die Antwort, die wiederum in gesprochene Sprache umgewandelt und dir im Telefonhörer vorgelesen wird.

Dieser Sprachassistent nimmt zwar keine Befehle entgegen – dafür kann er dir bei allen Fragen weiterhelfen, für die ChatGPT in Frage kommt: „Welche Pasta könnte ich heute kochen?“, „Ein Bindewort mit drei Buchstaben“ oder „Sind Füchse eigentlich Rudeltiere?“

Zum Einsatz kommen hierbei diese Bauteile:

  • Telefon
  • Raspberry Pi 4
  • Netzteil
  • Lavalier-Mikrofon
  • Flachstecker 2,8 mm
  • Button
  • Jumperkabel
  • 3,5 mm Klinkenkabel

Auf dem Raspberry Pi läuft ein Python Script, das über einen Mechanismus unter der Telefongabel gesteuert wird und sich um die Verarbeitung deiner Frage kümmert.

Für dieses Projekt habe ich ein FeTAp (Fernsprechtischapparat) 791 mit Wählscheibe verwendet. Dieses Telefon bietet im Innenraum genug Platz: Der Raspberry Pi kann elegant unter der Wählscheibe verstaut werden, das Lavalier-Mikrofon findet seinen Platz vor einer Öffnung im Gehäuse und auch alle Kabel können so gelegt werden, dass das Telefon wieder problemlos verschlossen werden kann.

Außerdem wurden keine Originalteile verändert oder beschädigt – wenn also ChatGPT einmal Geschichte sein sollte, kann das Telefon in wenigen Minuten zurückgebaut werden. 🙂 So sieht das Innenleben nach dem Einbau aus:

Innenleben-Telefon-FeTAp-791

Der Aufbau der Hardware

Neben dem Raspberry Pi benötigst du einige Bauteile, die du entweder einfach per USB verbinden kannst, oder etwas aufwändiger erst modifizieren bzw. herstellen musst. Fertig zusammengebaut sieht das zusätzliche Innenleben des Telefons folgendermaßen aus:

Auf der rechten Seite siehst du das Lavalier-Mikrofon. Unten an der Pin-Leiste des Raspberry Pi befindet sich ein Button, der an zwei Kabel gelötet wurde. Am Line-Ausgang (oben) befindet sich ein Klinken-Stecker, dessen Kabel in zwei Flachsteckern endet. Doch eins nach dem anderen.

Das Mikrofon

Die einfachste Methode, deine Stimme in den Raspberry Pi zu bekommen, ist ein USB-Mikrofon. Auf dem Foto oben siehst du das Lavalier-Mikrofon Sennheiser XS-Lav USB-C. Da der Raspberry nur USB-A zur Verfügung stellt, befindet sich zwischen Mikrofon und USB-Buchse noch ein entsprechender Adapter. Achte darauf, ein Adapter-Kabel zu verwenden. Ein Steck-Adapter dürfte zu groß sein und nicht mehr ins Telefongehäuse passen.

Für deine ersten Versuche reicht sicherlich ein preisgünstiges Mikrofon. Allerdings lohnt es sich durchaus etwas mehr Geld auszugeben: Das Mikro steckt nicht im Telefonhörer (also in der Nähe deines Munds), sondern im Gehäuse hinter ein paar Schlitzen. Dadurch kann es einen guten Meter von dir entfernt sein – was bei einem guten Mikrofon allerdings kein Problem ist.

Der Lautsprecher im Telefonhörer

Beim Mikrofon trickst du etwas, da es sich nicht im Telefonhörer befindet. Anders beim Lautsprecher – hier kommt das Original zum Einsatz. Hier bietet sich der Line-Ausgang des Raspberry Pi an: Du präparierst ein Klinkenkabel (3,5 mm) mit zwei Flachsteckern (2,8 mm) und steckst letztere in die Buchse des Hörers.

Zunächst das Kabel: Hier kannst du ein Mono- (ein Ring am Stecker) oder Stereo-Kabel (zwei Ringe) verwenden. Schneide ein gut 10 cm langes Stück ab und isoliere die Enden ab:

Klinkenkabel

Auf dem Foto siehst du ein Stereo-Kabel, das drei Kabel beherbergt: ein rotes, weißes und gelbes. Die ersten beiden übertragen den rechten und linken Kanal, das gelbe (kann bei dir z.B. auch schwarz sein) ist die Erde. Für den Anschluss am Lautsprecher im Hörer benötigst du die Erde und entweder das rote oder weiße Kabel.

Löte an diese beiden Enden je einen Flachstecker mit einer Breite von 2,8 mm an. Diese passen perfekt in die Anschluss-Buchse des Hörers, die du vorher vorsichtig von ihren Anschlüssen im Telefon ziehen kannst. Stecke nun die beiden Flachstecker zum gelben und grünen Kabel in die Buchse:

Hinweis: Je nachdem, welches Telefon du verwendest, können sich die Farben der Kabel, die zum Lautsprecher im Hörer führen, natürlich unterscheiden. Schraube in diesem Fall den Telefonhörer auf und schaue kurz nach, welche Kabel du mit dem Klinkenstecker verbinden musst.

Damit ist dein Hörer schon einsatzbereit. Wenn du ihn schon einmal vorab testen möchtest, schließe den Klinkenstecker am Raspberry Pi an und spiele eine Audio-Datei ab. Im Telefonhörer sollte der Lautsprecher diese nun abspielen.

Der Button

Kommen wir zum mechanischen Teil der Hardware – einem Button, mit dem du das Gespräch mit ChatGPT starten kannst. Sobald der Button gedrückt (oder losgelassen wird) wartet der Raspberry Pi auf deine Frage und das weitere Programm nimmt seinen Lauf.

Für den Anschluss am Raspberry Pi benötigst du neben dem Button zwei Jumper-Kabel. Diese sollten circa 20 cm lang sein, damit du den Button an einer geeigneten Stelle im Gehäuse platzieren kannst – dazu gleich mehr. Solltest du nur kürzere Kabel zur Hand haben, kannst du diese auch zusammenstecken. Schließe den Button wie folgt an:

Ein Pin des Button ist hierbei mit Erde (GND) und der andere am Raspberry Pi mit Pin 16 (GPIO23) verbunden. Einen Pull-up- bzw. Pull-down-Widerstand benötigst du nicht, da du den internen Widerstand verwenden wirst.

Jetzt stellt sich die Frage, wohin mit dem Button im Gehäuse? Besonders praktisch wäre es, wenn er nicht extra gedrückt werden müsste, sondern betätigt wird, sobald der Hörer abgenommen wird. Hierfür kannst du den Button unter dem Gabelmechanismus platzieren, wie auf dem folgenden Bild zu sehen:

Wenn der Hörer aufliegt, wird die Telefongabel heruntergedrückt – der Mechanismus drückt dann den Button herunter. Sobald du den Hörer abnimmst, springt der Mechanismus hoch und lässt dadurch auch den Button los – und das Python Script wird gestartet bzw. das Gespräch kann losgehen. Das funktioniert aber nur, wenn der Button leichtgängig genug ist, damit das Gewicht des Hörers ausreicht, um ihn herunterzudrücken. Hier ist etwas Ausprobieren deinerseits gefragt. Solltest du jedoch keinen passenden Button finden, muss es doch andersherum funktionieren: Du nimmst zuerst den Hörer ab und drückst die Telefongabel manuell herunter, um das Script zu starten.

Und das war es auch schon auf der Hardware-Seite! Warte allerdings noch mit dem Einbau des Raspberry Pi und seiner Peripherie bis du das Projekt zum Laufen gebracht hast. So kannst leichter Maus, Tastatur und Bildschirm anschließen und dich um die Software kümmern.

Einrichten der Software

Kommen wir zum Kern dieses Projekts – der Software. Auf dem Raspberry Pi wirst du ein Python Script erstellen und speichern, das in einem Endlos-Loop läuft und auf dein Signal (den Button) wartet. Außerdem benötigst du einige MP3s, die du als Ansagen und für Fehlermeldungen verwendest. Das Telefon hat kein Display und keine Kontrollleuchten, deshalb läuft die „Benutzeroberfläche“ über den Lautsprecher im Hörer.

Doch zunächst musst du das Betriebssystem für den Raspberry Pi vorbereiten. Hier benötigst du die Möglichkeit, per SSH auf den kleinen Rechner zugreifen zu können, da du später keinen Monitor mehr zur Verfügung haben wirst, über den du das Script starten kannst.

Falls auf deinem Raspberry Pi schon ein Betriebssystem läuft, SSH aber noch nicht aktiviert ist, hole das über die Einstellungen nach. Rufe hierfür in der Kommandozeile die Konfiguration auf:

sudo raspi-config

Anschließend wählst du den Menüpunkt Interfacing Options / SSH und aktivierst SSH. Falls du ein frisches Betriebssystem verwenden möchtest – in diesem Tutorial erkläre ich, wie du SSH direkt beim Erstellen der SD-Karte aktivieren kannst. Dort erfährst du auch, wie du per SSH von einem anderen Computer auf den Raspberry PI zugreifen kannst.

Die benötigten Python-Bibliotheken

Bevor du mit dem Python Script loslegen kannst, musst du ein paar Bibliotheken installieren, die du später brauchen wirst. Rufe hierfür auf dem Raspberry Pi die Kommandozeile auf und gib nacheinander die folgenden Befehle ein:

pip install speechRecognition==3.10.0
pip install openai==0.28.0
pip install gtts
pip install pygame

sudo apt install python3-pip flac ffmpeg -y
sudo apt install python3-pyaudio

sudo apt-get install rpi.gpio

Hierbei handelt es sich um Bibliotheken für die folgenden Funktionen:

  • speechRecognition: Stellt Funktionen bereit, um deine Stimme in Text umwandeln zu können. Achte auf die Version 3.10.0
  • openai: Stellt die Verbindung zu ChatGPT her
  • gtts: Wandelt die Antwort von ChatGPT wieder in gesprochene Sprache um
  • pygame, flac ffmpeg, pyaudio: Benötigst du für die Verarbeitung der Audio-Dateien
  • rpi.gpio: Sorgt dafür, dass du die Pins des Raspberry Pi ansteuern kannst

Erstelle ein Konto bei OpenAI und einen API-Key

Um die API von ChatGPT nutzen zu können, benötigst du ein Konto bei OpenAI. Die API ist kostenpflichtig – aber keine Sorge, hierfür fallen keine horrenden Beträge an. Eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, die du über das Telefon stellt, dürfte dich in der Regel nur einen Bruchteil eines Cents kosten. Selbst wenn du GPT-4 verwendest (wie, erfährst du gleich), dürften sich die Kosten in Grenzen halten.

In diesem Tutorial bei Pollux Labs erfährst du, wie du ein Konto bei OpenAI anlegst und dir einen API-Key erstellst. Dort findest du auch weitere Informationen zu den Preisen sowie einen Link zur aktuellen Preisliste. Sobald du einen API-Key und etwas Guthaben bei OpenAI besitzt, kann es direkt mit dem Python-Script weitergehen.

Das Python-Script

Um das Script zu erstellen, öffne auf deinem Raspberry Pi einen Editor (z.B. Thonny), erstelle ein neues Projekt und kopiere den folgenden Code hinein:

import speech_recognition as sr
from openai import OpenAI
import json
from gtts import gTTS
import pygame
import random
import time
import RPi.GPIO as GPIO

GPIO.setmode(GPIO.BOARD)
buttonPin = 16
GPIO.setup(buttonPin, GPIO.IN, pull_up_down=GPIO.PUD_UP)

client = OpenAI(
  api_key="DEIN API KEY",
)

def callGPT():
    #Zufällige Ansagen erzeugen
    randQuestion = random.randrange(1,5)
    randWait = random.randrange(1,4)

    #Ansage abspielen
    time.sleep(2) #2 Sekunden warten, bis die Frage kommt (Zeit, den Hörer abzunehmen)
    pygame.mixer.init()
    pygame.mixer.music.load("Question{}.mp3".format(randQuestion))
    pygame.mixer.music.play()
    while pygame.mixer.music.get_busy():
        pass 
        
    #Gesprochene Frage vom Mikrofon empfangen
    r = sr.Recognizer()
    with sr.Microphone() as source:
        print("Stelle deine Frage.")
        audio = r.listen(source)

    #Frage transkribieren
    try:
        recognizedText = r.recognize_google(audio, language = "de_DE")
        print("Google Speech Recognition hat folgendes verstanden: " + recognizedText)
    except sr.UnknownValueError:
        print("Google Speech Recognition konnte dich nicht verstehen")
        pygame.mixer.init()
        pygame.mixer.music.load("unintelligible.mp3")
        pygame.mixer.music.play()
        while pygame.mixer.music.get_busy():
            pass 
        return
    except sr.RequestError as e:
        print("Konnte kein Ergebnis von Google Speech Recognition empfangen; {0}".format(e))
        pygame.mixer.init()
        pygame.mixer.music.load("error.mp3")
        pygame.mixer.music.play()
        while pygame.mixer.music.get_busy():
            pass 
        return


    #Ansage "Bitte warten" abspielen
    pygame.mixer.init()
    pygame.mixer.music.load("Wait{}.mp3".format(randQuestion))
    pygame.mixer.music.play()
    while pygame.mixer.music.get_busy():
        pass 

    #ChatGPT
    print("Schreibe die Antwort...")
    completion = client.chat.completions.create(
    #model="gpt-3.5-turbo", 
    model="gpt-4",
    messages=[
    {"role": "system", "content": "Du beantwortest Fragen von Nutzern."},
    {"role": "user", "content": "Beantworte die folgende Frage: {}".format(recognizedText)}]
    )

    text = completion.choices[0].message.content

    #Erstellen des gTTS-Objekts
    tts = gTTS(text, lang='de')

    #Speichern der Antwort als MP3 (alte Antworten werden überschrieben)
    tts.save("output.mp3")

    #Antwort abspielen
    pygame.mixer.init()
    pygame.mixer.music.load("output.mp3")
    pygame.mixer.music.play()
    while pygame.mixer.music.get_busy():
        pass 


while True:
    buttonState = GPIO.input(buttonPin)
    if buttonState == GPIO.LOW: #LOW = Funktionsstart bei gedrücktem Button, HIGH = Start bei Loslassen
        callGPT()
    else:
        print(".")

Speichere das Script gleich ab mit einem Namen deiner Wahl – meines heißt runcallgpt.py

Trage nun deinen API-Key von OpenAI in das Script ein:

API_KEY = "DEIN API-KEY VON OPENAI"

Für einen ersten Tests des Python-Scripts benötigst du noch ein paar MP3-Dateien, die als Ansagen und Fehlermeldungen dienen. Du kannst hierfür dieses ZIP-Archiv von mir herunterladen und verwenden. Darin findest du verschiedene MP3s sowie ein kleines Script, mit dem du deine eigenen Ansagen erstellen kannst. Entpacke die Dateien in dasselbe Verzeichnis, in dem auch dein Python-Script liegt. Falls du eigene Ansagen verwendest, achte auf die Dateinamen – diese müssen mit den Dateinamen im Script übereinstimmen.

Dein erster Test

Wenn du die obigen Vorbereitungen abgeschlossen hast und alle Kabel an ihrem Platz sind, kann es losgehen! Starte das Script, nimm den Hörer ans Ohr und drücke den Button – nach 2 Sekunden sollte dich eine nette Computer-Stimme begrüßen und dich um deine Frage bitten.

Nachdem du gesprochen hast, sollte deine Frage als Text in der Konsole von Thonny erscheinen. Nach einer weiteren Ansage sollte dir die Antwort von ChatGPT vorgelesen werden.

Wie du siehst, sind das eine Menge „sollte“ – falls nichts passiert oder das Script an einer bestimmten Stelle abbricht, gehe die einzelnen Stationen darin durch:

  • Ist der Button richtig angeschlossen?
  • Funktioniert das Mikrofon?

Im Script wird das „Default-Mikrofon“ verwendet, der Raspberry Pi hat aber kein solches. Oft findet er es trotzdem – falls nicht, lasse dir mit folgendem Befehl die Liste der erkannten Geräte anzeigen:

sr.Microphone.list_microphone_names()

Wenn dort dein Mikro zum Beispiel an dritter Stelle auftaucht, ersetze im obigen Script die Zeile

with sr.Microphone() as source:

durch die folgende:

with sr.Microphone(device_index=3) as source:
  • Stimmt der API-KEY von OpenAI?
  • Stimmen die Dateinamen der Ansage-MP3s mit dem Script überein?

Falls dein Fehler nicht dabei ist, kopiere dir die Fehlermeldung und starte eine Google-Suche. Oft wirst du damit am schnellsten eine Lösung für dein spezifisches Problem finden.

ChatGPT-3.5 vs. ChatGPT-4

Im Script gibt es eine Stelle, an der du entscheiden kannst, ob du das Sprachmodell mit der Version 3.5 oder lieber die aktuellere Version 4 verwenden möchtest. Die beiden unterscheiden sich in ihrer Leistung und damit in der Qualität der Antworten – dafür ist die Version 4 aber auch gut 20 Mal so teuer wie ihre Vorgängerin. Genauere Zahlen findest du in der oben erwähnten Preisliste von OpenAI.

Hier kannst du einstellen, welche Version du verwendest. Kommentiere einfach die Zeile mit der nicht zu verwendenden Version aus:

#model="gpt-3.5-turbo", 
model="gpt-4",

Funktioniert? DAnn baue das Telefon zusammen

Wenn du alles funktioniert wie es soll, kannst du die Peripherie vom Raspberry Pi trennen (bis auf das Mikrofon und das Kabel zum Telefonhörer) und dich um dein Einbau kümmern. Nimm hierfür am besten die Wählscheibe heraus und verstaue alles, ohne Kabel zu knicken oder Steckverbindungen zu lösen. Achte darauf, den Button unter den Mechanismus der Telefongabel zu verstauen, ohne das er wegrutschen kann.

Wenn alles sicher untergebracht ist, kannst du die Wählscheibe wieder in die Halterung setzen, das Netzteil des Raspberry Pi aus dem Gehäuse führen und den Deckel des Telefons aufsetzen.

Das Python-Script aus der Ferne starten

Wenn du das Telefon zusammengebaut hast, hast du natürlich keine Maus, Tastatur und keinen Bildschirm mehr für den Raspberry Pi zur Verfügung. Hier kommt nun SSH ins Spiel. In diesem Projekt bei Pollux Labs wird beschrieben, wie du per SSH von einem anderen Computer auf den Raspberry Pi zugreifen kannst.

Sobald die Verbindung steht, steuere den Ordner an, in dem das Script und die MP3 liegen. In meinem Beispiel liegen die Dateien im Ordner Desktop/callGPT:

cd Desktop/callGPT

Starte anschließend das Script, in meinem Fall:

python runcallgpt.py

Nun sollte das Script laufen. Löse am Telefon den Button aus und lausche der Stimme aus dem Hörer. 🙂

Autostart

Um das Script mit dem Boot des Raspberry Pi zu starten, lege zunächst einen CronJob an. Gib hierfür in die Kommandozeile folgenden Befehl ein:

sudo nano /etc/rc.local

Ergänze anschließend ganz unten die folgenden Zeilen. Wobei du natürlich den Pfad zu deinem Script anpassen musst.

sleep 5
su - pi -c 'python /home/pi/Desktop/callGPT/runcallgpt.py' &

Eine weitere Anpassung musst du im Script nun noch machen: Ergänze zu jeder MP3, die abgespielt werden soll, noch den vollständigen Pfad – ansonsten werden sie nicht gefunden. In meinem Beispiel also:

pygame.mixer.music.load("/home/pi/Desktop/callGPT/unintelligible.mp3")

So geht es weiter

Wenn dein KI-Telefon funktioniert – herzlichen Glückwunsch! Allerdings gibt es noch eine Vielzahl von Optimierungen, die es es noch besser machen würden. Wie wäre es z.B. mit einer „besseren“ Stimme? In diesem Tutorial lernst du eine weitere Methode für Text to Speech kennen.

Aktuell kannst du das Vorlesen einer Antwort mit dem obigen Script nicht unterbrechen, indem du z.B. die Gabel herunterdrückst. Auch Folgefragen zu stellen, ist noch nicht möglich. Und sicherlich gibt es noch weitere Ideen, die dieses Gadget besser machen würden. Ich werde dieses Tutorial um weitere Versionen ergänzen – falls du Lösungen und Ideen gefunden hast, schreibe sie gerne in die Kommentare.

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https://polluxlabs.net/raspberry-pi-projekte/chatgpt-im-telefon-ein-retro-sprachassistent/feed/ 0
ESP8266 Wetterstation mit Datenaufzeichnung und -visualisierung https://polluxlabs.net/esp8266-projekte/esp8266-wetterstation-mit-datenaufzeichnung/ https://polluxlabs.net/esp8266-projekte/esp8266-wetterstation-mit-datenaufzeichnung/#respond Mon, 07 Aug 2023 12:54:39 +0000 https://polluxlabs.net/?p=13977 ESP8266 Wetterstation mit Datenaufzeichnung und -visualisierung Weiterlesen »

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Baue eine ESP8266 Wetterstation, die dir die aktuelle Temperatur, Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck anzeigt sowie deine Daten speichert und visualisiert. Die aktuellen Messdaten erscheinen auf einem kleinen OLED-Display. Aber das ist nicht alles: Deine Messdaten speicherst du in einer Datenbank, um auf vergangene Messungen zugreifen und sie auswerten zu können.

Um deine Messdaten zu speichern, verwendest du die Datenbank InfluxDB, die sicher hervorragend dazu eignet, zeitgebundene Daten zu speichern und nebenbei auch noch die Visualisierung deiner Daten einfach und intuitiv ermöglicht. InfluxDB wird lokal auf einem Raspberry Pi laufen. Der ESP8266 sendet die Messdaten dorthin und InfluxDB speichert und visualisiert sie. Anzeigen lassen kannst du diese dir dann in einem Browser und auf einem Gerät deiner Wahl.

Die Software, die du für die ESP8266 Wetterstation benötigst, ist kostenlos verfügbar.

Inhalte dieses Projekts:

Diese Bauteile benötigst du für die ESP8266 Wetterstation:

Den DHT22 AM ESP8266 anschließen und verwenden

Der Temperatursensor DHT22 misst neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit. Um ihn an deinem ESP8266 anzuschließen, orientiere dich an der folgenden Skizze. Achte bitte auf den 10 kΩ Widerstand, den du zwischen dem Anschluss des DHT22 am Pin D4 des ESP8266 und Plus einsetzen musst.

Temperatursensor DHT22 am ESP8266

Übrigens: Falls du deinen ESP8266 noch nicht in der Arduino IDE verfügbar gemacht hast, findest du hier bei uns ein passendes Tutorial.

DIE PASSENDEN BIBLIOTHEKEN

Um deinen Sensor verwenden zu können, musst du zwei Bibliotheken installieren, von denen du jedoch nur eine im Sketch einbinden musst. Öffne deinen Bibliotheksmanager. Suche dort zunächst nach Adafruit Unified Sensor und installiere die aktuelle Version. Die Versionsnummern in den folgenden Screenshots können abweichen.

Arduino Bibliothek Adafruit Unified Sensor

Suche anschließend nach DHT sensor library und installiere die entsprechende Bibliothek.

Arduino Bibliothek DHT Sensor Library

DIE TEMPERATUR und Luftfeuchtigkeit MESSEN

Kopiere dir den folgenden Sketch und lade ihn auf deinen Arduino hoch:

#include "DHT.h"

#define DHTPIN D4
#define DHTTYPE DHT22

float tempDHT22;
float humidity;

DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  dht.begin();
}

void loop() {

  tempDHT22 = dht.readTemperature();
  humidity = dht.readHumidity();

  Serial.print("Temperatur: ");
  Serial.print(tempDHT22);
  Serial.println("*C");
  
  Serial.print("Luftfeuchtigkeit: ");
  Serial.print(humidity);
  Serial.println("%");
  
  Serial.println();
  delay(2000);
}

So funktioniert der Sketch: Nachdem du die Bibliothek eingebunden hast, legst du den Pin fest, an dem der Sensor angeschlossen ist. In unserem Sketch ist das der Pin D4.

In der nächsten Zeile legst du das Modell des Sensors fest – in unserem Fall also ein DHT22. Anschließend erstellst du ein Objekt der Bibliothek names dht, das später bei der Messung mit den Funktionen dht.readTemperature() und dht.readHumidity() zum Einsatz kommt.

Der Rest des Sketchs dürfte für dich kein Problem sein. Achte jedoch darauf, dass die Baudrate von Sketch und Seriellem Monitor übereinstimmt. Hinweis: Es kann auch sein, dass dein DHT22 auch ohne Widerstand funktioniert – oder auch nur ohne Widerstand.

Wenn du doch lieber den Sensor DHT11 verwenden möchtest, musst du nur eine Stelle im Sketch anpassen:

#define DHTTYPE DHT11

Wie du den „kleinen Bruder“ des DHT22 – also den DHT11 – anschließt, erfährst du in der folgenden Skizze. Im weiteren Verlauf des Projekts verwenden wir jedoch weiterhin den DHT22.

Temperatursensor DHT11 am ESP8266

DEN BMP180 am ESP8266 anschließen und verwenden

Neben der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur soll die ESP8266 Wetterstation auch den aktuellen Luftdruck messen. Hierfür eignet sich der Sensor BMP180. Da dieser auch die Temperatur messen kann, schauen wir uns gleich auch noch die Messunterschiede zwischen DHT11 und BMP180 an. Doch zunächst zum Anschluss – orientiere dich hierbei an der folgenden Skizze:

Sensoren DHT22 und BMP180 am ESP8266

Die benötigte Bibliothek

Neben der bereits vorinstallierten Bibliothek Wire (für die Kommunikation per I²C), benötigst du noch eine weitere, um die Daten des Sensors problemlos auslesen zu können.

Öffne also den Bibliotheksmanager in der Arduino IDE und suche nach BMP180. Du findest nun eine Bibliothek namens Adafruit BMP085 Library – das ist die richtige, auch wenn sie ein anderes Modell im Namen trägt. Der BMP085 war das Vorgängermodell des BMP180, was die Kommunikation angeht, jedoch mehr oder weniger baugleich.

Adafruit BMP085 Bibliothek

Die Temperatur und den Luftdruck messen

Nun erweiterst du den obigen Sketch um den Code für den BMP180:

#include "DHT.h"
#include "Wire.h"
#include "Adafruit_BMP085.h"

#define DHTPIN D4
#define DHTTYPE DHT22

Adafruit_BMP085 bmp;

float tempDHT22;
float tempBMP180;
float humidity;
float pressure;

DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  dht.begin();

  if (!bmp.begin()) {
    Serial.println("Sensor BMP180 nicht gefunden!");
    while (1) {}
  }
}

void loop() {

  tempDHT22 = dht.readTemperature();
  tempBMP180 = bmp.readTemperature();
  humidity = dht.readHumidity();
  pressure = bmp.readPressure();

  Serial.print("Temperatur DHT22: ");
  Serial.print(tempDHT22);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Temperatur BMP180: ");
  Serial.print(tempBMP180);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Luftfeuchtigkeit DHT22: ");
  Serial.print(humidity);
  Serial.println("%");

  Serial.print("Luftdruck BMP180: ");
  Serial.print(pressure/100);
  Serial.println("hPa");

  Serial.println();
  delay(2000);
}

Sobald du den Sketch auf deinen ESP8266 geladen hast, sollten im seriellen Monitor die vier Messdaten erscheinen.

Ausgabe der Wetterdaten im seriellen Monitor

In den allermeisten Fällen dürfte die Temperaturmessung des DHT22 und des BMP180 etwas auseinander liegen. Ein Blick in die jeweiligen Datenblätter verrät, dass beide Sensoren eine Genauigkeit von ±0,5°C haben – das ist eigentlich schon recht genau und für eine Wetterstation sicherlich genau genug. Für welchen Messwert du dich entscheidest, liegt nun bei dir – vielleicht hast du noch ein weiteres Thermometer zur Hand, das du als Referenz einsetzen kannst.

Im weiteren Verlauf dieses Projekts verwenden wir die Temperaturdaten des BMP180.

Das OLED-Display anschließen

Aktuell siehst du deine Messdaten nur im seriellen Monitor. Deshalb kommt nun ein Display zum Einsatz, auf dem du sie bequemer ablesen kannst. In diesem Projekt verwenden wir das handelsübliche OLED-Display Adafruit SSD1306 mit einer Größe von 128×64 px.

Erweitere also den Aufbau auf deinem Breadboard wie folgt:

Die fertig aufgebaute ESP8266 Wetterstation

Wie du siehst, sind sowohl der BMP180 als auch das OLED-Display per I²C (also an den Pins D1 und D2) am ESP8266 angeschlossen. Damit der Microcontroller beide Bauteile ansprechen kann, besitzen sie unterschiedliche Adressen – das OLED-Display mit 128×64 px die Adresse 0x3C und der BMP180 die Adresse 0x77.

Die benötigten Bibliotheken

Nun ist deine ESP8266 Wetterstation vollständig. Allerdings fehlt noch der Sketch, mit dem du deine Messdaten auf dem OLED-Display anzeigst. Auch für das Display benötigst du die Unterstützung von Bibliotheken, die du im Handumdrehen installierst. Öffne also wieder den Bibliotheksmanager und suche zunächst nach Adafruit SSD1306 und installiere die neueste Version. Falls du gefragt wirst, ob du auch zugehörige Erweiterungen installieren möchtest, bestätige das mit einem Ja.

Die zweite Bibliothek findest du mit einer Suche nach Adafruit GFX Library. Falls diese schon im Zuge der ersten Installation mitinstalliert wurde, brauchst du nichts weiter zu tun und kannst den Bibliotheksmanager schließen.

Messdaten auf dem Display anzeigen

Ersetze den Code auf deinem ESP8266 durch den folgenden erweiterten Sketch:

#include "DHT.h"
#include "Wire.h"
#include "Adafruit_BMP085.h"
#include <Adafruit_GFX.h>
#include <Adafruit_SSD1306.h>

#define DHTPIN D4
#define DHTTYPE DHT22

Adafruit_BMP085 bmp;

#define SCREEN_WIDTH 128
#define SCREEN_HEIGHT 64
Adafruit_SSD1306 display(SCREEN_WIDTH, SCREEN_HEIGHT, &Wire, -1);

float tempDHT22;
float tempBMP180;
float humidity;
float pressure;

DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  dht.begin();

  if (!bmp.begin()) {
    Serial.println("Sensor BMP180 nicht gefunden!");
    while (1) {}
  }

  if (!display.begin(SSD1306_SWITCHCAPVCC, 0x3C)) {  // Display-Addresse: 0x3C für Groesse 128x64px
    Serial.println(F("SSD1306 allocation failed"));
    for (;;)
      ;
  }
  display.setTextSize(1);       //Schriftgröße
  display.setTextColor(WHITE);  //Schriftfarbe


  display.clearDisplay();
  display.display();
}

void loop() {

  tempDHT22 = dht.readTemperature();
  tempBMP180 = bmp.readTemperature();
  humidity = dht.readHumidity();
  pressure = bmp.readPressure();

  Serial.print("Temperatur DHT22: ");
  Serial.print(tempDHT22);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Temperatur BMP180: ");
  Serial.print(tempBMP180);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Luftfeuchtigkeit DHT22: ");
  Serial.print(humidity);
  Serial.println("%");

  Serial.print("Luftdruck BMP180: ");
  Serial.print(pressure / 100);
  Serial.println("hPa");
  Serial.println();

  display.clearDisplay();

  display.setCursor(10, 10);
  display.println("Temp.:  " + String(tempBMP180) + " *C");

  display.setCursor(10, 29);
  display.println("Luftf.: " + String(humidity) + " %");
  display.setCursor(10, 48);

  display.println("Luftd.: " + String(pressure/100) + " hPa");

  display.display();
  delay(2000);
}

Auf deinem OLED-Display sollten nun untereinander die Werte für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck zu sehen sein, die alle zwei Sekunden aktualisiert werden.

Die Daten auf dem Raspberry Pi speichern und visualisieren

Messdaten auf einem Display sind eine tolle Sache – aber wenn du die Werte deiner Wetterstation über längere Zeit speichern und sie als Graphen anzeigen möchtest, musst du ein paar Schritte weiter gehen.

Im Folgenden richtest du deinen Raspberry Pi so ein, dass du ihn bequem von deinem Computer per SSH steuern kannst. Anschließend installierst du dort die Datenbank InfluxDB, in der deine Messwerte gespeichert werden. Praktischerweise bringt InfluxDB gleich eine Möglichkeit, die Daten ansprechend darzustellen. Doch eins nach dem anderen.

Das Betriebssystem auf dem Raspberry Pi installieren

Zunächst benötigst du ein entsprechend konfiguriertes Betriebssystem. Das lässt du auf eine Micro-SD-Karte schreiben, die du dann in deinen Raspberry Pi steckst.

Besonders einfach ist das mit dem kostenlosen Rasperry Pi Imager, den du hier herunterladen kannst. Wähle einfach die Version für dein Betriebssystem und starte den Download.

Download-Screen Raspberry Pi Imager

Öffne das Programm nach dem Download und wähle in der Oberfläche unter Betriebssystem -> Raspberry Pi OS (other) -> Raspberry Pi OS (64-bit).

Schließe als nächstes die Micro-SD-Karte, auf die du das Raspberry Pi OS installieren möchtest, an deinen Computer an. Wähle sie anschließend im Feld SD-Karte aus.

Bevor du jetzt auf den Button Schreiben klickst, wähle zunächst die erweiterten Einstellungen hinter dem Zahnrad-Symbol. Hier kannst du gleich den Hostnamen festlegen, SSH aktivieren und auch deine WLAN-Zugangsdaten hinterlegen. Das bedeutet, dass du deinen Raspberry Pi nicht mehr an einen Monitor anschließen musst, um diese Einstellungen vorzunehmen. Später reicht es, die Micro-SD-Karte und das Stromkabel einzustecken.

Wähle zunächst im oberen Bereich die folgenden Optionen:

Raspberry Pi Imager erweiterte Optionen

Anschließend legst du deinen Benutzernamen fest und hinterlegst deine WLAN-Zugangsdaten. Die Wahl deines Benutzernamen steht dir natürlich frei – in den folgenden Befehlen verwenden wir hier jedoch das gängige pi.

Raspberry Pi Imager erweiterte Optionen

Noch ein Stück weiter unten stellst du noch dein Land und deine Zeitzone ein:

Raspberry Pi Imager erweiterte Optionen

Und das war es. Speichere diese Einstellungen und klicke im Hauptmenü auf Schreiben.

Per SSH auf den Raspberry Pi zugreifen

Nachdem das Raspberry Pi OS auf der Micro-SD-Karte und schließlich in deinem Raspberry Pi gelandet ist, starte diesen, indem du das Stromkabel anschließt. Warte nun ein paar Minuten, bis er fertig gebootet hat.

Nun wirst du dich per SSH (Secure Shell) mit dem Raspberry Pi verbinden. SHH ist eine beliebte – und verschlüsselte – Verbindung zwischen zwei Geräten. Hierdurch kannst du auf sichere Art und Weise von deinem Computer auf den Raspberry Pi zugreifen, Software installieren – und später deine Wetterdaten auswerten. So richtest du die Verbindung ein:

MacOS & Linux

Bei diesen beiden Betriebssystemen brauchst du lediglich das Terminal. In Unix-basierten Betriebssystemen ist SSH nämlich schon vorinstalliert. Öffne also das Terminal und tippe den folgenden Befehl ein:

sudo ssh pi@raspberrypi.local

Hinweis: Falls du einen anderen Benutzer- und Hostnamen vergeben hast, passe den Befehl entsprechend an.

Wenn du nach deinem Passwort gefragt wirst, trage jenes, das du im Raspberry Pi Imager vergeben hast, ein und drücke Enter. Möglicherweise musst du auch noch mal mit einem yes bestätigen, dass du die Verbindung aufbauen möchtest. Wenn die Verbindung steht, siehst du die folgende Zeile in deinem Terminal:

Kommandozeile im Terminal

Um die Verbindung wieder zu beenden und deinen Raspberry Pi herunterzufahren, trage folgenden Befehl ins Terminal ein:

sudo poweroff

Windows

In Windows benötigst du eine Software, um dich per SSH zu verbinden – zum Beispiel PuTTY. Diese Programm kannst du hier herunterladen.

Installiere PuTTY auf deinem Computer, öffne es und trage die folgenden Daten in den Optionen/Einstellungen ein:

  • Host Name: raspberrypi
  • Port: 22
  • Connection type: SSH

Klicke anschließend auf Open/Öffnen. Bei der ersten Verbindung erscheint ein Dialog-Fenster, das dich davor warnt, dass du eine Verbindung zu einem unbekannten Host aufbaust. Diese kannst du mit einem Klick auf No schließen.

Logge dich als nächstes mit deinen Zugangsdaten, die du im Raspberry Pi Imager festgelegt hast, ein. Sobald die Verbindung steht, siehst du auch wieder die oben genannte Zeile. Um den Raspberry Pi auszuschalten, verwendest du ebenfalls.

sudo poweroff

INfluxDB 2 auf dem Raspberry Pi installieren

Jetzt wo deine Verbindung steht, kannst du die Datenbank InfluxDB installieren, um die Daten deiner ESP8266 Wetterstation zu speichern. Trage hierfür im Terminal bzw. in PuTTY den folgenden Befehl ein. Kopiere die folgenden Zeilen vollständig, füge sie ins Terminal ein und führe sie mit Enter aus.

wget -q https://repos.influxdata.com/influxdata-archive_compat.key
echo '393e8779c89ac8d958f81f942f9ad7fb82a25e133faddaf92e15b16e6ac9ce4c influxdata-archive_compat.key' | sha256sum -c && cat influxdata-archive_compat.key | gpg --dearmor | sudo tee /etc/apt/trusted.gpg.d/influxdata-archive_compat.gpg > /dev/null
echo 'deb [signed-by=/etc/apt/trusted.gpg.d/influxdata-archive_compat.gpg] https://repos.influxdata.com/debian stable main' | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/influxdata.list

sudo apt-get update && sudo apt-get install influxdb2

Nun läuft die Installation im Terminal. Ab und an wirst du um deine Zustimmung zur Installation von Erweiterungspaketen gefragt. Gib diese einfach durch Eingabe von Y und Enter.

Nachdem die Installation abgeschlossen ist, erscheint wieder die Zeile pi@raspberrypi:~$

Trage nun folgenden Befehl im Terminal ein, der dafür sorgt, dass InfluxDB beim Start des Raspberry Pi ebenfalls gestartet wird:

sudo service influxdb start

Anschließend prüfst du noch kurz, ob InfluxDB aktiv ist:

sudo service influxdb status

Im Terminal erscheint nun einiges an Text – darunter hoffentlich ein grünes active (running):

Ausgabe im Terminal, dass InfluxDB aktiv ist

Drücke q auf deiner Tastatur, um wieder zur Kommandozeile zurückzukehren.

Auf die Datenbank zugreifen

Um auf InfluxDB im Browser zugreifen zu können, benötigst du zunächst die IP-Adresse des Raspberry Pi. Diese findest du mit folgendem Befehl im Terminal heraus:

hostname -I

In der Antwort des Raspberry Pi siehst du ganz vorne die IP-Adresse, in unserem Fall die 192.168.0.129

Um nun InfluxDB zu starten, öffne in deinem Browser ein neues Tab oder Fenster und tippe deine IP-Adresse gefolgt vom Port :8086. Die Adresse sieht dann zum Beispiel so aus:

192.168.0.129:8086

In deinem Browser öffnet sich nun die Startseite von InfluxDB:

Startscreen InfluxDB auf dem Raspberry Pi

Nun kann es losgehen – klicke also auf Get started. Es folgt eine Seite, auf der du deine Zugangsdaten festlegst:

Trage deinen Benutzernamen unter Username ein und hinterlege ein sicheres Passwort. Unter Initial Organization Name kannst du ebenso deinen Benutzernamen eintragen – solange du nicht wirklich eine Arbeitsgruppe für die Wetterstation hast.

Unter Initial Bucket Name kannst du zum Beispiel ESP8266 Wetterstation eintragen. Unter diesem Namen findest du später die Datenbank für deine Wetterstation.

Bestätige deine Eingabe und klicke auf der folgenden Seite auf Quick Start:

Testweise die WLAN-Signalstärke übertragen

Anschließend findest du auf der Webseite die Kachel Arduino. Dahinter verbirgt sich eine Art Tutorial, wie du deinen ESP8266 einrichtest, um Daten an die Datenbank zu übertragen – hier die Stärke deines WLAN-Signals. Dieses Tutorial spielen wir im Folgenden teilweise durch, um einen Sketch zu erhalten, den du danach so erweitern kannst, dass er die Messdaten der Wetterstation überträgt.

Im Menü links findest du mehrere Punkte – da du den zweiten Punkt Prepare Arduino IDE (also den ESP8266 in der IDE verfügbar machen) bereits beim Aufbau der Wetterstation abgeschlossen hast, kannst du ihn gleich überspringen und auf Install Dependencies klicken.

Hier erhältst du Informationen zu einer Bibliothek, die du in der Arduino IDE installieren musst, um Daten an InfluxDB übertragen zu können. Öffne also den Bibliotheksmanager und suche nach InfluxDB. Im Tutorial heißt die erforderliche Bibliothek InfluxDB Client for Arduino – es kann aber gut sein, dass du nur eine Bibliothek namens ESP8266 Influxdb findest. Sollte das der Fall sein, installiere einfach diese stattdessen. Wenn du fertig bist, klicke auf Next.

Auf der nächsten Seite Initialize Client kannst du den Bucket auswählen, in den die Daten übertragen werden sollen:

Gleich darunter findest du Code, den du in einen leeren Sketch einfügen sollst. Erstelle also einen neuen Sketch, kopiere den zur Verfügung gestellten Code und füge ihn ein. Achte unbedingt darauf, dass du die leeren Funktionen Setup und Loop mit diesem Code überschreibst.

In diesem Beispiel-Sketch musst du noch deine WLAN-Zugangsdaten hinterlegen, damit dein ESP8266 mit dem Raspberry Pi kommunizieren kann:

  // WiFi AP SSID
  #define WIFI_SSID "YOUR_WIFI_SSID"
  // WiFi password
  #define WIFI_PASSWORD "YOUR_WIFI_PASSWORD"

Trage also deine Daten ein und klicke im Tutorial wieder auf Next.

Es folgen wieder zwei Zeilen Code, die du in der Setup-Funktion unterhalb des dort schon vorhandenen Codes einfügen musst:

Der Sketch in diesem Tutorial überträgt die Stärke deines WLAN-Signals an die Datenbank. Die zwei Zeilen fügen den Datenpunkten zwei Tags hinzu – einmal das Gerät und einmal die SSID, also der Name deines WLAN-Netzwerks.

Gleich darunter findest du den Loop des Sketchs. Dieser ist aktuell noch leer – kopiere ihn dir also aus dem Tutorial und überschreibe damit die leere Loop-Funktion in deiner Arduino IDE. Im Loop wird jede Sekunde der Received Signal Strength Indicator (RSSI, also die Signalstärke des WLAN-Netzes) gemessen und in der InfluxDB hinterlegt.

Die zwei nächsten Punkte des Tutorials können wir überspringen. Hier geht es um Datenbank-Abfragen, die wir jedoch für unsere Zwecke nicht benötigen.

Der vollständige Beispiel-Sketch

Diese Copy & Paste Arbeit hat etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Wenn alles an der richtigen Stelle gelandet ist, sollte dein Sketch wie folgt aussehen:

#if defined(ESP32)
#include <WiFiMulti.h>
WiFiMulti wifiMulti;
#define DEVICE "ESP32"
#elif defined(ESP8266)
#include <ESP8266WiFiMulti.h>
ESP8266WiFiMulti wifiMulti;
#define DEVICE "ESP8266"
#endif

#include <InfluxDbClient.h>
#include <InfluxDbCloud.h>

// WiFi AP SSID
#define WIFI_SSID "YOUR_WIFI_SSID"
// WiFi password
#define WIFI_PASSWORD "YOUR_WIFI_PASSWORD"

#define INFLUXDB_URL "DEINE URL (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_TOKEN "DEIN TOKEN (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_ORG "DEINE ORG (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_BUCKET "ESP8266 Wetterstation"

// Time zone info
#define TZ_INFO "UTC2"

// Declare InfluxDB client instance with preconfigured InfluxCloud certificate
InfluxDBClient client(INFLUXDB_URL, INFLUXDB_ORG, INFLUXDB_BUCKET, INFLUXDB_TOKEN, InfluxDbCloud2CACert);

// Declare Data point
Point sensor("wifi_status");

void setup() {
  Serial.begin(115200);

  // Setup wifi
  WiFi.mode(WIFI_STA);
  wifiMulti.addAP(WIFI_SSID, WIFI_PASSWORD);

  Serial.print("Connecting to wifi");
  while (wifiMulti.run() != WL_CONNECTED) {
    Serial.print(".");
    delay(100);
  }
  Serial.println();

  // Accurate time is necessary for certificate validation and writing in batches
  // We use the NTP servers in your area as provided by: https://www.pool.ntp.org/zone/
  // Syncing progress and the time will be printed to Serial.
  timeSync(TZ_INFO, "pool.ntp.org", "time.nis.gov");


  // Check server connection
  if (client.validateConnection()) {
    Serial.print("Connected to InfluxDB: ");
    Serial.println(client.getServerUrl());
  } else {
    Serial.print("InfluxDB connection failed: ");
    Serial.println(client.getLastErrorMessage());
  }

  // Add tags to the data point
  sensor.addTag("device", DEVICE);
  sensor.addTag("SSID", WiFi.SSID());
}

void loop() {
    // Clear fields for reusing the point. Tags will remain the same as set above.
    sensor.clearFields();
  
    // Store measured value into point
    // Report RSSI of currently connected network
    sensor.addField("rssi", WiFi.RSSI());
  
    // Print what are we exactly writing
    Serial.print("Writing: ");
    Serial.println(sensor.toLineProtocol());
  
    // Check WiFi connection and reconnect if needed
    if (wifiMulti.run() != WL_CONNECTED) {
      Serial.println("Wifi connection lost");
    }
  
    // Write point
    if (!client.writePoint(sensor)) {
      Serial.print("InfluxDB write failed: ");
      Serial.println(client.getLastErrorMessage());
    }
  
    Serial.println("Waiting 1 second");
    delay(1000);
    
    }

Die Daten visualisieren

Jetzt wird es Zeit, sich die übertragenen Daten einmal anzusehen. Öffne hierfür im Menü links den Data Explorer über das Symbol mit dem Koordinatensystem und dem Graphen.

Hier kannst du dir im unteren Bereich eine Abfrage (Query) basteln, die die Signalstärke als Graphen darstellt:

Wähle hierfür links deinen Bucket und im ersten Filter rechts daneben im Dropdown-Menü SSID und darunter den Wert, der dem Namen deines WLAN-Netzwerks entspricht. Rechts daneben sollte ein weiterer Filter aufgehen, in dem im Dropdown-Menü bereits _field vorausgewählt ist. Als einzigen Wert findest du darin rssi, also die Signalstärke. Wähle diesen Wert aus. Falls noch ein weiterer Filter rechts daneben aufgehen, kannst du diesen über das X in der Ecke schließen.

Um diese als Graphen anzuzeigen, musst du nur noch rechts auf Submit klicken. Nun sollte im oberen Bereich eine Graph entstehen – hier ein Beispiel, das schon einige Minuten lief:

Deine Abfrage kannst du natürlich zeitlich anpassen. Voreingestellt ist ein Zeitraum von einer Stunde (Past 1h). Über das entsprechende Dropdown kannst du auch andere Zeiträume einstellen.

Ganz oben findest du auch die Auswahl Custom Time Range – hierüber kannst du den Zeitraum noch genauer über einen Kalender einstellen. Sobald du deine Auswahl getroffen hast, klicke links neben dem Dropdown-Menü auf den Refresh-Button oder auf Submit. Über diese beiden Buttons kannst du den Graphen auch aktualisieren, um die aktuellen Daten miteinzubeziehen.

Du überträgst nun bereits Daten von deinem ESP8266 an deine Datenbank auf dem Raspberry Pi – wenn auch „nur“ die Stärke des WLAN-Signals. Nun wird es Zeit, die Messdaten zu übertragen.

Die Daten der ESP8266 WEtterstation übertragen und anzeigen

Um statt des WLAN-Signals die Messdaten zu übertragen, fügst du den Sketch aus dem Tutorial und deinen bisherigen Sketch der Wetterstation zusammen – und änderst außerdem noch zwei kleinere Stellen im Code.

Kopiere hierfür Stück für Stück aus deinem Wetterstation-Sketch die verschiedenen Teile (Bibliotheken und Definitionen, Setup sowie Loop) und füge sie nacheinander in den Sketch des Tutorials ein. Wenn du das getan hast, sieht dein vollständiger Sketch wie folgt aus:

#if defined(ESP32)
#include <WiFiMulti.h>
WiFiMulti wifiMulti;
#define DEVICE "ESP32"
#elif defined(ESP8266)
#include <ESP8266WiFiMulti.h>
ESP8266WiFiMulti wifiMulti;
#define DEVICE "ESP8266"
#endif

#include <InfluxDbClient.h>
#include <InfluxDbCloud.h>

// WiFi AP SSID
#define WIFI_SSID "YOUR_WIFI_SSID"
// WiFi password
#define WIFI_PASSWORD "YOUR_WIFI_PASSWORD"

#define INFLUXDB_URL "DEINE URL (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_TOKEN "DEIN TOKEN (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_ORG "DEINE ORG (ist vorausgefüllt)"
#define INFLUXDB_BUCKET "ESP8266 Wetterstation"

// Time zone info
#define TZ_INFO "UTC2"

// Declare InfluxDB client instance with preconfigured InfluxCloud certificate
InfluxDBClient client(INFLUXDB_URL, INFLUXDB_ORG, INFLUXDB_BUCKET, INFLUXDB_TOKEN, InfluxDbCloud2CACert);

// Declare Data point
Point sensor("wifi_status");

#include "DHT.h"
#include "Wire.h"
#include "Adafruit_BMP085.h"
#include <Adafruit_GFX.h>
#include <Adafruit_SSD1306.h>

#define DHTPIN D4
#define DHTTYPE DHT22

Adafruit_BMP085 bmp;

#define SCREEN_WIDTH 128
#define SCREEN_HEIGHT 64
Adafruit_SSD1306 display(SCREEN_WIDTH, SCREEN_HEIGHT, &Wire, -1);

float tempDHT22;
float tempBMP180;
float humidity;
float pressure;

DHT dht(DHTPIN, DHTTYPE);

void setup() {
  Serial.begin(115200);

  // Setup wifi
  WiFi.mode(WIFI_STA);
  wifiMulti.addAP(WIFI_SSID, WIFI_PASSWORD);

  Serial.print("Connecting to wifi");
  while (wifiMulti.run() != WL_CONNECTED) {
    Serial.print(".");
    delay(100);
  }
  Serial.println();

  // Accurate time is necessary for certificate validation and writing in batches
  // We use the NTP servers in your area as provided by: https://www.pool.ntp.org/zone/
  // Syncing progress and the time will be printed to Serial.
  timeSync(TZ_INFO, "pool.ntp.org", "time.nis.gov");


  // Check server connection
  if (client.validateConnection()) {
    Serial.print("Connected to InfluxDB: ");
    Serial.println(client.getServerUrl());
  } else {
    Serial.print("InfluxDB connection failed: ");
    Serial.println(client.getLastErrorMessage());
  }

  // Add tags to the data point
  sensor.addTag("device", DEVICE);
  
  Serial.begin(115200);
  dht.begin();

  if (!bmp.begin()) {
    Serial.println("Sensor BMP180 nicht gefunden!");
    while (1) {}
  }

  if (!display.begin(SSD1306_SWITCHCAPVCC, 0x3C)) {  // Display-Addresse: 0x3C für Groesse 128x64px
    Serial.println(F("SSD1306 allocation failed"));
    for (;;)
      ;
  }
  display.setTextSize(1);       //Schriftgröße
  display.setTextColor(WHITE);  //Schriftfarbe


  display.clearDisplay();
  display.display();
}

void loop() {
  tempDHT22 = dht.readTemperature();
  tempBMP180 = bmp.readTemperature();
  humidity = dht.readHumidity();
  pressure = bmp.readPressure();

  Serial.print("Temperatur DHT22: ");
  Serial.print(tempDHT22);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Temperatur BMP180: ");
  Serial.print(tempBMP180);
  Serial.println("*C");

  Serial.print("Luftfeuchtigkeit DHT22: ");
  Serial.print(humidity);
  Serial.println("%");

  Serial.print("Luftdruck BMP180: ");
  Serial.print(pressure / 100);
  Serial.println("hPa");
  Serial.println();

  display.clearDisplay();
  display.setCursor(10, 10);
  display.println("Temp.:  " + String(tempBMP180) + " *C");
  display.setCursor(10, 29);
  display.println("Luftf.: " + String(humidity) + " %");
  display.setCursor(10, 48);
  display.println("Luftd.: " + String(pressure / 100) + " hPa");

  display.display();

  // Clear fields for reusing the point. Tags will remain the same as set above.
  sensor.clearFields();

  // Store measured value into point
  sensor.addField("temp", tempBMP180);
  sensor.addField("humidity", humidity);
  sensor.addField("pressure", pressure/100);

  // Print what are we exactly writing
  Serial.print("Writing: ");
  Serial.println(sensor.toLineProtocol());

  // Check WiFi connection and reconnect if needed
  if (wifiMulti.run() != WL_CONNECTED) {
    Serial.println("Wifi connection lost");
  }

  // Write point
  if (!client.writePoint(sensor)) {
    Serial.print("InfluxDB write failed: ");
    Serial.println(client.getLastErrorMessage());
  }



  Serial.println("Waiting 1 second");
  delay(1000);
}

Im Code oben findest du zwei Änderungen, die wir uns jetzt näher anschauen. Zunächst streichst du den Tag SSID in der Setup-Funktion, da wir das nicht mehr brauchen. Übrig bleibt das device (also ESP8266) – hierüber können wir später im Data Explorer die Messdaten leichter finden.

// Add tags to the data point
sensor.addTag("device", DEVICE);

Außerdem müssen statt der Signalstärke unsere Messdaten für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -druck übertragen werden. Das geschieht im Loop mit folgendem Code:

  // Store measured value into point
  sensor.addField("temp", tempBMP180);
  sensor.addField("humidity", humidity);
  sensor.addField("pressure", pressure/100);

Hiermit werden die drei Felder (fields) mit den Namen temp, humidity und pressure in der Datenbank angelegt und mit den aktuellen Daten der Sensoren versorgt. Diese stammen aus unseren Variablen tempBMP180, humidity und pressure. Wie du siehst teilst du den Wert in der Variablen pressure noch durch 100, um statt Pascal (Pa) Hektopascal (hPa) zu erhalten.

Und das war auch schon alles. Achte darauf, dass deine korrekten WLAN-Zugangsdaten im Sketch eingetragen sind und lade ihn auf deinen ESP8266.

Die Daten im Data Explorer anzeigen

Als nächstes schaust du im Data Explorer nach, ob die Daten auch wie gewünscht deine Datenbank erreichen. Klicke hierfür links auf den entsprechenden Menüpunkt und erstelle deine Abfrage wie folgt:

Hier pickst du dir testweise die Temperatur über die Variable temp heraus. Wenn du deine Abfrage erstellt hast, klicke auf den Button Submit. Im oberen Bereich der Seite sollte nun ein Graph zu sehen sein – hier wieder ein Beispiel, das schon einige Zeit lief:

Wie du hier siehst begann die Aufzeichnung kurz nach 12 Uhr am 7. August 2023 mit Werten um die 24 °C. Gegen 12:20 Uhr brach die Verbindung zur Datenbank ab (die Wetterstation war aus) und begann wieder gegen 12:30 Uhr. Diese Zwischenzeit wird im Graphen als Verbindungslinie zwischen dem letzten erhaltenen und ersten wieder verfügbaren Datenpunkt dargestellt. Anschließend sank die Temperatur kontinuierlich von 25 °C auf circa 24,7 °C.

Hinweis: Auf der rechten Seite findest du den Punk Aggregate Function – hier kannst du einstellen, ob du von den Temperaturwerten den Durchschnitt (mean), den Median oder immer den letzten aktuellen Wert (last) sehen möchtest. Die letzte Option zeigt dir immer den aktuellen, tatsächlichen Wert an. Die beiden anderen glätten hingegen den Graphen, sodass Temperaturausschläge weniger ins Gewicht fallen.

Solange deine ESP8266 Wetterstation also läuft, werden Daten gesammelt. Auf diese kannst du entweder über das Dropdown (z.B. Past 1h) oder spezifisch über den Punkt Custom Time Range zugreifen. Es gibt allerdings noch eine weitere spannende Funktion: ein Dashboard.

Die Messdaten auf einem Dashboard anzeigen

Um die aktuelle Abfrage auf einem Dashboard zu speichern, das dir einen schnellen Überblick verschafft, klicke zunächst im Menü links auf den entsprechenden Button:

Klicke anschließend rechts auf den Button Create Dashboard und anschließend auf New Dashboard. Auf der folgenden Seite kannst du oben einen Namen für das Dashboard vergeben, zum Beispiel ESP8266 Wetterstation:

Anschließend kannst du über den Button Add Cell eine Kachel hinzufügen – zum Beispiel den gerade gesehenen Temperaturverlauf. Du landest nach deinem Klick wieder in der Ansicht des Data Explorers, nur das du diesmal hier die Abfrage für die neue Temperatur-Kachel erstellst.

Vergib zunächst wieder ganz oben einen Namen, zum Beispiel Temperaturverlauf. Anschließend wählst du im unteren Bereich wieder die Variable temp aus.

Alles, was jetzt noch fehlt ist ein Klick auf das Häkchen oben rechts – und schon landest du wieder auf deinem Dashboard, das nun den Temperaturverlauf enthält.

Im oberen Bereich findest du den Button Set Auto Refresh – hierüber kannst du einstellen, in welchem Intervall das Dashboard und damit auch der Graph aktualisiert werden soll.

Apropos Graph, du kannst auf dem Dashboard auch die aktuelle Temperatur anzeigen lassen. Klicke hierfür wieder auf Add Cell und erstelle die bekannte Abfrage erneut. Sobald du auf Submit geklickt hast, erscheint wieder dein Temperaturverlauf. Oben links findest du ein Dropdown-Menü, in dem du die Anzeige anpassen kannst. Wähle hier den Eintrag Gauge.

Nun siehst du nicht mehr den Verlauf, sondern die aktuelle Temperatur:

Vergib dieser Kachel wieder einen Namen und klicke abschließend auf das Häkchen rechts oben. Nun landest du wieder in deinem Dashboard mit den zwei Kacheln zur Temperatur.

Mit deinen beiden anderen Messwerten zu Luftdruck und -feuchtigkeit kannst du genauso verfahren. Noch ein letzter Hinweis zu den Kacheln: Über den Button Customize kannst du die Anzeige noch anpassen, was besonders beim Luftdruck sinnvoll ist. Stelle hier unter Thresholds einen Bereich von 900 bis 1100 ein, damit der Zeiger auch etwas zum Anzeigen hat. Ebenso kannst du dem Wert noch ein Suffix vergeben – hier also hPa.

Warnungen per Nachricht senden

Möchtest du Nachrichten an dich oder jemand anderes senden, wenn ein bestimmter Messwert über- oder unterschritten wird? Im folgenden Tutorial erfährst du, wie du mit dem ESP8266 oder ESP32 Nachrichten per Telegram, WhatsApp und E-Mail verschickst.

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https://polluxlabs.net/esp8266-projekte/esp8266-wetterstation-mit-datenaufzeichnung/feed/ 0